Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Stillproblem oder zu wenig Milch?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Stillproblem oder zu wenig Milch?

xeahpi

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Hallo, Ich bin Mutter von 3 Kindern alles Mädchen. Die jüngste ist 4 Monate alt und ich stille das erste mal. Ich bin Alleinerziehend. Ich hatte mir vorgenommen 6 Monate voll zu stillen. Nun zu meinen problem wenn es denn eines ist. Ich war vor einer Woche zur U4 und meine Maus ist nun 61 cm und 5300g schwer und einen Kopfumfang von 40,5 cm. Bei der Geburt wog sie 3040g und war 51 cm und hatten einen Kopfumfang von 32,5 cm. Der Kinderarzt sagte das aktuelle Gewicht wäre zu wenig und ich sollte auf Flasche umsteigen und abstillen. Ich war total geschockt und bin ziemlich verzweilfelt. Muss ich jetzt wirklich abstillen ? Kann ich die Milchmenge wieder steigern? Oder muss ich jetzt wirklich abstillen? Liebe Grüsse


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LIebe xeahpi, hast du mal geschaut, ob du eine Stillgruppe in deiner Nähe hast? Falls nicht, klick dich doch mal hier durch und sieh nach, denn nirgends kann dir so direkt und kompetent geholfen werden wie in einem persönlichen Gespräch! http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC) Um die Gewichtsentwicklung korrekt beurteilen zu können müsste ich wissen, exakt wieviele Wochen sie alt ist und wie stark sie nach der Geburt abgenommen hatte. Du kannst auch selbst nachschauen, ob sie genug Milch zu sich nimmt, indem du den Windeltest machst. Das geht so: Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser nich die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte: Urin: 1. + 2. Tag: 15 - 60 ml pro Tag 3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag 2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag 3. - 12. Monat: 400 - 500 ml pro Tag Mach das doch bitte mal und schreib uns, was dabei herausgekommen ist. Wenn sie über 400 Gramm Differenz hat, dann brauchst du dir um ihre derzeitige Zunahme keine Sorge zu machen. Wenn sie darunter liegt, können verschiedene Techniken ausprobiert werden (schau doch auch schon mal unter den Suchbegriffen: Brustkompression, Super-Wechselstillen, Muttermilchsahne) um die aufgenommene Milchmenge zu steigern. Nur wenn das nichts bringt muss wirklich auf die Flasche umgestiegen werden. Herzlichen Gruß, Kristina Heindel


xeahpi

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Vielen Dank für die Antwort. Hab das jetzt mal mit den Windelwiegen ausprobiert und folgende ergebnisse bekommen: 16:30 Uhr 126 g 19:50 Uhr 56 g ( 20:20 Uhr kacka, 30 g) 7:30 Uhr 171g (8:30 Uhr kaka , 30g) (9:30 Uhr kaka , 38 g) 11:30 Uhr 30 g 15:30 Uhr 78 g 16:45 Uhr 27 g Macht bei mir ohne das kaka gerechnet 485 g ist jetzt gut oder nicht? Bei der Geburt wog sie 3040g und hat 160 g nur abnommen. Das aktuelle bzw gewicht von letzte Woche Freitag war sie genau 20 Wochen alt. Das mit dem Wechselstillen ist so ein Problem sie macht totales Theater, sie mag die linke Brust absolut nicht und fängt auch gleich an zu scheien wenn ich ihr die linke anbieten möchte. Wie gehe ich denn damit um ? liebe grüsse


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Liebe xeaphi, wenn das Ergebnis der Windelprobe die Differenz zwischen nasser und trockener Windeln beträgt klingt es sehr gut und gibt per se keinen Anlass zur Sorge. Vermutlich hat sie also zwischendurch eine Phase gehabt, in der sie etwas zu wenig getrunken hat, trinkt jetzt gerade aber ausreichende Mengen. Was das Wechselstillen betrifft: Trinkt sie NIE links, oder nur nicht gern, wenn sie gerade an der rechten Brust trinkt? Dann wäre es vielleicht eine Möglichkeit, sie immer erst links anzulegen, dann nach rechts zu wechseln wo vielleicht die Milch leichter fließt (oder deine Maus lieber liegt). Und dabei die Brustkompression anzuwenden (siehe unten). Ich würde, auch wenn JETZT die Milchmenge ausreichend erscheint, ein paar Tage lang Muttermilchsahne geben, weil das deiner Kleinen super Kalorienbomben schenkt und ihre Gewichtsentwicklung dadurch einen deutlichen Schub machen sollte. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst (geht oft am besten, wenn das Baby auf der anderen Seite gerade trinkt), die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken und es wäre schade, wenn die Milch ausläuft... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Probiere, ihr das so oft wie möglich zu geben in den nächsten Tagen. Wenn du das ein paar Tage lang gemacht hast, schau nochmal bei eurem Kinderarzt vorbei und bitte ihn, dein Kind zu wiegen. Er dürfte dann zufrieden mit ihrer Gewichtsentwicklung sein. Hast du mal geschaut, ob es eine Stillberaterin oder sogar eine Stillgruppe in eurer Nähe gibt? Dort findest du wichtige Unterstützung und wertvolle Tipps, direkt von Mutter zu Mutter! Lieben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)


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