Hallo Frau Welter!
Hätte ein paar Fragen an sie! Mein Sohn ist nun 5 Monate alt und allergiegefährdet. Habe bis jetzt immer voll gestillt. In letzter Zeit habe ich bemerkt, daß er mir sehr genau beim Essen zusieht und meine Kinderärztin hat gemeint, daß ich ihm ruhig am Abend auch einen Brei geben kann! Würde in diesem Alter bezüglich der Allergiegefährdung nichts mehr ausmachen!(?) Seit einer Woche kommt er auch Nachts 1 1/2 stündlich zum trinken. Nun habe ich heute versucht ihm einen paar Löffel Brei zu geben und der Brei hat ihm anscheinend sehr geschmeckt! Nun bin ich auch irgendwie etwas traurig darüber, da ich noch nicht damit gerechnet habe, daß er eine andere Kost als Muttermilch akzeptiert! Ist es nun schon an der Zeit, ihm Beikost zu geben oder kann es auch damit zusammen hängen, da heute sein erstes Zähnchen durchgebrochen ist! Möchte gerne noch lange weiterstillen, auch wenn ich mal Beikost dazu gebe! Wie mache ich das am Besten, ohne daß ich dann abstillen muß?
Vielen Dank schon im Voraus für ihre Antwort! Liebe Grüße!
Mitglied inaktiv - 05.10.2005, 22:56
Antwort auf:
Stillen & Beikost
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Liebe Tina,
Sie müssen überhaupt nicht abstillen und auch der Beginn der Beikost bedeutet nicht automatisch, dass das endgültige Abstillen um die Ecke lauert. Ein Kind kann, soll und darf auch ab der Einführung der Beikost weiterhin nach Bedarf gestillt werden und wenn das Kind weiterhin nach Bedarf an die Brust darf, dann ist ein Abstillen vor dem ersten Geburtstag nicht zu erwarten, sondern eher damit zu rechnen, dass der selbstbestimmte Abstillzeitpunkt zwischen dem zweiten und vierten Geburtstag liegt.
Es wird für alle Kinder aber insbesondere für allergiegefährdete Kinder eindeutig dazu geraten, sechs Monate ausschließlich zu stillen und diese Empfehlung wird immer mehr durch Studien untermauert. Dennoch gibt es Kinder, die sich nicht genau an den Kalender halten. Ob da auch Ihr Kind dazu gehört, kann ich nicht sagen.
Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost lässt sich bei einem voll ausgetragenen, gesunden Baby an folgenden Anzeichen erkennen:
• es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
• der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
• es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
• es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
• es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 07.10.2005