Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, meine Tochter ist jetzt 5 Monate und 6 Tage. Wir waren heute beim Kinderarzt, weil ich wissen wollte, was meine Maus jetzt wiegt und wie es weiter geht. Bis heute habe ich voll gestillt, doch nun bin ich ziemlich verunsichert. Meine Maus wiegt nur 5.500 g, viel zu wenig für 5 Monate. Sie ist recht zart, aber ansonsten mobil und gesund aussehend (rosige Haut). Meine Kinderärztin hat mir geraten, mittags langsam mit Brei (erst mal Karotten, Kartoffeln) anzufangen und abends ein Fläschen zu geben. Doch mache ich mir da jetzt einen Kopf, ob ich damit nicht abstille? Ich möchte meine Tochter eigentlich noch so lange wie möglich stillen, jedoch mindestens bis zum 6. Monat. Was soll ich jetzt tun? Ich glaube zwar, daß ich noch genügend Milch habe, diese aber wahrscheinlich nicht mehr die Kalorien bringt, die mein Spatz braucht, oder liege ich da falsch mit meiner Annahme? Können Sie mir einen Rat geben, wie ich nun vorgehen soll? Liebe Grüße Lilly
? Liebe Lilly, die Annahme, dass Muttermilch irgendwann nicht mehr genügend Kalorien habe, wird zwar immer wieder verbreitet, ist aber falsch. Es gibt keine zu dünne Muttermilch. Ob ein Gewicht von 5.500 g für Ihr Kind wirklich zu wenig ist, kann ohne die Angabe der Größe und auch der Kenntnis des Gewichtsverlaufes (Größe bei der Geburt, Gewicht bei der Geburt, niedrigstes Gewicht, Gewicht und Größe bei den Vorsorgeuntersuchungen) nicht beurteilt werden. Es kann absolut in Ordnung und für Ihr Kind passend sein, dass es jetzt 5.500 g wiegt. Leider wird von Kinerärztinnen/ärzten immer wieder dazu geraten, dem Kind künstliche Säuglingsnahrung oder Brei zu geben, wenn das Kind eher zögernd zunimmt. Der bessere Weg wäre zunächst einmal festzustellen, warum ist das Gewicht des Kindes so relativ niedrig? • Ist das Kind von Natur aus ein eher zierliches Kind, das bereits recht leicht geboren wurde und sich die ganze Zeit hindurch auf der „leichten Seite" befunden hat? Seine Proportionen passen aber zusammen und es gedeiht und entwickelt sich gut? Kurz: Hat es sich entlang seiner Kurve entwickelt und seine Perzentile gehalten? • Sind die Eltern des Kindes auch eher „dünne" Menschen und waren sie es auch als Säuglinge und Kinder? Die Statur eines Menschen ist genetisch bedingt. • War das Kind krank und hat deshalb nicht so zugenommen, wie man es erwartet? Ist eine Stoffwechselstörung ausgeschlossen? • Handelt es sich beim Gewichtsverlauf des Kindes eventuell um den mit etwa vier Monaten zu erwartenden „Gewichtseinbruch", der sich bei sehr vielen Kinder zeigt? • Stillt die Frau oft genug und vor allem trinkt das Kind beim Stillen wirklich korrekt und effektiv an der Brust? Die Liste der Fragen ließe sich noch um einiges erweitern und dann müsste überlegt werden, was tatsächlich die sinnvollste Vorgehensweise ist. In der Regel ist es nicht das Ersetzen der Muttermilch durch künstliche Säuglingsnahrung, sondern eine Verbesserung des Stillmanagements. Es ist günstig, wenn Sie sich mit einer Stillberaterin vor Ort in Verbindung setzen und mit der Stillberaterin und Ihrem Kinderarzt gemeinsam ausarbeiten, welche Vorgehensweise jetzt sinnvoll ist. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ganz lieben Dank für deine Nachricht. Meine Tochter hat bei der Geburt 3020 g gewogen und war 49 cm. Die erste Zeit hatte sie gut zugenommen. Doch mit 6 Wochen mußte sie ins Krankenhaus, da sie einen Leistenbruch hatte. Danach hatte sie nicht so gut zugenommen. Ich muß aber dazu sagen, daß ich und mein Mann von Natur auch recht zart sind. Meine Maus hat sich immer an der Kurve entlang entwickelt, aber ist eher zu leicht und zu klein. Doch rundherum fühlt sie sich wohl. Es wäre schön, wenn du mir eine Adresse von einer Stillberatung in meiner Nähe geben könntest. Ich wohne in 01662 Meißen. Ganz lieben Dank und viele Grüße von Lilly
? Liebe Lily, deine Tochter lag bei der Geburt schon etwa an der dritten Perzentile und ich nehme an, dass sie dies auch jetzt noch tut, wenn Du sagst, dass sie sich entlang der Kurve entwickelt hat. Wenn deine Tochter sich immer etwa an der dritten Perzentile bewegt, dann bedeutet dies nicht, dass sie untergewichtig ist, sondern, dass dies ihre persönliche Kurve ist. Dritte Perzentile ist genau so „normal" wie 50. oder 97. Perzentile, denn es heißt nicht mehr und nicht weniger als dass drei von 100 Kindern noch leichter sind (bei gleicher Größe) als dein Kind und 97 schwerer, doch alles was zwischen 3. Und 97. Perzentile liegt wird als „Normbereich" definiert. Und selbst wenn ein Kind nicht zwischen 3. Und 97. Perzentile liegt, dann kann es trotzdem gesund sein und gedeihen. Die nächstgelegene LLL-Stillberaterin für dich dürfte Frau Marion Schirmer Tel.: 03523-702384 sein. Ruf einfach mal an. LLLiebe Grüße Biggi
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