Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Re: stillen und durchschlafen vom 7.10.

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Re: stillen und durchschlafen vom 7.10.

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, vielen Dank für Ihre schnelle und ausführliche Antwort. Mich überraschen die Antworten, daß sich nachts nach der Beifütterung am Abend wahrscheinlich nicht viel ändern wird, denn mein Sohn wacht wirklich nur aus Hunger auf. Ich habe das Gefühl, daß die Milch nicht mehr reicht, denn mein Sohn ist geistig und körperlich sehr aktiv. Bei drei Bekannten war es bis zur Zufütterung ähnlich mit dem Nachtstillen und hat sich merklich nach dem Brei am Abend verbessert bzw sogar zum absolutem Durchschlafen geführt. Mein Mann und ich gehen sehr viel auf seine Bedürfnisse ein (z.B. darf er tags auch mal auf dem Arm schlafen, wo er am liebsten einschläft). Er hat von Anfang an kein Bedürfnis, n e b e n mir zu liegen, nur auf dem Arm ist er zufrieden. Nachts schläft er in seinem Bett direkt neben meinem, sodaß ich jeden Atemzug mitbekomme und ihn sofort bemerke, wenn er wach ist. Daher schreit er nachts auch nicht, sondern trinkt schlafend. Und noch eine Frage habe ich noch: Können Sie mir einen Tip geben, wie das Kind einfach im Liegen einschlafen lernt Er braucht bisher Schaukeln (Arm, KiWa oder Wippe) oder Stillen, um zur Ruhe zu kommen. Von der sicher bekannten "Schrei-und-Hingeh-Methode" indem Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" halte ich nichts. Vielen Dank nochmals! Viele Grüße Astrid


Biggi Welter

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? Liebe Astrid, wenn etwas gelingt, dann erzählen Sie es gerne weiter, wenn etwas nicht klappt, dann wird oft darüber geschwiegen. In unzähligen Fällen funktioniert es nicht, dass das Kind länger schläft, sobald es Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung erhält und die Eltern erzählen dies nicht. In einigen Fällen mag das Kind tatsächlich ab dem Zeitpunkt der Beikost länger schlafen, doch dies wäre ohne die Beikost vielleicht ebenso der Fall gewesen. Doch die Eltern sehen eine Verbindung und erzählen, dass die Beikost den Durchbruch brachte. Studien haben jedenfalls ergeben, dass die Einführung von fester Nahrung keinen positiven Einfluss auf das Schlafverhalten des Kindes hat und meine Erfahrung als Stillberaterin bestätigt dies. Es ist sogar nicht selten, dass mir Eltern sagen „seit ich Beikost gebe, schläft mein Kind schlechter". Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby alleine (ein)schläft. Es braucht den Körperkontakt, um sicher zu sein und sich sicher zu fühlen. Auch wenn heute nicht mehr damit zu rechnen ist (zumindest nicht bei uns), dass ein wildes Tier alleine schlafende oder alleine herumliegende Babys frisst, so ist doch noch immer im genetischen Programm des Menschen verankert, dass ein Baby zum Überleben den unmittelbaren und ständigen Körperkontakt braucht. Ein Baby schläft ohne Brust und Körperkontakt ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Sie die nächsten Jahre damit verbringen müssen Ihr Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Sie es sich jetzt vorstellen können. Wenn ein Kind so weit ist, dass es auf das Saugen an der Brust verzichten kann, dann wird es auch darauf verzichten. Ein gestilltes Bedürfnis (ist doch interessant, dass die deutsche Sprache im Zusammenhang mit Bedürfnissen vom „Stillen" spricht) vergeht und der Mensch muss sich keine Ersatzlösung suchen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Astrid, tja, es gibt auch einfach Babies, die viel Körperkontakt brauchen, um zur Ruhe zu kommen - mein Sohn war so eins,er schlief auch am besten beim Stillen ein - ist ja auch gemütlich! Weshalb ich auch nie wußte, ob er aus Hunger aufwacht oder weil er den Körperkontakt (der beim Stillen ja automatisch dabei ist) brauchte. ´Mir wurde gesagt, daß es Hunger sein muß, also führte ich, früher als ich das eigentlich wollte, den Abendbrei ein. An seinem häufigen Aufwachen hat das aber nichts geändert!! Da er bei uns im Familienbett schlief (und jetzt, mit zweieinhalb, so langsam dort auszieht - freiwillig!) hat mich das häufige Wachwerden aber nie gestört, meist stillte er, während ich schlief. Mit 14 Monaten schlief er dann die erste Nacht durch, ganz von alleine und ohne Stress oder "Schlaflernprogramm". Meine Tochter, 19 Wochen alt, hat mit 15 Wochen das erstemal (8 Stunden) durchgeschlafen. Ich glaube, Kinder sind einfach unterschiedlich und wir können ihnen nichts aufzwingen - wir müssen sie einfach dort abholen, wo sie gerade stehen, und z.B. auch ihre Schlafgewohnheiten als ihre Eigenheit annehmen, in dem sicheren Wissen, daß sie irgendwann durchschlafen wérden. Die anstrengende Zeit, in der sie klein sind, ist sooo kurz! Wir sollten sie nicht von einem Entwicklungsschritt zum nächsten hetzen, sondern ihnen die Zeit geben, die sie benötigen. Sie werden es uns ganz sicher danken! LG Kirsten mit David (5/00) und Fiona (5/02)


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