Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe in jeder Brustwarze einen großen Riss. Bis Mittwoch letzter Woche habe ich noch voll gestillt, wobei ich aber vor jedem Anlegen extrem verkrampft habe und die Schmerzen kaum auszuhalten waren. Seit Mittwoch stille ich nicht mehr, da festgestellt wurde, dass meine Kleine 4 Tage nicht zugenommen hat und auch ihr Geburtsgewicht noch nicht erreicht hatte (sie war zu dem Zeitpunkt 16 Tage alt). Da ich also sowieso mit Flasche zufüttern musste, beschloss ich mit meiner Hebamme, abzupumpen und die Brustwarzen erstmal heilen zu lassen. Nun füttere ich bei jeder Mahlzeit die abgepumpte Muttermilch und danach soviel Zusatznahrung wie die Kleine will. Dann pumpe ich für die nächste Mahlzeit wieder ab, damit der Milchfluss so erhalten bleibt, wie die Kleine Hunger hat. Die Kleine hat nun gut zugenommen, mein Problem ist aber, dass die Warzen nicht heilen wollen. Ich habe vorher bereits mit Wollfett behandelt, bin dann noch während des Stillens auf Raten der Hebamme auf Traubenzucker übergegangen, dann auf Garmastan (alles jeweils ein paar Tage) und dann auf Mercurialis Perennesis. Letztere habe ich bis gestern benutzt, sehe aber keinen wirklichen Effekt. Seit gestern benutze ich, mit Absprache der Hebamme, wieder Wollfett und statt des Brustwarzenschutz (den ich nicht so praktisch fand, weil die Brustwarzen dort immer vorne anstießen und bei vollen Brüsten ein Abschnürgefühl verursachten) Wollstilleinlagen. Die Empfindlichkeit ist zwar besser geworden, aber die Risse scheinen nicht abzuheilen. Was kann ich nun noch tun? Ich lese immer, dass wenigstens eine Sache bei anderen wirkt, bei mir aber irgendwie garnichts. An meiner Stilltechnik lag es übrigens nicht, denn die ist laut Hebamme und Vertretungshebamme einwandfrei. Die starke Beanspruchung ist jedoch wahrscheinlich am Anfang im Krankenhaus entstanden, wo ich die Kleine häufig sehr lange an der Brust gelassen habe (30-40 Min. auf einer Seite). Ich möchte so gern weiterstillen, aber sehe momentan keine Besserung. Wie lange kann eine solche Heilung dauern und gibt es noch andere Lösungen, um die Heilung zu beeinflussen? Sorry, das war sehr lang, aber ich hoffe, sie können mir einen Rat geben. Danke! Denise
? Liebe Denise, ich fürchte, dass hier doch (auch) ein Anlageproblem und/oder Saugprobelm vorliegt, denn auch bei starker Beanspruchung kommt es bei korrekter Stilltechnik nicht zu wunden Brustwarzen und schon gar nicht zu Rissen. Lassen Sie sich einmal von einer Stillberaterin vor Ort beim Stillen zuschauen, die Kollegin kann sich anschauen, wie die Brust aussieht, wie sie unmittelbar nach dem Stillen aussieht, einen Blick in den Mund des Babys werfen usw. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Außerdem sollte unbedingt von einer Ärztin/Arzt nachgeschaut werden, ob eventuell ein Soor vorliegt oder ob die Brustwarzen eventuell zuätzlich zu der Verletzung infiziert sind. So lange nicht heilende Verletzungen an der Brustwarze können leider auch bakteriell inifziert sein. Wesentlich ist hier wirklich die Ursachenforschung, denn solange die Ursache nicht gefunden und behoben wird, sind alle anderen Maßnahmen nur Kosmetik. Hier noch einige Tipps zur Beschleunigung der Heilung von wunden oder verletzten Brustwarzen: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. Ich wünsche Ihnen eine rasche Heilung. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich denke auch, dass am Anfang im Krankenhaus eine falsche Anlegetechnik der Grund für die Belastung war, aber mittlerweile ist die Anlegetechnik laut meiner Hebamme richtig. Einen Soor hat meine Tochter nicht, gibt es auch andere bakterielle Infektionen an der Brustwarze? Ansonsten habe ich alle Tips bereits ausprobiert, sie haben aber nicht wirklich geholfen. Deshalb, und weil meine Tochter zuwenig zugenommen hat, pumpe ich nun ab und füttere zu. Nach einer Woche Abpumpen verspüre ich zwar eine geringfügige Verbesserung, aber die Risse sind nach wie vor da. Wie lange kann so eine Heilung dauern? Ich behandle die Warzen nach jedem Stillen nun mit Purelan und Wollstilleinlagen, nachdem ich die Brust ca. eine halbe Stunde an der Luft gelassen habe. Ab wann kann man wieder versuchen anzulegen? Meine Postleitzahl ist 51469, und ich würde mich freuen, wenn ich mich evtl. doch mit einer Stillberaterin treffen könnte. Vielen Dank. Denise
