Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Muttermilch ausreichend??

Frage: Muttermilch ausreichend??

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Hallo Biggi Welter, mein Sohn Niklas ist heute 5 Wochen alt. Die ersten 3 Wochen habe ich Ihn voll gestillt. Seit der 4.Woche kam er stündlich zum anlegen. Nachts alle 2 Stunden. Mussten immer so ca. 100ml HA1-Nahrung dazu geben. Meine Milch kam nur noch wie Wasser aus beiden Brüsten(ich denke nicht das normale Muttermilch so aussschaut??)Es dauerte dann auch immer länger bis die Brust wieder voll war(momentan sind wir bei fast 12 Std.). Ich stille Ihn gerade nachts noch, tagsüber bekommt er jetzt Fläschchen da er nur noch unruhig war. Meine Frage ist nun ob es normal ist mit der Muttermilch oder ob die Konsistenz anders sein sollte. Würden Sie mir auch zum abstillen raten? Trinkmenge waren ca. 4 Flaschen Mineralwasser, Stiltee, und Ernährung war auch gut. Danke


Biggi Welter

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? Liebe Gismo, normale Muttermilch sieht absolut nicht so aus, wie wir es von pasteurisierter und homogenisierter Mutter gewohnt sind und es ist absolut davon auszugehen, dass Ihre Milch vollkommen in Ordnung ist, denn es gibt keine „zu dünne" oder „zu wässrige" Muttermilch. Ich fürchte, Sie haben einen Wachstumsschub, wie er bei jedem Baby mehrfach im Laufe der Zeit vorkommt, mit zu wenig Milch (bzw. auch mit „zu dünner" Milch verwechselt) und durch das Zufüttern wurde Ihrer Brust vorgegaukelt, dass der Bedarf gesunken sei und so wurde die Milchmenge dann auch immer weniger. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Dass es lange dauert, bis Ihre Brust wieder fest wird, sagt überhaupt nichts über die gebildete Milchmenge aus. Es ist daher auch nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten „damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ich rate Ihnen sicher nicht zum Abstillen, sondern dazu, sich zu überlegen, ob Sie stillen wollen oder nicht. Wenn Sie sich für das Stillen entscheiden, dann ist es sinnvoll, dass Sie sich baldmöglichst an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe wenden, die mit Ihnen gemeinsam einen Plan ausarbeitet, wie Sie Ihre Milchmenge wieder an den Bedarf des Kindes anpassen können und mit der Sie einige Missverständnisse zum Thema Stillen und Muttermilch im gemeinsamen, direkten Gespräch ausräumen können. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter Gibt es zu dünne Muttermilch? Welchen Einfluss hat die Ernährung der Mutter auf die Qualität der Muttermilch? Von Denise Both, IBCLC Wohl jede von uns hat schon einmal eine Mutter getroffen, die der Meinung war, dass ihre Milch zu dünn für ihr Baby sei (oder die Schwiegermutter, Tante, der Ehemann oder sonst wer war dieser Meinung). Nicht selten glaubt die Mutter deshalb abstillen oder zufüttern zu müssen oder hat es bereits getan. Was ist nun dran an der „dünnen Muttermilch"? Gibt es wirklich Frauen, deren Milch nicht nahrhaft genug ist? Kann die Mutter den Kaloriengehalt oder die Zusammensetzung der ihrer Milch durch die Ernährung wesentlich beeinflussen? Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. In wie weit lassen sich nun die einzelnen Bestandteile der Muttermilch tatsächlich beeinflussen? Keinen Einfluss hat die Ernährung auf den Gehalt der Muttermilch an Eiweiß, Laktose, Wasser und Kalorien. Ebenso lässt sich die Fettmenge nicht beeinflussen, wohl aber die Zusammensetzung der Fette. Das Verhältnis von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren steht in deutlichem Zusammenhang zur Ernährung der Mutter. Wenig Einfluss lässt sich auf den Gehalt der Muttermilch an fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) nehmen. Zumindest durch eine kurzfristige Ernährungsumstellung lässt sich nichts bewirken. Bei unterernährten Frauen lässt sich durch die Gabe von fettlöslichen Vitaminen eine teilweise Steigerung des Gehaltes der Muttermilch feststellen. Mit Ausnahme von Jod, Fluor und Mangan ist der Gehalt an Mineralstoffen in der Muttermilch nicht durch die Ernährung beeinflussbar. Dabei ist besonders wichtig zu wissen, dass sich der Eisengehalt der Muttermilch nicht steigern lässt. Demgegenüber ist der Gehalt an wasserlöslichen Vitaminen (B, C) durchaus abhängig von der Ernährung der Mutter. Es kann jedoch nicht zu einer Überdosierung von diesen Vitaminen kommen, da ein eventueller Überschuss ausgeschieden wird. Selbstverständlich ist eine gute und ausgewogene Ernährung der Mutter wünschenswert, aber aus dem oben gesagten lässt sich ableiten, dass es keine „zu dünne" Muttermilch gibt. Dennoch gibt es einige wenige Ernährungsformen, die ein Risiko für die Qualität der Muttermilch darstellen. Die Milch von Müttern, die sich makrobiotisch oder streng vegan (ohne jegliche tierische Eiweiße) ernähren, kann einen Mangel an Vitamin B12, Vitamin D und Eisen aufweisen. Ein Mangel an B-Vitaminen ist ein Risiko für die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes. Wollen Mütter, die diese Ernährungsformen für sich gewählt haben, auch in der Stillzeit streng auf jegliches tierisches Eiweiß verzichten, so muss überlegt werden, ob entweder die Mutter oder das Kind entsprechende Präparate einnehmen.


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