Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schlafen und Schnuller

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schlafen und Schnuller

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Liebe Biggi, wir haben ein ähnliches Problem wie Kirsten: unsere Tochter schläft fast nur an meiner Brust ein. Nicht nur nach dem Stillen, sondern auch beim Troststillen. Bislang waren wir eisern und sie hat seit 6 Wochen keinen Schnuller bekommen und nur zweimal die Flasche (natürlich nur abgepumpte Mumi, was sonst), als ich zu Terminen musste. Die Alternativen Fütterungsmethoden waren eine Katastrophe und mein Mann und meine Freundin über und über verspuckt, obwohl wir alles besorgt hatten (Pipette, Spritze, Becherchen) und uns das auf Video anguckten, wie man das macht. Ich war ja nicht dabei, aber die beiden waren entsprechend erledigt. Sie hat zwar die Schlucke Mumi in den Mund geschlabbert, dann aber wohl in einer Mischung aus entzückt und angeekelt wieder ausgespuckt.... die Flasche hat aber ihr Saugverhalten bislang nicht verändert, wir haben das genau beobachtet. Sie wird auch weiterhin die Flasche nur bekommen, wenn unbedingt nötig und nicht allzu oft hintereinander, damit wir das mühsam wieder erlernte Saugen nicht wieder verderben. Trotzdem mache ich mir Gedanken: wenn sie (in ca. 70% der Fälle) nur an Mutters Brust einschläft, was soll dann werden, wenn ich wieder arbeiten muss und mein Mann und meine Freundin (die arbeiten zusammen in Selbständigkeit) das Kind betreuen? Abgesehen davon: es gibt Abende , an denen ich selbst bei bester Motivation nach stundenlangem Troststillen und korrektem Anlegen wg. der Schmerzen in den Brustwarzen die Wände hochgehen könnte. und da dachten wir daran, mal vorsichtig bei Dir nachzufragen, ob wir nicht zum Einschlafen, wenn nicht anders machbar und sehr vorsichtig dosiert , der Kleinen den Schnuller geben können. (die Frage ist, ob sie den überhaupt noch nimmt - wir habens nicht probiert...) Ich weiss nicht, ob wir inkonsequent sind, aber das wird man wohl hie und da als Eltern. Und ich mach mir halt Sorgen um die beiden, die sich liebevoll des Kindes annehmen werden, wenn ich arbeite an 2,5 Tagen die Woche... *seufz* da werde ich mich auch nicht recht konzentrieren können,wenn ich weiss: die Kleine randaliert... und noch eine Frage: ich hab festgestellt in den letzten paar Tagen, dass sie wieder eine neue Übung draufhat: manchmal , wenn sie Mamas Brust bekommt, nimmt sie zwei Schlucke, guckt umher, spuckt die Brustwarze aus oder noch besser reisst dran, nimmt zwei Schlucke und wieder alles von vorn. Wenn ich ihr aber die Brust wegnehme, kräht sie. Meist ist das, wenn sie sehr müde ist, oder mir scheint auch, wenn sie keinen Hunger hat, aber trotzdem halt gern ein bisschen schlecken würde :-) Das ist ja jetzt nicht schlimm, aber vielleicht weisst Du eine Erklärung (die hilft mir immer, wenn ich die Gründe nachvollziehen kann) oder Tipps? Ansonsten: liebe Grüße und eine wunderbare Restadventswoche Doro


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? Liebe Doro, ganz offen gesagt würde ich keinen Schnuller einführen und ich sehe auch die Flasche weiterhin kritisch in eurer Situation, nicht zuletzt wegen der von dir beschriebenen „neuen Übung". An eurer Stelle würde ich auch nicht versuchen, die alternativen Fütterungsmethoden mit Hilfe eines Videos zu erlernen, sondern mir wirklich jemanden suchen, der mir genau zeigen und erklären kann wie es geht UND mir dann bei der Durchführung zuschauen kann und gegebenenfalls korrigieren kann, wenn die Haltung, der Winkel des Bechers am Mund usw. nicht passt. Dein Kind wird sehr schnell merken, dass Mama eine Brust zum Trinken hat, Papa keine Brust für diesen Zweck hat und die Brust eurer Freundin nicht die richtige ist. Kinder sind sehr viel anpassungsfähiger als wie Mütter oft glauben und wenn die Mutter nicht da ist, dann können auch andere Strategien zur Beruhigung eingesetzt werden. Auch wenn Du stillmüde bist und einen anderen Weg zur Beruhigung suchst, ist der Schnuller nicht die einzige Alternative. Du (bzw. dein Mann) kannst dein Kind tragen. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hast Du mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. Ihr könnt ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Sicher ist es nicht immer der leichteste Weg, wenn die üblichen „ausgetretenen" Pfade verlassen werden, aber ich denke es lohnt sich, über neue Wege nachzudenken. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Doro, also eins kann ich dir sagen, irgendwann gewöhnt sich acuh dein kind das einschlafen an der Brust wieder ab. Mußt du den bald wieder arbeiten gehen??? Mein großer sohn hat sich selbst mit 13 monaten innerhalb von 2 wochen abgestillt ohne das ich was von meiner seite getan habe dazu. Den Schnuller hat er schon von anfang an bekommen gehabt und wir hatten aber damit nie probleme. Er benutzt ihn auch heute noch (ist jetzt 21 Monate alt) zum einschlafen. allerdings lerne ich gerade so richtig an unserem 2. Sohn wie unterschiedlich die Kids doch sind. viele grüße christine


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