Murmeltier1979
Hallo, meine. Tochter ist 11 Wochen und legt immer wieder ein recht seltsames Stillverhalten an den Tag, was mich total verunsichert. Zum Einen trinkt sie seit sie etwa 7 Wochen alt ist nur maximal 3 Minuten und auch grundsätzlich nur an einer Brust und da ich immer höre oder lese eine Stillmahlzeit sollte etwa 10-20 minuten dauern, da finde ich das schon sehr seltsam. Dabei ist es egal wie lange Pause zwischen den Mahlzeiten war. An "normalen" Tagen trinkt sie tagsüber alle 2-3 stunden, nachts gibt es seit kurzem Pausen zwischen 3-7 Stunden, und hin und wieder gibts auch mal Pausen bis zu 12 h. Meist kommen wir auf 7 oder 8 Stillmahlzeiten in 24 h. Sie läßt sich grundsätzlich nie zum Stillen annimieren ( hab ich schön öfter versucht, wenn mir gerade an den heißen Tagen die Pause zu lange vorkommt) und will auch nie zur Beruhigung an die Brust, wenn ich sie versuche anzulegen obwohl sie nicht wirklich Hunger hat ( ihre Hungerzeichen sind meist sehr uneindeutig) gibts sofort Geschrei sobald ich sie nur in die Nähe der Brust lege. Sie hatte bisher keinen Nuckel oder Flasche, sondern wenn dann immer meinen kleinen Finger, da sie schon gerne nach dem stillen oder zum einschlafen saugen möchte, aber an der Brust einen Schreianfall kriegt, wenn da Milch kommt und sie nur nur nuckeln will :-( Mittlerweile habe ich mir eine Waage zugelegt um zu schauen ob sie noch zunimmt bzw. wiege auch die Windeln. Was ich seit einer Woche beobachte ist, das ihre Nachtwindeln nur sehr wenig Urin enthalten, zwischen 40-60gr nach ca. 10 Stunden, teilweise pullert sie über 6 stunden gar nicht. In 24h liegt das Windelgewicht deshalb momentan meist zwischen 350 und 400, selten etwas mehr. Bevor sie mit den langen Pausen angefangen hat lag das Windelgwicht immerhin zwischen 500 und 600, also nehme ich mal an das sie da tatsächlich mehr getrunken hat. Nun mache ich mir natürlich schon wieder Gedanken ob sie genug trinkt bzw. zunehmen wird. Ist das Windelgewicht noch im Rahmen?Wird die Muttermilch eventuell gehaltvoller so das sie deshalb nun weniger trinkt? Hier mal ihre Gewichtsentwicklung. Geburt : 3880, niedrigstes Gewicht 3680gr, am 04.07. bei der u3 ( mit 8 Wochen) 5570g, am 26.07. mit meiner Waage 5900, also eine Gewichtszunahme in drei Wochen von ca. 330 g. Ist das noch ok? Bin mal gespannt ob sie mit ihrem neuen Trinkverhalten nun immer noch genug zunehmen wird. Ich habe mal gelesen, das Babys etwa 1/6 ihres Körpergewichtes trinken sollten, also sie ja dann etwa 1 Liter, das trinkt sie niemals, wenn, ich habe mal Trinkproben gemacht hab, da lag sie immer so bei 60-70 pro Mahlzeit, also wird sie wohl nur um die 500-600 trinken. Ist das echt genug? Mache ich mir nur zu viele Gedanken oder finden Sie das auch ein wenig seltsam? Sollte ich doch noch mal zum Kinderarzt, die nächste U ist erst im September. Sie hatte übrigens mit 6 Wochen einen HWI und bekommt seit dem niedrig dosiert ein Antibiotikum. Vielen Dank.
