Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchstau

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchstau

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, ich habe seit gestern Abends einen Milchstau! Trotz aller üblichen Maßnahmen wiie Quarkwickel, ständiges anlegen, viel Ruhe usw. werden die Schmerzen stärker. Ich habe auch schon ziemlich Kopfweh und Fröstlen also in Richtung Fieber. Da ich weder meine Hebamme noch meinen Frauenarzt erreiche weiß ich nicht was ich noch tun kann? Ich habe mal gehört dass Phytolacca C30 gut helfen soll, bekomme aber jetzt auch keinen Termin mehr bei einem Homoöpathen. Ich hatte schon mal eine Brustentzündung die dann mit Antibiotika und Bromocriptin (mit dem ich sehr schlechte Erfahrungen machte) behandelt werden mußte! Ich wäre sehr dankbar für Tips! Liebe Grüße Petra


Biggi Welter

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Liebe Petra, Du gehörst zum Arzt, denn das IST eine beginnende Brustentzündung , die behandelt werden muss! Lass dich zum nächsten Arzt oder in die Klinik bringen! Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden anlgelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt). Es kann sein, dass Du Medikamente brauchst! BITTE NIEMALS AUF EIGENE FAUST MIT IRGENDWELCHEN MEDIKAMENTEN, AUCH KEINEN HOMÖPATHIKA, HERUMDOKTERN!!! Auch homöopathische Medikamente sind Medikamente und müssen zudem unbedingt von einer Fachkraft anhand eines ausführlichen Anamnesegesprächs für die jeweilige Frau und Situation passend ausgesucht werden. Nur weil Frau A mit Globuli X bei Situation Y gute Erfahrungen gemacht hat, muss das bei Frau B noch lange nicht das richtige Mittel sein. Homöopathie übers Internet ist sehr zweifelhaft. Wichtig ist auch, dass Du weißt, dass eine Brustentzündung kein Abstillgrund ist. Es gibt Medikamente, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind und weiterstillen verkürzt den Krankheitsverlauf. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Danke für deine schnelle Antwort! Ich habe deinen Rat befolgt und war jetzt in der Frauenklinik weil das Fieber gestiegen ist! Mir wurde geraten stationär zu bleiben, das wollte ich allerdings nicht! Morgen erfahre ich dann die Entzündungswerte und ob ich mit Antibiotika beginnen muss. Ich habe eine beginnende Brustentzündung. Ich wurde auch von einer Stillberaterin informiert was ich alternativ tun kann und bekam einen Nasenspray (Syntocinon- Oxitocin)und Belladonna C 30! lg Petra


Biggi Welter

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Liebe Petra, gut, dass Du gleich gehandelt hast. Pass bitte mit dem Spray auf, Syntocinon Nasenspray ist künstliches Oxytozin und kann bei einem blockierten Milchspendereflex helfen. Es darf aber nur höchstens 24 bis 48 Stunden verwendet werden. Bitte beachte auch die anderen Tipps und leg dich jetzt gleich ins Bett. Wenn Du magst, kannst Du morgen gerne während der Sprechstunde anrufen. Ganz llliebe Grüße und gute Besserung Biggi


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