arrayyana
Hallo, ich habe am 25.04.2012 eine kleine Tochter zur Welt gebracht, die gesund und munter ist. Nach der Entbindung habe ich sie direkt angelegt, das Colostrum kam nur tröpfchenweise, und hat vorne und hinten nicht gereicht. Im Krankenhaus hat man mir dann geraten zuzufüttern mit PreMilch, was ich auch tat. Dennoch habe ich sie immer wieder angelegt, am 30.04. bekam ich dann den Milcheinschuss, doch die Menge war auch sehr wenig. Aktuell ist es so, das ich sie immer wieder anlege, aber ihr es nicht zu schnell geht und sie nervös wird, dennoch lasse ich sie an der Brust, bis ich die PreMilch vorbereitet habe und diese abgekühlt ist, diese paar Minuten sind der totale Kampf, sie drückt mich mit ihren Händchen weg und Saugt nur einige wenige Male. Ich habe jetzt angefangen abzupumpen, wenn ich beide Brüste abpumpe bekomme ich pro Pumpgang 10-15 ml, zwischendurch ist ja auch sie noch an der Brust und heute ist ja erst der zweite Tag des Milcheinschusses. Wie bekomme ich es hin, das sie nicht sehr ihre Menge von der PreMilch steigert und ich mit der Milchproduktion nachkomme, denn eigentlich möchte ich vollstillen. Ich lege sie alle 2-4 Stunden (je Tageszeit) an, und zwischendurch pumpe ich ab. Ich wäre super Dankbar für Tipps bezüglich der Muttermilchmengensteigerung, einer kontrollierten PreMilchgabe und den übergang vom Zufüttern zum vollständigen Stillen. Vielen Dank in vorraus. Liebe Grüße
Kristina Wrede
Liebe Arrayyana, Dein Baby ist ja noch ganz frisch und Ihr seid gerade erst dabei, Euch kennenzulernen, die Milchproduktion aufzubauen und das Stillen zu erlernen. Viele Frauen erreichen nach einigen Anfangsschwierigkeiten noch eine wunderbare Stillbeziehung und können ihr Baby vollstillen. Ganz allgemein kann man über die ersten Wochen folgende Dinge sagen: - Ob ein Baby genug Milch bekommt, kann man vor allem an seiner Gewichtsentwicklung, seinen Ausscheidungen und seinem Gesamteindruck beurteilen - insofern ist es wichtig, zunächst einmal herauszufinden, ob Deine Milch tatsächlich zu wenig ist oder ob dieser Eindruck eventuell trügt - Babys sollten in den ersten Wochen mindestens 10 - 12 Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden und eine Stillmahlzeit mit beiden Brüsten dauert bei vielen Neugeborenen gut 30 - 60 Minuten - Gestillt wird am Sinnvollsten nach Bedarf, also immer dann wenn das Baby sich meldet - egal ob die letzte Stillmahlzeit gerade erst zu Ende ging oder schon länger zurückliegt. Oft kann man beobachten, dass in den Abendstunden die Stillabstände sehr kurz sind und die Babys häufiger unruhig sind - Das Baby wird möglichst schon bei frühen Hungerzeichen angelegt - wenn man zu lange wartet, ist das Anlegen schwieriger und manche Kinder trinken dann nicht mehr gut. Weinen und Schreien sind sehr späte Hungerzeichen - schon einige Zeit zuvor kann man bemerken, dass das Baby unruhig wird, seine Händchen zum Mund führt, mit der Zunge schleckt, mit dem Kopf suchende Bewegungen macht. Alle diese Zeichen sind gute Zeitpunkte, um sich mit dem Baby für das Stillen bereit zu machen - Wenn man sich schon bei frühen Hungerzeichen für das Stillen bereit macht, hat man meist noch genug Zeit, die Brust von Hand ein wenig vorzubereiten - so muss das Baby anschließend nicht so viel arbeiten und erhält schneller die gehaltvolle Hintermilch. Zur Vorbereitung mit warmen Händen oder einem warmen Tuch kurz die Brust wärmen, dann liebevoll und sanft massieren, streicheln und schütteln. Anschließend einige Tropfen Milch "anmelken", so dass diese vom Kind direkt abgeleckt werden können, wenn es angelegt wird - Ein Baby darf an der Brust auch kuscheln, nuckeln, sich trösten, Pausen einlegen und einschlafen. All dies ist völlig normal und unterstützt die Milchbildung. Jede an der Brust verbrachte Zeit wirkt sich positiv auf die Milchbildung aus - Das Trinken an der Flasche sowie das Saugen am Schnuller erfordern eine Technik, die sich sehr von der an der Brust unterscheidet - wenn möglich, verzichtet man auf diese Mittel für einige Wochen, bis sich das Stillen gut eingespielt hat - Wenn ein Baby noch Schwierigkeiten an der Brust hat, kann zusätzlich zum Beachten des korrekten Anlegens folgende Maßnahme sehr hilfreich sein: für einige Tage mindestens zweimal täglich für längere Zeit Haut-auf-Haut zusammen kuscheln - Mama mit nacktem Oberkörper, Baby bis auf die Windel nackt und gemeinsam unter einer Decke. Ruhen Sie sich gemeinsam aus, dösen Sie, genießen Sie die Nähe. Wenn Ihr Baby Interesse an der Brust zeigt, lassen Sie es einfach andocken, wenn nicht lassen Sie es einfach dort sein, wo es sich wohl fühlt - Abpumpen kann eine hilfreiche Maßnahme