Kristina Wrede
Liebe Murmeltier1979, tatsächlich scheint das etwas ungewöhnlich. Wenn du vom Windelgewicht schreibst, was genau meinst du dann? Ist das die Differenz von der Anzahl voller Windeln zur gleichen Anzahl frischer Windeln? Mit 11 Wochen wären 400 ml ja noch ganz ok, auch wenn sie früher mehr pullerte. Es wäre auch nicht außergewöhnlich oder besorgniserregend, dass sie nachts nichts macht, es gibt viele Kinder die recht früh nachts trocken bleiben. Wichtig ist und bleibt das Gesamtbild!! Die Gewichtszunahme ist aber auch eher an der unteren Grenze, so dass du zumindest probieren solltest, dass sie über die Brustkompression (siehe unten) mehr Milch in der kurzen Stillzeit abbekommt. Zusätzlich kannst du probieren, ob Super-Wechselstillen (alle Minute) sie zu längerem Trinken anregen kann. Sprich auch bitte nochmal mit dem Kinderarzt, denn vielleicht besteht ein Zusammenhang mit dem Antibiotikum. Möglicherweise wird es besser, wenn das Medikament abgesetzt wird? Lieben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006) Super-Wechselstillen Beim Super-Wechselstillen lässt die Mutter das Baby so lange an der Brust, wie es nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung schluckt. Sobald es seltener schluckt oder beginnt einzuschlafen, wird es von der Brust abgenommen. Die Mutter beugt es einige Male sanft von der Hüfte aus nach vorne, um es aufzuwecken; dann wird es an die andere Brust angelegt und wieder so lange gestillt, wie es regelmäßig schluckt. Erfolgt das Schlucken wieder seltener, lässt die Mutter das Baby aufstoßen oder beugt es in den Hüften, um es aufzuwecken, und legt es wieder an der ersten Brust an. Dieses »Wecken und Wechseln« wird 20 bis 30 Minuten lang durchgeführt, und wenn es darum geht, die Milchmenge zu steigern (etwa weil das Baby nicht gt genug zunimmt) sollte es tagsüber mindestens alle zwei Stunden und nachts alle vier Stunden erfolgen. Bei manchen Babys muss die Mutter möglicherweise schon nach jeweils 30 bis 60 Sekunden wechseln, zumindest in der Anfangsphase.
Murmeltier1979
Hallo, vielen Dank für ihre Antwort. Ja, das ist die Differenz zu den trockenen Windeln. Inzwischen bin ich mit meiner Tochter doch mal zum Kinderarzt gefahren. Er hat sie sich angeschaut und konnte nichts finden, die Gewichtsentwicklung fand er ok ( bei seinen Messungen genau 575 in den letzten 4 Wochen, wobei sie natürlich zu Hause auch noch etwas getrunken hat) und auch vom Gesamtbild erscheint sie ihm fit. Und zu dem weniger pullern, meinte er das käme vom warmen Wetter, da sie eben dann mehr ausschwitzen. Nun sollen wir einfach mal weiter beobachten. Immerhin hat sie erstmal wieder mit diesen riesigen Pausen aufgehört und trinkt relativ regelmäßig alle 3 Stunden, aber weiterhin nur 2-3 minuten. Also entweder ist sie ein Supersaugtalent oder sie wird von Luft und Liebe satt ;-) Brustkompression habe ich schon des öfteren versucht, hat sie allerdings nicht zum Saugen angeregt und Wechselstillen bringt leider auch nichts, das habe ich die ersten Wochen oft gemacht, nachdem sie in der Wiegehaltung nach kurzer Zeit aufgehört hat zu trinken, aber in der seitlichen Haltung dann wieder angefangen hat. Das fand ich damals auch schon seltsam, seit dem Stillen wir nun fast nur noch seitlich. Mal abwarten, vielleicht macht sie ja auch nur eben eine Wachstumspause, immerhin nimmt sie ja noch etwas zu, wenn auch wenig. Ich hab vorhin mal geschaut, meine erste Tochter, hatte bis zur zwölften Woche sogar noch weniger zugenommen und sie war ebenso ein sehr schlechter Esser, das ist bis heute so geblieben, damals hatten wir auch eine schwierige Stillzeit und nu renn ich ihr auch mit dem Brot hinterher... Ich habe übrigens sehr flache Brustwarzen, könnte es vielleicht daran liegen, das sie nur wirklich zum Trinken ran geht, weil es sich vielleicht nicht so schön Nuckelt und deshalb dann für das Saugbedürfnis meinen Finger bevorzugt? LG
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