Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Meine Süße bekommt zu wenig Milch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Meine Süße bekommt zu wenig Milch

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Hallo*, bitte helfen sie mir. Ich gehe seit zwei Wochen Vollzeit arbeiten. Ich pumpe um 5 Uhr eine Brust und gebe um 6 Uhr die andere Brust. Eigentlich bekomme ich so zwischen 100-150 ml (schon zu wenig finde ich für ein 4 Monates altes Baby)zwischen 10-11 Uhr bekommt sie die abgepumpte Milch und um 15 Uhr bin ich ja auch wieder zuhause und still sie. Mein Problem ist wenn ich in der Nacht mehrfach stillen muss habe ich für die Mittagsmilch (abgepumpte milch)nicht viel übrig. Heute kam *heul* nur 70 ml raus skandal was soll ich machen. ich bin richtig am verzweifeln was kann ich noch tun damit ich genügend milch bekomme. Ich trinke schon Milchbildungstee's etc.. aber man muss kann doch bestimmt noch mehr machen oder bitte helft mir. Ich möchte so lange wie es nur geht, solange meine kleine Prinzessin möchte, Vollstillen. Ich möchte wirklich nichts anderes geben (vorallem nicht jetzt) Ich muss wieder vollzeitarbeiten bitte helft mir.


Biggi Welter

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Liebe Mami01, die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen eer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wenn Du also öfters abpumpst oder anlegst, wird sich die Milchmenge erhöhen! Wenn "keine Milch" mehr beim Anlegen kommt, kann das daran liegen, dass der Milchspendereflex blockiert ist. Es kann also schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Vielleicht ist die Mutter verspannt oder das Kind saugt nicht ganz so optimal. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Als stillender Mutter stehen Ihnen in D und A bezahlte Stillpausen zu. Ich zitiere aus dem deutschen Mutterschutzgesetz, in dem auch die Stillpausen geregelt sind: "Stillende Frauen haben auf Verlangen Anspruch auf die zum Stillen erforderliche Zeit, mindestens aber zweimal täglich eine halbe Stunde oder einmal täglich eine Stunde. Bei einer zusammenhängenden Arbeitszeit von mehr als acht Stunden soll auf Verlangen zweimal eine Stillzeit von mindestens 45 Minuten oder, wenn in der Nähe der Arbeitstätte keine Stillgelegenheit vorhanden ist, einmal eine Stillzeit von mindestens 90 Minuten gewährt werden. Die Arbeitszeit gilt als zusammenhängend, soweit sie nicht durch eine Ruhepause von mindestens zwei Stunden unterbrochen wird. Durch die Gewährung der Stillzeit darf ein Verdienstausfall nicht eintreten. Die Stillzeit darf von stillenden Müttern nicht vor oder nachgearbeitet und nicht auf die in dem Arbeitsgesetz oder anderen Vorschriften festgesetzten Ruhepausen angerechnet werden. Sie sollten also zusätzlich abpumpen, um Ihre Milchmenge zu steigern. Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Wenn Milch für eine voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch o 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) o 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) o 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch o 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät o 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank o 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) o 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Ich hoffe, diese Angaben helfen Ihnen weiter, für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. LLLiebe Grüße Biggi


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Hi, noch eine Frage, kann ich wenn ich zuhause bin nach jedem stillen die andere Brust abpumpen und die in einer Flasche sammeln? Damit ich sie dann einfrieren kann. Da ich später auch auf 1-2 Täge Geschäftsreisen gehen muss und Seminare / Workshops besuchen kann.


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Hallo, also ich arbeite auch wieder Vollzeit und zwar ca. 11-12 Stunden pro Tag :-( Das klappt jetzt schon seit über einem Monat. Ich stille weiter voll und pumpe dafür 2x pro Tag bei der Arbeit ab (brauche dafür 2 sterile Pumpen) und 1x kommt mein Mann mit meiner Tochter :-) Ich versuche immer dann abzupumpen, wenn die Kleine auch zuhause etwas bekommt. Vielleicht solltest Du auch versuchen, bei der Arbeit zu pumpen, vormittags ist doch bestimmt ordentlich etwas da. Das kommt dann in den Kühlschrank für den nächsten Tag. Viele Grüße Stephanie


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