Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillzeit / Ablenkung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillzeit / Ablenkung

Mitglied inaktiv

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Mein Baby (bereits 4 Monate alt) trinkt sehr oft nur 4-5 Minuten an jeder Brust. Manchmal auch wenig, sie fängt an die ganze Sachen in ihrer Umgebung zu betrachten und zu erzählen. Wie lang sollte sie an jeder Brust mindestens trinken? Manche Tage, wenn ich bei anderen Leute als Besuch bin, will sie gar nicht trinken!! Was soll ich tun?? Besten Dank für Ihre Hilfe! Grüße Mafer70


Biggi Welter

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? Liebe Mafer70, schauen Sie sich Ihr Kind an: Gedeiht es gut? Dann kann es unbesorgt selbst entscheiden, wie oft oder selten, kurz oder lang es an der Brust trinkt, denn dann bekommt es offensichtlich die Milch, die es braucht und auch wenn es wegen eines aufregenden Tages mal etwas weniger trinkt, wird es das rasch zu einem späteren Zeitpunkt (z.B. nach dem Besuch) nachholen. Sollte Ihr Kind jedoch nicht gedeihen, dann ist es sinnvoll, dass Sie sich zum Stillen bewusst in eine ruhige und ablenkungsarme Umgebung zurückziehen, damit es „an der Stange bleibt“ und genügend lange trinkt. Dabei gibt es aber keine verbindliche Minutenangabe, wie lange eine Stillmahlzeit dauern sollte. Maßstab ist das Gedeihen des Kindes und das lässt sich nicht an der Stilldauer pro Mahlzeit festmachen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Welter, was ich nicht erwähnt habe, ist dass meine Tochter bei der U4 nur 5350 g gewogen hat (war Anfangs Oktober) und der Arzt meinte, das Gewicht sei an der Grenze. Ich habe deswegen schon versucht ihr eine Flasche zu geben, trinkt aber davon auch nicht. Kann man deswegen früher mit Beikost anfangen, oder soll man lieber es lassen? Meine Tochter ist aber ganz munter und bewegt sich viel. Sie bewegt sich auf den Rücken ganz lange Strecken ;-) Liebe Grüsse, Mafer70


Biggi Welter

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Liebe Mafer70, wenn Sie Ihrem Kind etwas Gutes tun wollen, dann verzichten Sie noch etwa zwei weitere Monate auf jegliche Form von Beikost. Auch wenn Ihr Baby nicht allergiegefährdet ist, so ist die zu frühe Einführung der Beikost immer eine starke Belastung für den noch unreifen Darm und belastet auch die Nieren enorm durch die erhöhte Molenlast. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. Versuchen Sie, Ihr Baby vermehrt anzulegen, gehen Sie in ein ruhiges (evtl. abgedunkeltes) Zimmer und vermeiden Sie künstliche Sauger, damit Ihr Baby sein gesamtes Saugbedürfnis an der Brust stillen kann. Vielleicht kann Ihnen eine Kolgein vor Ort noch andere Stillpositionen zeigen. Überlegen Sie sich wirklich, ob Sie bereits jetzt mit Beikost beginnen wollen, es hat keinen Vorteil für Ihr Kind, aber viele Nachteile und nur die Tatsache, dass die Nahrungsmittelindustrie auf die Packungen druckt "ab vier Monate" heißt nicht, dass Beikost ab diesem Alter sinnvoll oder notwendig ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, vielen Dank für die Information. Ich werde nicht mit Beikost anfangen, werde mich dann durchkämpfen bis mindestens den 6. Monat. Ich habe noch ein Problem, ich kann sehr schwer erkennen, wann meine Tochter hunger hat. Sie weint nur in der Nacht, da wird sie auch durch das Stillen ruhiger und schläft dann weiter. Auch wenn sie am Tag nichts trinkt (z. B. wenn wir woanders sind als Besuch)da weint/schreit sie vor Hunger. Aber sonst tagsüber ist es super schwer, denn sie hat fast immer ihre Hände im Mund. Manchmal will sie aber nur an die Brust, weil sie einschlafen will. Was können sie empfehlen?? Bis jetzt hatte ich so gemacht, dass ich sie alle 4 Stunden angelegt habe. Ist das zu wenig? Besten Dank und liebe Grüße Mafer70


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, vielen Dank für die Information. Ich werde nicht mit Beikost anfangen, werde mich dann durchkämpfen bis mindestens den 6. Monat. Ich habe noch ein Problem, ich kann sehr schwer erkennen, wann meine Tochter hunger hat. Sie weint nur in der Nacht, da wird sie auch durch das Stillen ruhiger und schläft dann weiter. Auch wenn sie am Tag nichts trinkt (z. B. wenn wir woanders sind als Besuch)da weint/schreit sie vor Hunger. Aber sonst tagsüber ist es super schwer, denn sie hat fast immer ihre Hände im Mund. Manchmal will sie aber nur an die Brust, weil sie einschlafen will. Was können sie empfehlen?? Bis jetzt hatte ich so gemacht, dass ich sie alle 4 Stunden angelegt habe. Ist das zu wenig? Besten Dank und liebe Grüße Mafer70


Biggi Welter

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Liebe Mafer70, alle vier Stunden ist sehr wenig für ein voll gestilltes Kind, zumal Ihres ja immer nur sehr kurz trinkt. Alle Stillexperten propagieren das Stillen nach Bedarf und ohne irgendeinen Mindestabstand. Muttermilch ist außerdem innerhalb von längstens 60 bis 90 Minuten vollständig verdaut. Legen Sie Ihr Kind an, wenn es nach der Brust verlangt, ganz gleich ob die letzte Stillzeit vier Stunden oder eine Viertelstunde her ist. (Den Abstand zwischen zwei Stillzeiten berechnet man übrigens vom Beginn des letzten Anlegens bis zum Beginn des nächsten Anlegens). Wenn Ihr Baby Hunger hat, wird es trinken, wenn es satt ist, wird es eben nicht trinken. Auch wenn Ihr Baby "nur" zum Einschlafen gestillt werden möchte, ist das in Ordnung. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser "Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Sie noch die nächsten Jahre damit verbringen müssen, Ihr Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Sie es sich jetzt vorstellen können. LLLiebe Grüße Biggi


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