Mitglied inaktiv
Hallo, vor ca. 3 Jahren bin ich hier auf dieser Seite super beraten worden. Damals hatte ich keine Milch und war super unglücklich darüber. Inzwischen ist unser 2. Wunschkind unterwegs und ich würde gerne wissen, ob es sinnvoll sein kann schon in der Schwangerschaft -und wenn ja ab wann- eine Stillberaterin aufzusuchen? Vielen lieben Dank schon vorab - Fröschchen
Liebe Fröschchen, Ja, auf alle Fälle :-). Ganz kurz kann man die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen oft stillen uneingeschränkt stillen keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt. Tee, Glukoselösung oder Wasser sind überflüssig und vor allem bei einer eventuell verstärkten Neugeborenengelbsucht sogar kontraproduktiv. Das Bilirubin (der gelbe Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Haut bei der Neugeborenengelbsucht verantwortlich ist) wird nur zu zwei Prozent über den Urin ausgeschieden, der Rest wird durch den Darm ausgeschieden. Daher ist es unsinnig, die Gelbsucht "ausschwemmen" zu wollen. Wichtig ist, dass der Darm mit Nahrung versorgt wird und die Verdauung angeregt wird, das Mekonium möglichst rasch ausgeschieden wird. Das Kolostrum, die wichtige erste Milch wirkt abführend und begünstigt damit die Ausscheidung des Bilirubins. Der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung. Wichtig ist, dass Ihr Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte Ihr Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Milchbildungstee ist nicht notwendig und es hat keinen Sinn ihn bereits während der Schwangerschaft zu trinken. Wenn überhaupt Milchbildungstee getrunken wird, dann bitte auch nicht mehr als höchstens zwei bis drei Tassen täglich, da mehr zu Bauchproblemen beim Kind führen kann. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. "Stillen gesund und richtig" von Denise Both und Gabi Eugster, "Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, "Stillen einfach nur stillen" von Gwen Gotsch) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Erkundigen Sie sich auch einmal, vielleicht gibt es in Ihrer Nähe ein stillfreundliches Krankenhaus, dort verläuft der Start der Stillbeziehung oft sehr viel besser und es gibt echte und gute Unterstützung nach der Geburt. Ich wünsche Ihnen schöne restliche Schwangerschaftswochen, eine gute Geburt und diesmal eine problemlose und schöne Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Über eine Empfehlung bzgl. einer Stillberaterin wäre ich sehr dankbar. Leider bin ich ja aus Ihrem Einzugsgebiet weggezogen in die Nähe von Bremerhaven. Bei meiner 1. Tochter war ich in LL bei einer Stillberaterin. Leider denke ich zu spät. Hatte Ihnen auch damals schon geschrieben. Inzwischen wäre ich- trotzdem ich ein "Fläschchengegner"- bin ruhiger, möchte aber alles mir mögliche vorher in Ruhe klären um diesmal entspannter aus dem Krankenhaus nach Hause zu gehen. Bei meiner nun 3 jährigen Tochter hatte ich trotz netter Betreuung im Krankenhaus, Stillberatung und einer super lieben Frauenärztin nach ca. 10 Wochen aufgegeben, weil ich nicht mehr konnte. (Keine Zusatzkost im Krankenhaus die ersten Tage-hat mich viele Diskussionen gekostet-, Kind hat/hätte prima getrunken und anlegen usw. war anscheinend ok, Abpumpen, Brusternährungset, und und und). Ich weiß nicht, ob eine schnelle Geburt (insg. 2 1/2 h), kein Anlegen direkt nach der Geburt oder etwas anderes Grund für meinen nicht vorhandene Milch waren. Gleich wie in meiner letzten Schwangerschaft ist jetzt, das mir bei der geringsten Kälte meine Brustwarzen massiv weh tun und richtig blau werden. Woran kann das liegen, bzw. was kann ich dagegen tun?
Liebe Fröschchen2, ich kann Ihnen nicht sagen, woran es liegt, dass es beim ersten Mal nicht geklappt hat, aber das muss sich nicht wiederholen! In Ihrer direkten Nähe finde ich jetzt keine Kollegin, am besten sehen Sie selbst einmal nach, wer günstig für Sie liegt. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Die Kollegin kann sich dann auch Ihre Brustwarzen einmal ansehen und so sehr viel gezielter beraten. LLLiebe Grüße, Biggi
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