Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchspendereflex zu stark

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchspendereflex zu stark

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Hallo, ich stille meinen 16 Wochen alten Sohn voll. Tagsüber trinkt er circa alle 2 Stunden, nachts hält er 4 bis 5 Stunden durch. Von Anfang an hatte ich eher zu viel als zu wenig Milch. Kurz nach dem Ansaugen spritzt ihm die Milch in einem Schwall entgegen. Mein Sohn hat sich deshalb von Anfang an häufig verschluckt. In letzter Zeit reagiert er zunehmend mit zornigen Geschrei, biegt seinen Kopf nach hinten und will nicht mehr trinken. Kurze Zeit später hat er wieder Hunger. Um das Verschlucken zu reduzieren habe ich bisher versucht, das Stillen für kurze Zeit zu unterbrechen, wenn die Milch zu spritzen beginnt und sie in ein Tuch ablaufen zu lassen. Aber auch auf die Unterbrechung reagiert er zornig.Bedingt hilft es, wenn ich kurz vor dem Stillen mit der manuellen Milchpumpe eine kleine Menge Milch abpumpe. Vergehen zwischen dem pumpen und Trinken jedoch mehr als ein bis zwei Minuten tritt das Problem jedoch trotzdem auf. Ein Lösung die auch außerhalb der Wohnung funktioniert haben wir bisher noch nicht gefunden. Wir sind bei unseren Versuchen dezent in der Öffentlichkeit zu stillen am Ende beide komplett mit Milch bespritzt und mein Sohn ist trotzdem hungrig. Danke schon im Voraus für alle Tipps.


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Liebe chrismama, bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby weiterhin von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter


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