Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milch nach OP

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milch nach OP

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Hallo Biggi, ich habe am 2.Oktober einen OP-Termin, den ich nicht aufschieben kann. Ich darf anschließend 12 Stunden nicht stillen. Mein kleiner Felix (12 Wochen) ist bis jetzt voll gestillt. Wie kann ich das am besten gestalten? Soll ich ihm die abgepumpte Milch in einer Flasche geben, oder mir lieber das Bechern zeigen lassen (Wenn ja benötige ich die TEl. Nummer einer Ansprechpartnerin, PLZ 31855). Soll ich es vorher mit ihm üben und wie oft? Wer sollte es ihm geben? Oftmals sagt man ja, es sei ungünstig wenn die Mutter die Flasche gibt. Besser ist ein anderer. In der Zeit, in der ich nicht stillen darf, muß ich ja sicherlich abpumpmen. Wie oft sollte ich pumpen? Muß ich eine Mindestmenge abpumpen um wirklich alle Narkosemittel aus der Milch wegzubekommen?. Ist es sehr schlimm, wenn doch vielleicht auch nach 12 Stunden noch Rückstände in der Milch sind? Kann es sein, daß er hinterher Schwierigkeiten haben könnte, wenn er wieder aus der Brust trinken soll? Was kann ich dann tun? Lieben Dank für die Beantwortung meiner Fragen, Inga


Biggi Welter

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Liebe Inga, keine Sorge, eine Vollnarkose ist kein so großes Problem, wie es Ihnen jetzt vielleicht vorkommt (auch nach einem Kaiserschnitt kann eine Frau bei entsprechender Narkose unverzüglich zu stillen beginnen). Sie müssen dem Arzt sagen, dass Sie stillen, dann kann er Narkosemittel und eventuell notwendige Medikamente so wählen, dass keine Stillpause notwendig wird. Ich zitiere Ihnen jetzt die aus dem Buch "Arzneiverordnung in der Schwangerschaft und Stillzeit, 2006: Empfehlung für die Praxis: Wenn die Mutter nach einer Narkose wieder in der Lage ist, ihr Kind anzulegen, darf sie stillen. Weder die pharmakokinetischen Eigenschaften der im Zusammenhang mit einer Narkose heute verwendeten Mittel noch die klinischen Erfahrungen begründen eine zusätzliche Stillpause. Dies gilt auch für die Narkose im Rahmen einer Sectioentbindung, bei der ohnehin der plazentar übergehende Anteil an Narkotika gegenüber der geringen Kolostrummenge quantitativ im Vordergrund steht! Suchen Sie jemanden, der mit zu der OP geht und Ihr Baby während der Zeit betreut und es Ihnen bringt, sobald Sie aufgewacht sind. Sie können in den nächsten Tagen eine "Notfallration" Muttermilch abpumpen, damit etwas da ist, falls Ihr Baby Hunger bekommt während Sie im OP sind. Sie brauchen keine Flasche, Ihr Baby kann auch mit einem Becher gefüttert werden, dann brauchen Sie erstens keine Flasche und Sauger anzuschaffen und zweitens umgehen Sie das Problem einer Saugverwirrung. Wenn Sie noch schwach und müde sind, kann die Betreuungsperson den Becher mit Milch geben. Zur Becherfütterung eignet sich jeder Becher mit abgerundetem oder biegsamem Rand. Das Baby sollte dabei in aufrechter Position gehalten werden, und es sollte langsam kleine Mengen Milch erhalten. Ein kleiner Becher oder ein kleines Glas wie ein Schnapsglas oder eine biegsame Tasse lassen sich etwas leichter handhaben als Becher, Glas oder Tasse in Erwachsenengröße. Aber prinzipiell lässt sich jeder saubere Becher, jedes Glas oder jede Tasse verwenden. Wenn langsam gefüttert wird, sollte das Baby bei Befolgung der anschließenden Empfehlungen in der Lage sein, die Milch zu trinken. Wenn Sie abpumpen möchten, sollten Sie sooft abpumpen, wie Sie normalerweise stillen würden, um einen Milchstau zu vermeiden. Am besten wendet sich Ihre behandelnde Ärztin/Arzt oder Sie selbst sich an die Beratungsstelle für Embryotoxikologie in Berlin Tel.: 030 30308111. Das Team um Dr. Ch. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte zu Medikamentenfragen und Fragen zu Diagnoseverfahren in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Dort wird man Ihnen sicherlich sagen, dass eine Stillpause unnötig ist. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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