Emamuelle
Hallo :) Seitdem unser Baby Zähne hat (gerade 8 Monate geworden, Schneidezähne oben und unten) beißt sie leider öfters in meine Brustwarzen beim Stillen. Vor allem Nachts im Halbschlaf. Ich habe inzwischen an beiden Brustwarzen jeweils eine richtige Bisswunde wie ein langgezogenes Loch, manchmal etwas blutig und eitirig, recht tief. Ich halte es sauber und es ist nicht dramatisch und tut nicht weh, solange ich nicht stille. Ich wechsel nun die Position und stille nicht mehr im Liegen, nur noch im Sitzen, um den Winkel zu ändern und die Wunden zu schützen. Dennoch tut es oft beim Stillen weh, ich kann nicht mal mehr sagen, ob es die Zähne sind oder auch das Saugen an sich, weil die Wunden ja weiterhin offen sind. Es geht definitiv auch sanfter mit dem Trinken, aber es passiert eben immer wieder, dass die Zähne zum Einsatz kommen. Weinen, schimpfen, Brust wegnehmen funktioniert nicht. Ich habe inzwischen jedes Mal vor dem Stillen Angst vor dem Schmerz. Abstillen will ich dennoch nicht, denn ich merke, dass meine Tochter noch nicht so weit ist und die Brust braucht (Beruhigung) und auch für Ihr Immunsystem würde ich gerne wenigstens weiter stillen bis sie 1 Jahr alt ist. Wir sind zwar mit Beikost schon recht weit, aber sie ersetzt das Stillen dennoch nicht. Was kann ich tun um ihr beizubringen, nicht zu beißen und dass die Schmerzen aufhören und die Wunden sich schließen bzw. nicht entzünden? Danke!!
Liebe Emamuelle, Babys können nicht GLEICHZEITIG an der Brust trinken und zubeißen. Aber sie können aufhören zu saugen und dann beißen. Wenn deine Kleine dich beim Stillen beißt, kannst du ihr durchaus vermitteln, dass dir das weh tut. Ein Baby verbindet das Gefühl der Beruhigung und der Sicherheit ebenso wie das Stillen des Hungers mit seiner Mutter. Es versteht nicht, dass es der Mutter Schmerzen verursacht, wenn es seine Zähne auf ihre Brustwarze drückt. Babys beißen nicht aus Boshaftigkeit. Ein Baby muss lernen, was es beim Stillen mit neuen Zähnen tun muss. Oft lernt es durch Ausprobieren und dem, was darauf folgt. Sobald dein Baby zubeißt, reiß es bitte nicht von der Brust weg, sondern ziehe es nahe an dich heran. Wenn du es nahe an dich heranziehst, muss es los lassen, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für deine Brust, wenn das Baby loslässt, als wenn du es von der Brust wegreißt. Es gibt einige Tipps, wie man einem „bissigen" Baby das Beißen an der Brust abgewöhnen kann: - das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. - etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne (oder vorher eben den Gaumen) einsetzen darf. - das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. - einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereithält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. - mit dem Baby reden und ihm erklären, dass du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Sie beißt auf keinen Fall aus böser Absicht, sondern weil sie probiert, was diese Dinger in ihrem Mund mit dir machen. Eigentlich gehen da fast alle Stillkinder "durch" und es vergeht in der Regel auch ganz schnell wieder... Ich könnte mir vorstellen, dass dir der Besuch einer Stillgruppe guttun könnte, denn dort findest du Frauen, die ganz ähnliche Fragen haben wie du, oder schon Antworten darauf gefunden haben. Kompetente Unterstützung und der Austausch von Mutter zu Mutter sind unendlich wertvoll, wenn wir die neue Erfahrung des Mutterseins machen. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Hier noch Tipps für eine Verbesserung der Heilung: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann dich eine Kollegin vor Ort genau informieren. Außerdem ist es sinnvoll, dass du dein Kind so anlegst, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. Liebe Grüße Biggi
Emamuelle
Vielen lieben Dank für die ausführliche hilfreiche Antwort
:-)) Biggi
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