Schokominza185
Hallo liebe Stillberater, ich stecke in einem Teufelskreis. Mein Sohn (mittlerweile 4 Wochen) fing vor zwei Wochen an, an der Brust unruhig zu werden. Er überstreckte sich, schmiss hastig seinen Kopf hin und her, dockte an, lies wieder los, zog den Kopf mit samt Brustwarze weg und schrie. Ich habe meine Hebamme darüber gucken lassen und sie meinte, ich habe zu wenig Milch. Seitdem pumpe ich nach jeder Stllmahlzeit ab. Er trinkt gut, ich biete immer beide Seiten an und meist dauert eine Mahlzeit so zehn bis fünfzehn Minuten pro Seite. Anfänglich kam er alle zwei bis drei Stunden, manchmal auch eher. Ich legte ihn nach Bedarf an und hatte den Eindruck, es läuft prima. Durchschnittlich sechs bis neun mal stillte ich ihn. Den Milchspendereflex höre und spüre ich deutlich. Seitdem ich abpumpe, wird es immer schlimmer. Ich bekomme ihn immer schwieriger satt. Die anfänglich eine Mahlzeit zum zufüttern hat sich nun gesteigert auf zwei bis vier mal zufüttern nach der Mahlzeit. Meist bekommt er dann so fünfzig bis sechzig ml Muttermilch. Ich pumpe in sechzig Minuten gerade mal vierzig ml ab, manchmal auch nur zwanzig oder weniger. Seit zwei Tagen wird es immer weniger was ich abpumpe. Mein Vorrat an Muttermilch ist langsam aufgebraucht, aber es wird einfach nicht mehr. Ich habe schon alles mögliche versucht. Ich trinke ausreichend Wasser und Stilltee, nehme Bockshornklee, esse ausgewogen und pumpe nach jedem stillen ab. Bonding machen wir, verschiedene Stillpositionen biete ich an, auch mehrere Stilltage habe ich schon eingelegt mit dauerstillen. Diese arteten aber eher in Stress für uns beide aus. Er hungrig und ich verzweifelt ihn nicht satt zu bekommen. So langsam weiß nicht mehr was ich noch tun kann. Ich kann meinen Sohn ja nicht hungern lassen, also muss ich ja zufüttern. Wieso klappt es einfach nicht? Was mache ich falsch? Wieso wird die Milch nun weniger und nicht mehr? Habt ihr Tipps für mich? Ich bin verzweifelt :( Herzliche Grüße
Liebe Schokominza185, ich befürchte, dass dein Baby sich langsam zur Flasche hin abstillt. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Du hast das Pech gehabt, schlecht beraten worden zu sein, doch tatsächlich besteht Hoffnung. Dazu möchte ich dich zu allererst ermutigen, nach einer Stillberaterin in eurer Nähe zu schauen. "Nah" kann auch 1 Stunde entfernt sein - es lohnt sich allemal!! Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps, wie dein Kleines vielleicht doch mehr trinkt: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Ich hoffe, da ist etwas dabei, was dir weiterhilft! LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Hallo Biggi, mein kleiner Sohn ist nun 16 Wochen alt und seit einer Woche rätsel ich rum, ob er vielleicht nicht mehr satt wird. Bei uns sind die Stillabstände wie folgt: Nach der Frühmahlzeit 4 Stunden, dann 3,5 Stunden, dann 3 und noch mal 3 Stunden. Das ist dann so gegen 20.30. Da trinkt er - anders als sonst nur 5 Minuten, sonst 10-15 Minute ...
Hallo Frau Welter, ich habe am Wochenende im Internet gestöbert, weil ich mit meiner momentanen Stillsituation nicht wirklich zufrieden bin. Hier meine Situation: Entbindung: Ich habe am 1.3.07 entbunden. Unser Schatz war 51cm groß und wog 3.200gr. Zu der Entbindung: Zuerst lag ich in den Wehen und wollte spontan entbinden. Der Muttermun ...
