Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, mein kleiner Sohn ist nun 16 Wochen alt und seit einer Woche rätsel ich rum, ob er vielleicht nicht mehr satt wird. Bei uns sind die Stillabstände wie folgt: Nach der Frühmahlzeit 4 Stunden, dann 3,5 Stunden, dann 3 und noch mal 3 Stunden. Das ist dann so gegen 20.30. Da trinkt er - anders als sonst nur 5 Minuten, sonst 10-15 Minuten, "hängt sich ab" und guckt mich groß an. Lege ich ihn noch mal an dieser Brust an, fängt er an zu schreien. Er will da einfach nicht mehr ran. Dann gebe ich ihm die andere Brust, er geht wie ein "ausgehungerter" ran, trinkt wieder 5 Minuten ordentlich und guckt mich wieder an. Wenn ich ihn dann hochnehme, schreit er. Hab ihm heute mal ein Fläschchen angeboten, da hat er noch 20 ml genommen - eigentlich nicht doll, aber er ist auch nicht der große Fan der Flasche. Bei der Affenhitze hat er mal notdürftig etwas Wasser aus der Flasche genommen. Ich hab das Gefühl, er weiß, das die Milch alle ist, und beruhigt sich erst mal wieder und will dann um 22.30 noch mal - wieder für 2x5 Minuten. Und dann meldet er sich seit drei Tagen noch mal um 1.00. Sonst hat er so schön durchgeschlafen bis um 7.00. Wird er wuirklich nicht mehr satt? Wenn ich an der Brust drücke, bildet sich aber immer noch ein Tropfen. Hat das aber eventuell gar nichts zu sagen? Kann die Milch zum Abend weniger werden? Tagsüber gibt es so ein Theater nicht. Achso: Stillproben haben auch ergeben, daß er abends viel weniger trinkt (max. 120 ml), als morgens oder tags (zwischen 160 ml und 140ml). Was ist das nur??? Was soll ich machen?
Liebe Cindy, kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Dein Sohn verhält sich also absolut so, wie es von einem so kleinen Baby zu erwarten ist. Babys im Alter von Deinem Sohn brauchen noch keine zusätzliche Flüssigkeit. Muttermilch hat einen hohen Wasseranteil, indem alle übrigen Bestandteile gelöst sind. Durch diesen hohen Wassergehalt wirkt die Muttermilch durstlöschend. Am Anfang der Stillmahlzeit ist die Milch dünnflüssiger, am Ende hat sie einen höheren Fettgehalt (Vordermilch und Hintermilch). Um den Hunger zu stillen, muss das Baby daher länger an einer Seite trinken, bis es genügend Kalorien erhalten hat. Trinkt es nur kurz und erhält dabei nur Vordermilch, wird sein Durst gelöscht. Selbst bei sehr heißem Wetter erhält das Baby ausreichend Flüssigkeit, wenn es häufig genug angelegt wird. Selbst in heißen Klimaten ist keine zusätzliche Flüssigkeitsgabe notwendig. Zusätzlicher Saft oder Tee würde nur dazu führen, dass das Interesse des Babys an der Brust nachlässt und das wiederum wirkt sich ungünstig auf die Milchproduktion aus. Die Milchmenge richtet sich danach, wie viel das Baby trinkt. Wird es seltener angelegt, geht die Milchmenge zurück. Tee oder Wasser haben keinen bzw. nur einen geringen Nährwert und können deshalb das Gedeihen des Babys negativ beeinflussen. Außerdem besteht bei der Verwendung von künstlichen Saugern die Gefahr einer Saugverwirrung. Für die Aufwachproblematik ist auch noch ein ganz anderer Faktor ausschlaggebend: Mit etwa vier bis fünf Monaten beginnt bei vielen Babys schlicht und ergreifend die Zeit, in der sie nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Das liegt nicht daran, dass sie nicht mehr satt genug werden durch Muttermilch (oder künstliche Säuglingsnahrung), sondern es ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen . All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Ich hoffe sehr, dass ich dich beruhigen konnte! Es wäre sicher eine gute Idee, wenn Du ein Stillgruppentreffen besuchen würdest. Dort triffst Du andere stillende Mütter, mit denen Du dich austauschen kannst und hast gleich eine kompetente Ansprechpartnerin bereit. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Cindy! Wenn ich mein kleines Mutter-Hirn mal ein paar Wochen zurückdrehe kann ich dir ehrlich versichern: Bei uns war es ganz genau so!!! Die Milch reicht allemal, wenn du sogar beim Drücken noch was rasbekommst!!! Die Babys bekommen selbst dann noch reichlich Milch aus der Brust, wenn alles Drücken und Quetschen kein Tröpfchen mehr hervor bringt ;-) Es scheint mir einfach als ob dein kleiner Mann Abends nicht mehr so viel Hunger hat, vielleicht bilden sich so früh schon die ersten Vorlieben und er ist abends einfach kein guter Esser ...? Mehrer kleinere Mahlzeiten sollen ja bekantlich auch gesünder sein, als eine Große ... Meine Tochter schlief bis zum 4. Monat übrigens auch wunderbar durch (und ich glaubte schon ein Wunderbaby zu haben *g*) aber von da an war es vorbei! Seid dem kommt sie unregelmäßig mal häufiger und mal seltener ... die Kleinen lernen ab dem alter irre viel Neues und Aufregendes was sie dazu bringt nachts häufiger wach zu werden, so ist es halt bei vielen Babys, ob sie gestillt werden oder nicht. Das Schreien an der Brust lag bei uns (so nehme ich stark an) an den einschießenden Zähnchen - von denen bis heute noch nichts zu sehen ist!! Eine Zeit lang sind die Mäuse durch das Saugen verwirrt, weil es sich merkwürdig an den Zahnleisten anfühlt oder sogar weh tut. Du kannst ja mal versuchen die Knabberleiste vor dem Stillen mit einem Beißring zu kühlen, bei uns hat das oft geholfen. Wirklich hilft da aber nur Abwarten, in ein paar Tagen ist das wieder vergessen. Bis der nächste Zahn einschießt habt ihr dann wieder Ruhe ;-) Wenn dein Sohn dich groß anschaut will er vielleicht noch ein bisschen kuscheln und erzählen, Emily macht das zum Abend auch schon mal. Sie nuckelt, erzählt etwas, dockt sich irgendwann wieder an, usw. Du siehst, es gibt so viele Möglichkeiten woran es liegen könnte .. nur nach einem hört es sich üüüberhaupt nicht an: das dein Sohn nicht satt wird! Man kann auch immer sagen: Wenn die Milch reicht, dann reicht sie, da gibt es keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht!! Hoffe ich konnte dich schon mal ein bisschen beruhigen! Alles Gute von Jenny und Emily
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