Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillstreik...

Frage: Stillstreik...

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Hallo Biggi, meine Tochter ist jetzt ca. 8 1/2 Monate alt und verweigert seit 12 Stunden die Brust. Davor hatte sie auch schon ca. 14 Std. nicht an der Brust getrunken. Die letzte Zeit kam sie sehr oft nachts (alle 2 Std.) zum Trinken. Seit gestern schaut sie meine Brust an, als wüsste sie nicht mehr wozu sie gut ist. Manchmal beisst sie rein, worauf ich sie ihr sanft wegneheme, ihr aber immer wieder die Brust anbiete. Als Beikost bekommt sie mittags Gemüsebrei und abend Getreidebrei (schon seit mehreren Wochen). Ausser mittags wurde sie immer nach Bedarf gestillt. Es war schon so, dass ich mich tagsüber zurückziehen musste zum Stillen, aber dann ging es gut und nachts war es nie ein Problem. Sie schläft bei mir im "Babybalkon". Sie wurde letzte Nacht auch in gewohnten Abständen wach, aber hat nur einmal getrunken und viel geweint. Und heute will sie schon den ganzen Tag nicht...Hat sie eine Saugverwirrung??? Seit ein paar Tagen sind auch oben die Zähne durch, kann es damit zusammenhängen? Sie schläft schon seit ein paar Tagen schlecht ein und wird häufig wach, tagsüber ist sie der absolute Sonnenschein! Bin etwas ratlos und auch besorgt, was ihren Flüssigkeitshaushalt angeht bei der Hitze. Mit der Flasche hat sies gar nicht so. Sie trinkt wohl, aber nie sehr viel. Vielleicht kannst du mir helfen? Entschuldige dieses lange Wirrwarr! LG Sylvia


Biggi Welter

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? Liebe Sylvia, lass bitte deine Kleine als erstes von der Kinderärztin/arzt anschauen, denn so ein Stillstreik kann auch durch eine Erkrankung verursacht werden. Die Fragen, die abgeklärt werden sollten lauten: Bekommt das Baby Zähne? Hat es eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, ao dass es beim Trinken behindert wird? Hat es Ohrenschmerzen, so dass ihm das Stillen wehtut? Wurde kontrolliert, ob ein Harnwegsinfekt vorliegt? Ist die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer Mutter. Gab es beim Stillen einen unliebsamen Zwischenfall? Wurde zum Beispiel gestillt während das Baby untersucht wurde und ist es dabei erschrocken? Kurz: Gab es irgendwelche einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen Manchmal lässt sich die Ursache auch nicht herausfinden und der Streik endet ebenso unvermittelt, wie er begonnen hat. Du kannst versuchen Dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge es aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Du möchtest, dass es wieder an Deiner Brust trinkt, solltest Du Dich darauf einstellen, Dich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Deinem Kind zu widmen. Wenn Du es viel im Arm hast, zärtlich streichelst und es Dich in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und läßt sich dazu bewegen, wieder bei Dir zu trinken. Vielleicht kannst Du dir ja ein paar Tage frei nehmen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass deine Brust übervoll wird, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher, Am besten wendest Du dich zusätzlich an eine Stillberaterin in deiner Nähe, die dir im direkten Kontakt noch weitere gezielte Tipps geben kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich wünsche Dir ausreichend Nerven und Geduld und ein möglichst baldiges Ende des Stillstreiks. LLLiebe Grüße Biggi


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