Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin jetzt in der 18. SSW, und gestern ist mir schon Milch aus der Brust getropft! Ich habe etwas Sorge, dass ich dieses Mal wieder Probleme mit der Brust/dem Stillen haben werde, denn nach meiner ersten Schwangerschaft hatte ich eine Brustentzündung, die nicht erkannt wurde und sich schließlich zu einem ziemlich großen Abszess ausbildete, der notoperiert werden musste. Kann es tatsächlich vorkommen, dass man so früh schon Milch hat, die heraustropft? Was kann ich tun, um den Problemen vom ersten Mal vorzubeugen? Danke, Alex76
Liebe Alex76, bei vielen Frauen tritt bereits während der Schwangerschaft Vormilch aus den Brüsten aus. Das ist ein normaler Vorgang. Wenn es mehr als nur ein paar Tropfen sind, kannst Du Stilleinlagen in deinem BH tragen. Von dem früher oft empfohlenen Ausstreichen der Brüste bereits während der Schwangerschaft wurde inzwischen Abstand genommen. Dadurch kann es zu einer Schädigung des Brustgewebes und sogar zu einem Milchstau oder sogar einer Brustentzündung kommen. Bei Frauen, die dazu neigen, können diese Manipulationen an der Brust auch wehenauslösend wirken. Der "Erfolg" des Ausstreichens in der Schwangerschaft lässt auch keine Vorhersage über den späteren Stillerfolg zu. Die Übergänge zwischen Milchstau und Brustentzündung sind fließend. In beiden Fällen ist die Brust (an einer Stelle oder komplett) hart und schmerzt. Es kann rote und heiße Bezirke geben. Bei einer Brustentzündung kommen dann immer noch Fieber und eventuell auch Kopf und Gliederschmerzen, wie bei einer Grippe dazu. Um eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen) Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Außerdem sollte beim Auftreten der oben genannten Symptome ein Arzt aufgesucht werden, da unter Umständen Medikamente erforderlich sind. Eine Brustentzündung ist KEIN Grund zum Abstillen. Am besten wendest noch vor der Geburt des Babys an eine Stillberaterin vor Ort und besprichst mit ihr deine Situation eingehend. Dann hast Du auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin an der Hand, falls Du sie nach der Geburt brauchst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Danke für die schnelle Antwort! :) Meine PLZ ist 10825 (Berlin-Schöneberg). Werden solche Beratungsgespräche eigentlich von der Krankenkasse bezahlt (privat studentisch)? Alex
Liebe Alex Frau LEIN Anja, Tel.: 030 2786170 dürfte die nächste Beraterin sein. LLL Stillberaterinnen arbeiten ehrenamtlich. La Leche Liga trägt sich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dem Erlös aus dem Verkauf von Infomaterial.Es fallen also keine Kosten an, doch wir freuen uns über eine Spende und bei einem Hausbesuch über eine Benzinkostenbeteiligung. LLLiebe Grüße Biggi
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