sein, um die Milchbildung in Gang zu bringen wenn das Baby nicht selbst an der Brust trinken kann - z.B. weil es krank ist. Abpumpen ist jedoch immer auch eine anstrengende und aufwendige Angelegenheit und kostet einige Zeit. Es ist also sinnvoll, wenn möglich, lieber das Baby direkt anzulegen - häufig und lange. Nur wenn dies nicht klappt ist eine Pumpe hilfreich. Abpumpen sagt nichts über die vorhandene Milchmenge aus - für das erfolgreiche Pumpen ist es notwendig, den Milchspendereflex auszulösen. Das gelingt manchen Frauen nicht, wenn sie nur ein Plastikgerät an ihrer Brust haben und kein echtes Baby. Manchmal hilft es, sich bewusst zu entspannen, liebevoll an das Baby zu denken und die Brust vor dem Pumpen zu wärmen und sanft zu massieren - Um die Milchmenge zu steigern kann das Baby mehrmals hin- und hergewechselt werden während einer Mahlzeit: immer wenn das Baby schlapp wird und nicht mehr konzentriert trinkt, dockt die Mutter es ab und wechselt auf die andere Seite. Nach einiger Zeit wechselt sie wieder zur ersten Brust zurück und so fort, bis das Baby vollkommen satt ist Falls ein tatsächlicher Milchmengenmangel vorliegt, kann dies manchmal an einer Schilddrüsenerkrankung der Mutter liegen - falls Sie diesbezüglich nicht sicher sind, können Sie es ärztlich abklären und gegebenenfalls behandeln lassen. Wenn man von der Zufütterung mit Formula-Nahrung wieder zum Stillen hin umsteigen möchte, ist es meist sinnvoll, das Stillen sehr zu intensivieren (häufig stillen, lange stillen, Wechselstillen) und die Flaschenmahlzeiten nach und nach zu reduzieren - nur kleinere Mengen nach einer Stillmahlzeit mit der Flasche nachgeben, falls nötig, oder nicht mehr nach jeder Stillmahlzeit sondern z.B. nur nach jeder zweiten Mahlzeit o.ä. Wenn das Gewicht und die sonstigen Daten dabei gut beobachtet werden, kann man so ganz in Ruhe immer mehr die Flaschennahrung zurückfahren und schließlich zum Vollstillen kommen. Ganz allgemein möchte ich Dir noch empfehlen, Dir Hilfe vor Ort zu suchen - Euer Start war ein wenig holprig und manchmal hilft es, wenn eine Stillberaterin vor Ort sich Zeit nimmt, mit Dir in Ruhe alles durchzugehen und sich das Anlegen einmal persönlich anzusehen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße, Kristina
arrayyana
Hallo und vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort. Ich danke für die praktischen Tipps und Ratschläge. Heute ist ja unser 3 Tag mit dem Milcheinschuss, glaube ich, und es ist schon wesentlich mehr Milch vorhanden. Ich versuche es auch so hand zu haben, das ich sie erst andocke und dann falls nötig zufüttere. Allerdings leide ich an einer Schilddrüsenunterfunktion in kombination mit einem Hashimotosyndrom. Muss ich unter diesen Umständen etwas beachten??? Vielen Dank für die Kontaktadressen. Weiterhin alles liebe und schöne Grüße
Liebe Arrayyana, eine Schilddrüsenunterfunktion bedeutet, dass dein Körper nicht genügend Schilddrüsenhormon bildet und Du deshalb von außen diesen Mangel durch die Gabe von Schilddrüsenhormon ausgleichen musst. Es wird also der „Normalzustand" durch die Gabe der Schilddrüsenhormone hergestellt. Ich zitiere aus dem „Breastfeeding Answer Book“ Ausgabe 1997: „Eine Schilddrüsenunterfunktion stellt ein weit verbreitetes Problem dar. Die Symptome stellen sich für die Mutter verschwommen dar und beginnen langsam. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Mutter mit einer Schilddrüsenunterfunktion falsch diagnostiziert wird. Hypothyreose Schilddrüsenunterfunktion verursacht oft Müdigkeit, schlechten Appetit und Niedergeschlagenheit. Die Mutter oder ihr Arzt können dies fälschlicherweise auf das Stillen schieben. Leidet eine Mutter unter diesen Beschwerden, sollte sie ihren Arzt um eine Untersuchung ihrer Schilddrüsenfunktion und auch auf Anämie bitten. Niedrige Schilddrüsenwerte können die Milchproduktion verringern. Bei Frauen mit Schilddrüsenproblemen in der Vorgeschichte können erneute Schilddrüsentests notwendig sein, wenn ihr Baby nur langsam zunimmt. Die Veränderungen im Stoffwechsel können die Milchproduktion beeinträchtigen. Der Mutter zusätzlich verabreichte Schilddrüsenhormone stellen keine Gefahr für das gestillte Baby dar. Es besteht keine Kontraindikation für die Einnahme von Schilddrüsenhormonen in der Stillzeit. Sie bringen einfach nur den Schilddrüsenwert der Mutter auf ein normales Niveau (Lawrence, S. 506). Mütter mit einem Mangel an Schilddrüsenhormon stellen meist fest, dass sich ihr Befinden während der Einnahme der Hormone verbessert und sie eine erhöhte Milchproduktion haben.“ LLLiebe Grüße, Biggi
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