Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich bewundere Ihre Kompetenz - vieles, was Sie raten und vorschlagen trifft auch bei uns genau zu. Aber zur Frage. Meine 5 Monate alte Tochter stille ich immer noch voll. Abends wird sie in den Schlaf gestillt, beim Einschlafen am Tag haben wir bisher Schnuller benutzt. Seit 1 Woche akzeptiert sie aber dieses Kunststoff gar nicht mehr und will auch am Tag zum Einschlafen nur die Brust. Sie trinkt dann auch kaum, sondern nuckelt nur einige Minuten und schlaeft ein. Ohne die Brust gibt es ein Theater. Bisher habe ich nachgegeben, aber heute nicht. 2-stundiges hin- und hertragen, wiegen usw. hat mich beeindruckt und so wende ich mich an Sie. Halten Sie es fuer normal und fuer die Zukunft unproblematisch, wenn ich meiner Tochter das Einschlafen erleichtere und die Brust gebe? Oder muessen wir doch etwas aushalten und sie ueberzeugen, alleine einzuschlafen? Vielleicht muss ich noch dazu sagen, dass unsere Tochter zur Zeit in einer Phase der schnellen Entwickluns ist - sie hat genau vor einer Woche das Drehen in beide Richtungen gelernt und greift viel interessierter nach den Spielzeigen zu. Vielen Dank im voraus und liebe Gruesse Irina
Liebe Irina, danke für Ihre lieben Zeilen! Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in "zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach "wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys "begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch "nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Ihr Kind braucht Ihre Nähe und wahrscheinlich auch das geborgene Gefühl an der Brust. Das ist sicher nicht immer einfach für die Mutter, die auch mal gerne was anderes tun würde, aber letztlich kostet es nicht mehr Nerven und Zeit, als sich ständig neue Methoden auszudenken und das Baby weinen zu lassen. Sobald das Kind die nötige Reife hat, wird es von selbst alleine (ein)schlafen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. Wenn Ihre Tochter so weit ist, dass sie alleine und ohne Brust einschlafen kann, dann wird sie dies auch tun. Sie werden sienicht bis zu ihrer Hochzeitsnacht in den Schlaf stillen: ). Mein mit Familienbett und Zuwendung "verwöhnter" Großer ist heute keineswegs ein Tyrann, sein Charakter ist sicher auch nicht verdorben und wenn ich ihn nicht hätte und er nicht so hilfsbereit und liebevoll zu seinen Geschwistern wäre, könnte ich oft nicht am Computer sitzen und Stillfragen beantworten. Ach ja, und er schläft schon seit sehr langer Zeit im eigenen Bett, ohne dass wir ihn ausquartieren mussten, er ist von selbst gegangen und abgestillt hat er sich ebenfalls schon sehr lange: ). Lassen Sie sich nicht irre machen und vertrauen Sie weiter auf Ihr Herz, es bewährt sich. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Der Beitrag von Biggi Welter hat mich sehr in meiner Methode bekräftigt. Auch meine Tochter (13 Monate) schläft an der Brust ein. Ich denke auch, dass man mit Liebe,Zuwendung und Zeit während des Einschlafens keineswegs Tyrannen erzieht.- entgegen der Meinung vieler - Ich werde es solange weiter tun, wie sie es braucht.
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