Hallo!
Mein Sohn wird in ein paar Tagen 10 Monate alt und will seit gestern nicht mehr gestillt werden.
Er war immer ein absoluter "Stilljunkie". Sobald ich das Stillkissen genommen habe ist er total unruhig geworden und konnte es kaum erwarten. Seit einer Woche habe ich ihn "nur" noch früh gestillt und seitdem kam er dafür so 2-3 Mal in der Nacht.
Am Samstag waren meine Eltern da und meine Mutti hat ihn nach dem Mittagschlaf aus dem Bett geholt. Da hat er ganz schön geweint und am Nachmittag wollte ich ihn dann anlegen (weil ich an dem Abend wegfahren wollte) und da wollte er schon das erste Mal nicht. Er hat nur zugebissen und ich habe "Aua" gerufen und dann wollte er nicht mehr. Dabei habe ich mir aber nichts gedacht. Dann hat mein Mann ihn zum ersten Mal ins Bett gebracht, weil ich ja abends weg war. Devin hat auch schon öfter seine 12 Stunden ohne Stillen durchgehalten, darum dachte ich es geht schon gut. Er wurde dann wohl gegen 22 Uhr wieder wach und mein mann hat ihn getröstet und er schlief weiter, aber war unruhig. Nachdem er dann noch 2 mal (so alle 15 Minuten) wach wurde, schlief er dann aber bis um 6 durch. Als ich ihn dann Stillen wollte, wollte er nicht mehr. Er hat sich richtig weggebogen sobald ich ihn anlegen wollte. Da habe ich mir auch noch nichts bei gedacht. Nachdem ich ihn umgezogen hatte (unsere reguläre Frühstückszeit) wollte ich ihn wieder anlegen und da begann das gleiche wieder. Er biss nur noch zu und zog meine Brustwarze lang aber getrunken hat er nicht. Das tat natürlich ziemlich weh und ich rief wieder Aua (mir wurde gesagt, das sie dann nicht mehr beißen würden - er hat 6 Zähne). Darufhin fing er richtig dolle an zu weinen und ließ sich nur schwer wieder beruhigen. Er tat mir sooo leid. Im Laufe des Tages habe ich dann ab und zu versucht ihn anzulegen, aber er wollte nicht mehr. Manchmal hat er mit der Brustwarze gespielt indem er sie mit den Fingern zusammengedrückt hat, aber weiter wollte er gar nicht mehr.
Jetzt mache ich mir natürlich Sorgen, weil er ja noch Milchmahlzeiten braucht. Da ich keine Milchpumpe habe, habe ich etwas ausgestrichen, was er auch ohne Probleme aus der Tasse getrunken hat.
Ich bin wirklich ziemlich traurig darüber, da ich die Stillzeit sehr genossen habe, will ihn aber natürlich nicht zum Stillen zwingen.
Eben habe ich versucht ihn anzulegen als er im Halbschlaf war, aber er setzt sich sofort hin und weint.
Jetzt habe ich ihn seit Samstag Vormittag nicht mehr gestillt und werde mir heute erstmal eine Milchpumpe verschreiben lassen, weil ich sonst noch "platze".
Wir hatten noch nie Stillprobleme, darum bin ich jetzt vielleicht trauriger als mein Kleiner.
Gibt es noch "Hoffnung" oder ist das nun definitv vorbei?
Traurige Grüße, Jana
Mitglied inaktiv - 09.07.2007, 05:03
Antwort auf:
Stillstreik oder abgestillt? (lang)
Liebe Jana,
ein zehn Monate altes Kind stillt sich nicht selbst ab, es streikt eventuell an der Brust oder es ist saugverwirrt.
Für dein Sohn war dieses Wochenende sehr anstrengend und alleine das kann der grund für den Streik sein, außerdem kann es sein, dass dein Kind bei deinem "Aua - Ruf" so erschrocken ist, dass es die Brust verweigert. Wenn ein Baby beißt, sollte man es genau aus diesem Grund niemals anschreien.
Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst.
Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 09.07.2007
Antwort auf:
Stillstreik oder abgestillt? (lang)
Hallo Jana
das hört sich ganz nach uns an. Meine Kleine ist jetzt 8 Monate alt. Bis 6 Monate hat sie ausser Brust nix genommen. Ich war froh als sie dann wenigstens Abends fläschen genommen hat das die nacht etwas ruhiger wurde.Ich hab noch eine 2-Jährige die auch nicht immer durchschläft. Seit 3 Wochen hab ich auch nur noch früh gestillt und seit zwei Tage will sie nicht mal das mehr. Sie biegt sich weg und schreit. ich Habs auch mit Milchrausdrücken versucht. Ich weiss nicht obs vielleicht eine Saugverwirrung ist oder ob sie einfach nicht mehr mag. Ich bin einfach nur furchtbar traurig.
GLG Tami
Mitglied inaktiv - 09.07.2007, 07:26
Antwort auf:
Stillstreik oder abgestillt? (lang)
Er nimmt keinen Nuckel und keine Flasche. Hat er noch nie gewollt.
Heute morgen bin ich mit ihm durch die Wohnung gelaufen und ein paar mal wollte er anfangen zu saugen, aber hat kurz bevor er "angedockt" hätte wieder den Kopf weg gedreht.
Ich habe das Gefühl er traut sich nicht.
Mitglied inaktiv - 09.07.2007, 08:04
Antwort auf:
Stillstreik oder abgestillt? (lang)
Erstmal vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Mein Kleiner hat inzwischen schon ein paar mal wieder zugebissen, aber noch nicht gesaugt. Er läßt auch immer gleich wieder los.
Das mit dem "Anschreien" (ich habe ihn aber nicht angeschrien, war nur etwas lauter und das kennt er nicht von mir ;-) ) hat mir eine Stillberaterin geraten (IBCLC). Sie hatte mir aber auch schon gesagt, das ich meinem Sohn obwohl er Neurodermitis hat, Abendbrei mit Kuhmilch geben soll. Naja, jetzt weiß ich was ich davon halten soll. :-(
Ich hoffe das klappt wieder.
Danke nochmal, Jana
Mitglied inaktiv - 09.07.2007, 12:21
Antwort auf:
Stillstreik oder abgestillt? (lang)
Liebe Jana,
Du musst wirklich Geduld haben, das wird schon wieder!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 09.07.2007