Mitglied inaktiv
Hallo Jemima, ich hatte zu Beginn meiner Stillzeit ein ähnliches Problem. Das Wollfett (Lanolin oder ähnliches) brachten keinen Erfolg oder verschlimmerten es sogar. Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, hatte ich auch sehr tiefe Risse an den Brustwarzen, die bei erneutem Anlegen schmerzten und bluteten. Die Ursache dafür war ebenfalls kein falsches Anlegen, denn ich habe es durch die Stillberaterin und Hebamme überprüfen lassen. Meine Kleine hatte einfach einen extrem starken Zug und das häufige Anlegen in den ersten Tagen beanspruchten die Brustwarzen so sehr. Zunächst suchte ich Hilfe im Krankenhaus, wo man mir auch zum Abpumpen und Füttern mit der Flasche riet. Dies war allerdings der falsche Weg, es sei denn man möchte abstillen. Meine Hebamme hat mir dann sehr geholfen. Zunächst einmal musste ich Stillhütchen verwenden, damit die Risse nicht erneut so stark aufreißen können, bzw. heilende Krusten nicht erneut aufgeweicht und abgelutscht werden. Größere sind da besser, da die Brustwarze nicht so hinein gezogen wird, d.h. nicht scheuern kann. Außerdem musste das Kind so angelegt werden, dass die wunde Seite nicht vom Unterkiefer erfasst wurde. Da der Stress auch schnell zu einem Milchstau oder einer Brustentzündung führen kann, war es wichtig die Anlegepositionen regelmäßig zu verändern, d.h. rundum zu stillen. Eine Massage der Brust zur Brustwarze hin mit Stillöl bringt zusätzlich Linderung, lockert die Milchgänge. Diese Maßnahmen brachten schon sehr viel, da einfach die Angst vor erneuten Schmerzen bei der nächsten Mahlzeit genommen wurde. Das merkt auch das Kind, trinkt deshalb evtl. nicht richtig. Zur Heilung musste ich dann vor jedem Stillen die Brüste mit Stillöl massieren, austreichen, um die Milch leichter für das Kind fließen zu lassen, das verringerte den Sog des Babys. Nach jedem Stillen mussten dann die Brustwarzen mehrmals mit Kompressen behandelt werden, die mit warmen Wasser und Teebaumöl getränkt waren. Das Teebaumöl im Wasser wirkt entzündungshemmend. Danach wurde etwas Calendula-Creme (Calendula-Babycreme von Weleda) auf eine Kompresse aufgetragen, die dann auf der Brust bis zum nächsten Stillvorgang blieb. Diese Creme ist für das Baby unbedenklich und fördert die Heilung, hemmt Entzündungen. Zwischendurch mal Luft an die Brust lassen. Wichtig dabei war es, dies nach jedem Stillvorgang zu tun,auch wenn es nachts schwer fällt. Mit der Zeit konnte ich die Behandlungen verringern. Bis die tiefen Rissen nach ca. 2 Wochen verheilt waren.Nach der völligen Abheilung habe ich dann mein Kind auch wieder ohne diese Brusthütchen anlegen können. Das ist auch sehr wichtig, da sich die Kinder sonst an diese "Sauger" gewöhnen, irgendwann die Brust selbst nicht mehr wollen oder nur schwer umzugewöhnen sind. Mir haben diese Maßnahmen sehr geholfen.Mein Baby ist jetzt im vierten Monat und trinkt in allen Lebenslagen. Vielleicht hilft es auch dir Anke
? Liebe Denise, auch wenn beim Kind keine Anzeichen von Soor erkennbar sind, kann doch eine Infektion der Brustwarzen vorliegen und ja, es gibt auch andere Infektionen - vor allem bei verletzten Brustwarzen. Die nächstgelegene LLL-Stillberaterin können Sie bei Frau Martina Albach Tel.: 0221-6640020 erfragen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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