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Mein Sohn, 9 Monate, beisst wiederholt beim Stillen

Frage: Mein Sohn, 9 Monate, beisst wiederholt beim Stillen

Schmüselbär

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Hallo! Mein Sohn ist 9 Monate alt, und wir haben bereits mit 4 Monaten mit Brei als Beikost begonnen, was anfangs gut funktioniert hat. Nach 3-4 Wochen hat er jeden Brei verweigert, sodass er mittlerweile bei uns mitisst, wobei er recht gute Mengen gegessen hat. Zuletzt habe ich nur noch am Abend und in der Nacht gestillt. Nun hat er mittlerweile 8 Zähne, und seit er letzte Woche das Dreitagesfieber hatte, trinkt er wieder sehr viel an der Brust, und jetzt beisst er andauernd zu. Man muss dazu sagen, er verweigert Schnuller und jegliche Flaschennahrung, und ohne stillen bringe ich ihn nicht zum schlafen. Wie kann ich das andauernde beissen verhindern, und wie kann ich ihn ohne Flaschennahrung so langsam abstillen, da ich in 3 Monaten wieder arbeiten muss incl Nachtdienst?


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Liebe Schmüselbär, Babys können nicht GLEICHZEITIG an der Brust trinken und zubeißen. Aber sie können aufhören zu saugen und dann beißen. Und das macht dein Baby. Wenn es dich beim Stillen beißt, kannst du ihm durchaus vermitteln, dass dir das weh tut. Ein Baby verbindet das Gefühl der Beruhigung und der Sicherheit ebenso wie das Stillen des Hungers mit seiner Mutter. Es versteht nicht, dass es der Mutter Schmerzen verursacht, wenn es seine Zähne auf ihre Brustwarze drückt. Babys beißen nicht aus Boshaftigkeit. Ein Baby muss lernen, was es beim Stillen mit neuen Zähnen tun muss. Oft lernt es durch Ausprobieren und dem, was darauf folgt. Daher kann ein plötzliches Aufschreien der Mutter dazu führen, dass das Baby entweder so erschrickt, dass es anschließend die Brust verweigert oder aber, dass es das Aufschreien sehr interessant findet und deshalb probiert, ob es diese Reaktion noch einmal hervorrufen kann. Die folgenden Strategien haben sich in dieser Situation als erfolgreich erwiesen: - das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. - etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. - das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. - einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. - mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Was das allmähliche Abstillen betrifft helfen dir hoffentlich diese Infos: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Ob es ganz ohne Flasche geht bezweifele ich, denn ein Baby braucht in diesem Alter einfach noch eine bestimmte Menge Milch, und hat ein natürliches Saugbedürfnis, das befriedigt werden sollte, damit es gut gedeihen kann. Möglicherweise mag er jetzt keine Flasche trinken, wenn du sie ihm aber immer wieder, ohne Druck, anbietest, dann sollte es klappen, dass er sie doch irgendwann akzeptiert. Oft hilft ein Trinklernbecher, um das kleine Kind zum Trinken zu bewegen. Ihr werdet einfach ein bisschen probieren müssen, was geht und was nicht. Wenn ihr dabei wirklich geduldig bleibt und dem Baby keinen Druck macht, klappt es meist besser. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und du beim Abstillen allmählich und mit viel Liebe vorgehst und nicht zu schnell die Geduld verlierst. Lieben Gruß, Kristina


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