Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen nach der beikost

Biggi Welter

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Frage: stillen nach der beikost

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hallo, wir sind ja nun bei der mittagsmahlzeit, hannah ißt jetzt so ca. 120 gramm gemüsebrei. danach wird sie noch gestillt - und sie trinkt meiner meinung nach so viel, wie sie immer trinkt, also auch ohne beikost. es mehren sich jetzt die laute aus dem umfeld "überfüttere sie nicht" "du erziehst sie zum vielfraß" "das gibt übergewicht" "sie wiegt doch jetzt schon so viel (69 cm und 9450 gr) " und und und. ergo meine frage - muß man das stillen nach der beikost einschränken ? ich meine - vielleicht kennt hannah ja wirklich kein sättigungsgefühl - gibts das bei babys ? wenn ich sie lassen würde, dann würde sie sicher rund um die uhr trinken ..... und wie ist das mit wasser, gibt es da auch ein zuviel ? wenn hannah ihren becher sieht mit wasser (auch abends, wo es noch keine beikost gibt) da wird sie vor freude total wild und will wasser trinken. kann ich sie beruhigt trinken lassen wenn sie mag ? und meine letzte frage für heute (sorry wegen der länge) hannah trinkt ja nachts immer noch zwischen 2 und 5 mal pro nacht. wenn ich ihr statt zu stillen dann einen schnuller gebe dann ist sie zwar auch zufrieden, spielt aber bis zu einer stunde dann wach im bett. weinen tut sie nicht, irgendwann schläft sie dann auch wieder ein. darum bin ich mir halt nun unsicher, ob sie nachts dann wirklich hunger hat oder was es sonst ist und wie ich mich verhalten sollte ? wenn ich sie statt schnullern stillen würde, dann schläft sie normal sofort wieder ein. danke schonmal für die antworten ! lg birgit


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Liebe Birgit, dein Kind verhält sich genau so, wie es von einem Baby zu erwarten ist und wie es auch von der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte (AAP) und der WHO empfohlen wird: es sieht die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch. Gerade in der ersten Zeit der Beikostfütterung sollte der Begriff "BEI Kost" wörtlich genommen werden: es ist zusätzliche Nahrung, die nicht anstatt der Muttermilch sondern dazu gegeben wird. Das Kind bekommt altersgemäße Beikost und wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Leider ist vor allem bei uns in Deutschland die Vorstellung fest in den Köpfen verwurzelt, dass mit dem Beginn der Beikost die Muttermilch durch die feste Nahrung verdrängt werden soll. Doch wenn Du dein Kind wirklich satt bekommen wolltest mit Beikost, dann müsste es so große Mengen essen, wie es gar nicht möglich ist. 100 ml Muttermilch haben etwa 70 kcal, 100 g Karotten haben etwa 20 kcal. Um also die gleiche Kalorienzahl wie mit 100 ml Muttermilch zu bekommen, müsste dein Kind mehr als 400 g Karotten essen. Stell dir diese Menge einmal vor. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen. So lange dein Kind keine hochkalorischen Nahrungsmittel (Süßigkeiten, Sahne, etc) bekommt, kann es essen und Muttermilch trinken, so viel es mag. Auch beim Wasser würde ich die Kleine lassen, so lange sie weiterhin genug zunimmt und weiterhin ordentlich isst. In diesem Alter würde ich nachts noch einfach stillen, schon deswegen, dass ihr beide besser und schneller weiterschlafen könnt. Dein Kind wird von ganz alleine länger schlafen und irgendwann auch nachts nicht mehr aufwachen. LLLiebe Grüße, Biggi


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