Theresa91
Liebe Biggi, zuerst einmal möchte ich mich bedanken für die vielen Tipps und Antworten, die ich mir als "Erstlings-Mama" hier im Expertenforum schon holen konnte. Es ist wirklich toll, dass es diese Möglichkeit gibt. Zur Vorgeschichte meiner Tochter (jetzt fast 6,5 Monate alt): Ende Oktober waren wir mit ihr für 3 Tage in der Kinderklinik, nachdem sie zu Hause aus dem Schlaf heraus in meinem Arm einen zyanotischen Atemnotsanfall hatte. Ich war mir eigentlich sehr sicher, sie hatte im Schlaf unbemerkt aufgestoßen (sie spuckt seit der Geburt sehr oft und viel) und sich daran verschluckt, da aber zu dem Zeitpunkt noch ein kleiner VSD im Raum stand, der bei der U2 diagnostiziert worden war, war es unserer Kinderärztin wohler dabei, uns zur Abklärung in die Klinik zu überweisen. Der VSD hat sich mittlerweile Gott sei Dank verschlossen. Es wurde allerdings ein pathologischer Reflux diagnostiziert, was auch zu ihrer allgemeinen Symptomatik, nämlich teils heftiger Trinkunruhe an der Brust mit Überstrecken und Weinen, trockenem Husten, häufigem Schluckauf und Spucken, passt. Wir waren zuvor sogar schon einmal beim Osteopathen deshalb. Nach der Behandlung war zumindest das Stillen für einige Zeit harmonischer. Einen sekundären Reflux konnten sie in der Klinik allerdings nicht zu 100% ausschließen, auch wenn EEG, EGK und Herzecho o.B. waren, sind das doch alles nur Momentaufnahmen, aber solange sich keine gravierende Gedeihstörung zeige, würden sie ersteinmal nicht davon ausgehen, wir sollen aber trotzdem Anfang nächsten Jahres noch einmal dort vorstellig werden, hieß es. Unsere Tochter ist, obwohl sie häufig sehr gequält wird von ihrem Reflux, in den Zeiten dazwischen sehr fröhlich, ist schon von Anfang an immer sehr weit gewesen für ihr Alter im Sozialverhalten und entwickelt sich auch motorisch altersgerecht (da ich selber Physiotherapeutin bin kann ich das ganz gut beurteilen). Einzig in der Bauchlage hat sie oft Probleme, meiner Meinung und Beobachtung nach allerdings eben wegen des Refluxes, weil es ihr unangenehm ist, da es ja den Magendruck erhöht. Seit vielen Wochen schläft sie tagsüber nur noch in meinem Arm, weil sie, wenn ich sie ablege (egal in welcher Schlafphase) nach kurzer Zeit aufstößt und dann weint und wach wird im Gegensatz dazu wenn sie in meinem Arm liegt und ich sie wenn das passiert kurz schaukle, schläft sie meist sofort weiter. Nachts war das bisher immer anders, da hatten wir auch die entspanntesten Stillmahlzeiten und ich konnte sie nachdem sie wieder an der Brust eingeschlafen war zurück in ihr Beistellbettchen neben mich legen und bis auf einige Male schlief sie dann weiter bis zum nächsten Stillen. Seit 3 Wochen ist das jetzt allerdings nicht mehr möglich. Angefangen hat es damit, dass sie plötzlich nachts wieder eine volle windel hatte (seit sie ca. 3,5 Monate alt hatte sich das auf nur noch Pipi beschränkt) und dass sie den ganzen Tag und die ganze Nacht ständig gedrückt und gekämpft hat, damit sie Stuhlgang hat. Ihr Stuhl ist schon immer recht flüssig und sie hat von Anfang an immer viele volle Windeln, häufig auch auslaufend. Ich habe von Ihnen schon indirekt die Antwort bekommen, dass gerade in dem Alter um die 6 Monate herum die Nächte wieder unruhiger werden können, da die Kleinen große Entwicklungssprünge machen und das Erlebte nachts verarbeiten müssen und das trifft auch bestimmt teilweise auf unsere Tochter zu, allerdings haben wir jetzt vor 1 Woche mit der Beikost angefangen (bisher nur mittags wenige Löffel Biokarotte mit Biorapsöl) und seitdem ist ihr Reflux extrem viel schlimmer geworden. Tagsüber ist sie nach dem Stillen lange unzufrieden und jammert ununterbrochen, beim einschlafen wird sie ständig wieder geweckt vom sauren Aufstoßen und am schlimmsten war es jetzt letzte Nacht, als sie jedes mal nach dem Stillen wenn ich sie wieder in ihr Bettchen abgelegt habe nach kurzer Zeit schreiend wach wurde, die Beinchen ranzog und hörbar aufstieß und sich dann nur in meinem Arm wieder beruhigen konnte. Nun meine Frage nach dem langen Text: kann es denn sein, dass das wirklich mit dem Beginn der Beikost zusammenhängt (ich hörte ja von allen Seiten bisher nur, mit der Beikost würde sich das geben, allerdings sagte die Gastroenterologin in der Klinik es KANN sein, muss aber nicht, und es wäre eher zu erwarten, dass es mit der Vertikalisierung besser wird) und soll ich vielleicht für ein paar Tage damit aufhören? (Sie isst übrigens mit Begeisterung) Spricht es sonst für eine andere Pathologie wenn Sie das Gesamtbild meiner Tochter so lesen oder gibt es noch etwas, das ich tun oder ausprobieren kann? Ich halte sie nach jedem Stillen für 20-30 Minuten aufrecht, lasse sie vorher aufstoßen und lasse sie viele kleine Mahlzeiten trinken. Mir wurde empfohlen vor dem Brei einen Löffel Reisschleim zu geben, was halten Sie davon? Vielen Dank schon im voraus für Ihre Hilfe. Viele Grüße, Theresa
Kristina Wrede
Liebe Theresa, ihr habt wirklich große Herausforderungen zu meistern und ich schicke dir gern vor allem eine Portion Kraft und Mitgefühl!! Du schilderst einen doch schon pathologischen Zustand und ich denke, wenn du mit deiner Krankenkasse verhandelst, sollten sie dir die professionelle Beratung einer IBCLC zahlen, denn ihr braucht wirklich einen medizinisch ausgebildeten Profi mit fundiertem Stillwissen, um optimal betreut zu sein!! Was deine Frage zur Beikost betrifft: Ich würde an deiner Stelle die Möhren stoppen und stattdessen ein anderes Gemüse anbieten, z.B. Kartoffel oder Pastinake. Karotten stehen eben doch auch im Verdacht, nicht so verträglich zu sein wie wir immer meinen, und nicht wenige Baby reagieren empfindlich darauf. Ein reizärmeres Gemüse könnte durchaus einen Unterschied machen. Vielleich tkann eure KiÄ euch auch eine Ernährungsberaterin (Ökotrophologin) empfehlen, die über ausreichende Erfahrung mit Säuglingen und Beikost verfügt. Es ist jetzt eine extrem anstrengende Zeit für dich und du hast hoffentlich genug Unterstützung, damit du zwischendurch auftanken und auch mal abschalten kannst. Irgendwann ist es dann sicher auch gut, doch bis dahin achte bitte auch genug auf dich selbst, nicht nur auf dein Baby!! Es könnte z.B. Sinn machen, schon jetzt über eine Mutter-Kind-Kur nachzudenken und sie entsprechend in die Wege zu leiten... FÜhl dich umarmt. Lieben Gruß, Kristina
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