Mitglied inaktiv
Hallo, ersteinmal möchte ich mich bedanken, dass ich auf dieser Seite eine Frage stellen kann. Ich habe eine großes Problem und bin ziemlich verzweifelt. Ich habe eine kleine Tochter, Marie. Mit ihr war ich am Freitag beim Kinderarzt. Sie wurde dort gewogen (auf der selben Waage wie letztes Mal und in dem selben Body). Ergebnis: Sie hat in 5 Wochen nur 400 g zugenommen. Marie ist jetzt 4 1/2 Monate alt und wiegt 4.900 g, ihr Geburtsgewicht betrug 2.500 g. Nun meint der KA, dies sei viel zu wenig, ich müsste mit einer Zwiemilchernährung anfangen. Es gehe nicht darum, Pölsterchen an Beinen und Armen zu schaffen, sondern ihr Gehirn brauche eine ausreichende Kalorienzufuhr zur Entwicklung. Dies macht mit natürlich Angst. Wir haben von Anfang etwas gekämpft mit dem Stillen. Da sie nach der Geburt (Kaiserschnitt) sofort in die Kinderklinik kam, konnte ich sie erst am 5. Tag zum 1. Mal anlegen. Schon damals waren ihre Trinkmengen sehr gering. Bisher hat sie aber im Schnitt 100 g pro Woche zugenommen. Der KA meinte auch, es gebe ein sogenanntes "Hungern an der Brust", d. h. sie habe sich schon an die wenige Nahrung gewöhnt, so dass sie damit zufrieden sei (ähnlich wie bei uns bei einer Diät, mit der Zeit geben wir uns auch mit weniger Nahrung zufrieden). Bevor ich jetzt wirklich mit Fertigmilch anfange, habe ich mit eine Waage besorgt und mir den Stress gemacht, sie vor und nach dem Stillen zu wiegen. Das Ergebnis war leider nicht so gut. Sie trinkt zwischen 60/70 und ganz selten auch mal 100 g. Wenn sie wie der KA sagt, 800 ml am Tag braucht, ist das natürlich wirklich zu wenig oder? Sie ist nach dem Stillen eigentlich zufrieden, weint aber sehr viel und ich lege sie im Schnitt alle 2 Stunden an. Kann ich meine Milch noch steigern, 2 Tassen Milchbildungstee trinke ich pro Tag, mehr soll man ja wohl nicht, um nicht das Gegenteil zu bewirken. Was soll ich bloß tun, ich möchte so gerne weiterstillen, gerade weil sie so zart ist. Leider finde ich in meiner Nähe keine Stillberaterin (Koblenz) und meine Hebamme scheint vom Stillen auch nich die größte Ahnung zu haben, sie meinte, wenns denn nich geht, dann gib ihr halt die Flasche. Man hört immer von den 5 - 6 nassen Windeln. Was ist denn nass, wieviel muss denn drin sein? Haben sie vielleicht einen Rat für mich. Ich danke schon im voraus ganz herzlich. Entschuldigung, dass das hier so lang geworden ist. Claudia Z.
? Liebe Claudia, die Gewichtszunahme Ihrer Tochter ist in der Tat knapp. Allerdings dürfte es noch nicht so knapp sein, dass Sie mit einer Hirnschädigung aufgrund von zu wenig Nahrung rechnen müssten. Ich liste Ihnen nun als erstes einmal die Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby auf: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sollten diese Punkte nicht erfüllt sein, dann bedeutet dies nicht automatisch, dass zugefüttert werden muss, sondern dass zunächst in Absprache mit dem Kinderarzt das Stillmanagement verändert werden muss - d.h. in erster Linie, dass Sie Ihr Baby zu häufigerem Stillen anregen sollten und vor allem auch auf optimales Anlegen und Ansaugen des Kindes achten müssen. Leider gibt es in Ihrer unmittelbaren Umgebung keine LLL-Stillberaterin. Wenden Sie sich dennoch einmal an Frau Gisela Skupin (Tel.: 02244-2029), der Regionalbetreuerin für Ihre Gegend. Sie kann Ihnen besser sagen, wo Sie die nächstgelegene LLL-Stillberaterin oder eventuell eine Still- und Laktationsberaterin IBCLC finden können. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Der Schlaf eines zögernd zunehmenden Kindes ist nicht heilig. Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin bezogen werden kann. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Rufen Sie wirklich bei Frau Skupin an, denn nach meiner Meinung brauchen Sie wirklich Hilfe vor Ort. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Du Arme! Das kommt mir alles sehr, sehr bekannt vor. Auch ich hatte nach einem Kaiserschnitt einen schlechten Stillstart, meine Hebamme war zwar lieb, aber nicht auf dem besten Wissensstand, was Stillen betrifft und genauso lauteten die Worte vom KiA, als meine heute 5-jährige nicht nach Vorschrift zugenommen hatte. Ich habe damals eine riesige Ärzteodyssee auf mich genommen, und die unterschiedlichsten Aussagen gehört. Ich habe weitergestillt (leider weiterhin ohne nennenswerten Zunahmen), und mein Kind ist heute absolut normalgewichtig und sehr intelligent. Ich denke aber heute, dass ich damals doch noch mehr hätte tun können, um meine Milchmenge steigern zu können und Biggi wird dir da auch viele Tipps geben können. Gib nicht auf! Ich weiß, wie verunsichert du dich jetzt fühlen mußt - hoffentlich hast du im Bekanntenkreis Unterstützung! Ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft und alles Gute! Wenn du Lust hast, kannst du mir auch gerne mailen! Liebe Grüße Petra
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