Hallo! Ich habe im März mein viertes Kind bekommen. Die Geburt ging relativ rasch. Mein Sohn wird jetzt erst ruhiger und schreit weniger. Nach dem Milcheinschuß ist jetzt mein Problem immer wieder, dass ich meine nicht genug Milch zu haben und auch homöopathisch immer wieder versuche diese zu steigern.Leider ist es mir bis jetzt nicht dauerhaft ge ...
Hallo, Ich bin Mutter von 3 Kindern alles Mädchen. Die jüngste ist 4 Monate alt und ich stille das erste mal. Ich bin Alleinerziehend. Ich hatte mir vorgenommen 6 Monate voll zu stillen. Nun zu meinen problem wenn es denn eines ist. Ich war vor einer Woche zur U4 und meine Maus ist nun 61 cm und 5300g schwer und einen Kopfumfang von 40,5 cm. Be ...
Hallo, ich habe eine 3 1/2 Monate alte Tochter. ich habe anfangs voll gestillt ( bis zur 8 Woche) danach hat sie einfach nur noch geschrien wenn ich sie angelegt habe und sie hat nicht mehr richtig getrunken... Ich habe das ganze eine Woche mitgemacht und mein Kind jeden Abend nicht satt ins Bett gelegt.. das hat mich fertig gemacht. Am Ende der W ...
Guten Abend, Was bin ich über dieses Angebot froh! Meine Tochter ist jetzt 8 Wochen alt und ich stille voll, bis auf ein paar zuletzt sehr gestresste Abpump-Versuche. Nach zwei entspannten Still-Wochen zu Beginn, bin, klappt das Trinken tagsüber leider nicht mehr ganz rund und harmonisch wie zu Beginn. Trotz für mich sichtbare Hungeranzeich ...
Hallo! Unser Sohn ist jetzt 17 Tage alt und wir hatten etwas Startschwierigkeiten mit dem Stillen. In den ersten Tagen hatte er von mir nicht genug bekommen, hatte dann abgenommen und Gelbsucht bekommen, sodass wir zugefüttert haben. Ich hab dann angefangen abzupumpen, um meine Produktion anzuregen - erst in den Stillpausen und die letzten Tage ha ...
Hallo! Mein Sohn (9 Wochen alt) wird seit Geburt voll gestillt. Leider haben wir seit Beginn Probleme, da er noch nie gut an die Brust gegangen ist und wir extreme Probleme mit Luft schlucken, schnalzen und wunden Brustwarzen haben. Nach vielen Untersuchungen wurde nun eine Trinkschwäche (fehlende Saugkraft) diagnostiziert und wird nun behandel ...
Hallo Biggi, mein Sohn ist 6 Wochen alt und ich hatte 5 Wochen zu wenig Milch und habe sooo viele Maßnahmen durchgeführt, um die Milch zu steigern. Ich weiß nicht was der Auslöser ist, aber jetzt seit einer Woche habe ich so viel Milch, dass sich mein Sohn schon beim ersten Saugen heftig verschluckt und weint ohne Ende. Ich streiche dann Milch ...
Sehr geehrte Frau Welter, ich habe meinen Sohn am 17.07 diesen Jahres bekommen und will unbedingt stillen. Leider, habe ich jedoch sehr späte meinen Milcheinschuss bekommen (gegen 9./10. Tag). Zu dem Zeitpunkt dachte ich alles wäre gut, aber zu der U3 vor zwei Wochen haben wir entdecken müssen, dass er gerade mal das Geburtsgewicht erreicht hat ...
Die letzten 10 Beiträge
- Stillstreik oder natürliches Trinkverhalten?
- Anhaltende Rötung nach Mastitis
- Nur knapp 10ml Muttermilch am Tag - lohnt es sich, dran zu bleiben?
- Stillen immer mehr ein Kampf
- Muttermilchmenge erhöhen
- Wie Radiowecker-Situation vorbeugen?
- Milchmenge nachts deutlich steigern
- Stillen und Senkungen
- Abstillen gewünscht
- Baby will manchmal gar nicht an die Brust, sucht aber trotzdem