Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Markus ist jetzt 19 Monate alt und ernährt sich schon seit Wochen fast ausschließlich von Muttermilch. Allmählich bringt mich sein Eßverhalten echt zur Verzweifelung! Er war ja noch nie ein großer Beikost-Fan, aber die Mengen, die er zu sich nimmt, werden irgendwie immer geringer und die Lebensmittel, die er überhaupt noch mag, immer weniger, so daß ich kaum mehr weiß, was ich ihm überhaupt noch anbieten soll. Alles was er beispielsweise gestern (neben Mumi...) gegessen hat, war: * ein ca. Briefmarken-großes Scheibchen Käse zum Frühstück (Brot, o.ä. läßt er liegen) * ein halbes Obstgläschen zum Mittagessen (das herzhafte Essen interessierte ihn nicht, er wollte gleich den Nachtisch - frisches Obst jeglicher Art aktzeptiert er überhaupt nicht - weder in Stückchen noch püriert) * 5 nackte Nudeln zum Abendessen (mit Soße hat er sie sofort wieder ausgespuckt - und den für abends vorgesehenen Getreidebrei hat er völlig ignoriert...) * ca. 1 TL Milch und 2-3 TL Apfelsaft Und das ist momentan noch einer von den "guten" Tagen... Es gibt auch immer öfter Tage, an denen er den ganzen Tag überhaupt nichts außer Mumi zu sich nimmt. Stillen steht dagegen z.Zt. wieder ganz hoch im Kurs. Oft sitzen wir gemeinsam vor dem reichlich gedeckten Tisch und Markus will nur Stillen! Am Wochenende habe ich das Buch "Mein Kind will nicht essen" von Dr. Gonzales verschlungen, was ich sehr interessant und hilfreich fand. Es hat mich schon ein bißchen beruhigt, aber trotzdem bleiben nach der Lektüre für mich noch einige Fragen offen: Die wichtigste Aussage dieses Buches ist ja, daß man das Kind auf keinen Fall zum Essen zwingen soll (was ich auch absolut genauso sehe und bereits praktiziere) und daß die Kinder selbst wissen, was und wieviel sie benötigen. Aber ist es denn wirklich okay, wenn ein Kind mit 19 Monaten immernoch fast ausschließlich Mumi will??? Daß man i.d.R. nach 6 Monaten mit Beikost beginnen soll, hat ja Gründe. Einer davon ist doch u.a. der, daß die Muttermilch angeblich nicht mehr alle Bestandteile abdeckt, die für eine ausgewogene Ernährung notwendig sind. Heißt das denn nicht, daß es zu Mangelerscheinungen kommt, wenn die Ernährung über einen viel längeren Zeitraum weiterhin nur aus Mumi besteht? Ich habe festgestellt, daß Markus sehr weiche, teilweise nach innen eingebeulte, gespaltene oder rissige Nägel hat, und nach Aussage meiner Hausärztin ist die Ursache hierfür ein Calzium- und Eisenmangel. Kann ich irgendetwas tun, damit er mehr Calzium und Eisen bekommt? Kann ich selber evtl. mehr davon zu mir nehmen, damit er mehr von diesen Stoffen durch die Mumi bekommt, wenn er ansonsten nichts essen mag??? Hast du irgendeine Idee, was ich in dieser Situation sonst noch tun könnte? (Ehrlich gesagt fällt es mir auch nach der Lektüre von o.g. Buch schwer, mich einfach entspannt zurückzulehnen und darauf zu warten, dass Markus schon irgendwann etwas anderes außer Mumi zu sich nehmen wird...) Viele Grüße, Susanne mit Markus P.S. Unser Kinderarzt ist für uns momentan leider keine große Hilfe, da er eh dem Stillen die Schuld an Markus' Eßverhalten gibt und mich seit Monaten davon überzeugen will, dass ich doch endlich abstillen soll... :-( (Und leider konnte ich noch keinen wirklich still-freundlichen Kinderarzt in unserer Gegend finden, zu dem wir wechseln könnten!)
? Liebe Susanne, wenn Du das Buch von Dr. Gonzales gelesen hast, dann weißt Du ja, dass der Zeitpunkt, ab wann ein Kind Beikost bekommen soll, recht willkürlich gewählt ist und es keine endgültig schlüssige wissenschaftliche Begründung für die Richtigkeit eines bestimmten Zeitpunktes gibt. Die Hauptsorge in Bezug auf mögliche Mangelerscheinungen ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab jedoch, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen (49 % des Eisens in der Muttermilch im Verhältnis zu 4 % des in mit Eisen angereicherter künstlicher Säuglingsnahrung). Das voll ausgetragene, gesunde Neugeborene wird mit Eisenreserven geboren, die ihm zusammen mit dem in der Muttermilch enthaltenen Eisen bis weit ins zweite Lebenshalbjahr reichen. Außerdem verlieren gestillte Babys kein Eisen, was bei vielen Säuglingen vorkommt, da durch Kuhmilch verursachte Darmreizungen zu Blutungen führen können. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Dennoch ist es sinnvoll, bei einem im Alter deines Kindes noch so wenig feste Kost essenden Kindes einmal den Eisen- und eventuell auch den Zinkwert überprüfen zu lassen. Da zum Beispiel ein zu niedriger Eisenspiegel zu Appetitlosigkeit führen kann. Das Kind muss nicht unbedingt schlapp wirken, es gibt Fälle, in denen sich ein Kind an den niedrigen Eisenwert gewöhnt hat. Kalziummangel zeigt sich nicht in brüchigen Fingernägeln. Doch auch hier sollte der Ursache für die Probleme mit den Fingernägeln nachgegangen werden. Es ist nicht möglich, den Eisengehalt der Muttermilch zu verändern, wie es überhaupt schwierig bis unmöglich ist, die Zusammensetzung der Muttermilch zu beeinflussen. Ich denke auch, dass es ganz wichtig ist, dass ihr das Thema „Essen" nicht zum zentralen Punkt in eurem Leben werden lasst. Auch wenn es schwerfällt: Je entspannter ihr dem Essverhalten eures Kindes gegenüberstehen könnt, um so besser. Hast Du es schon einmal mit fingergerechter Nahrung zum Selberessen probiert? Es gibt Kinder, die sehr wohl essen würden, aber absolut keinen Brei wollen. Viele Kinder hassen es auch gefüttert zu werden und wollen selbst essen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn schließlich lässt sich sehr viel an fingergerechter Nahrung anbieten und außerdem hat es den Vorteil, dass diese Kinder in aller Regel sehr bald sehr gut selbst mit Besteck umgehen können und so problemlos am Familientisch mitessen können. Probier es doch einmal mit fingergerechter Nahrung und lass dein Kind selbst essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Auch Brot kann ab acht Monaten angeboten werden. Letztlich kann dein Kind inzwischen schon so gut wie alles vom Familientisch essen. Versuch das einmal und setze auch auf das Nachahmungsbedürfnis der Kinder. Zusammen mit ein paar anderen Kindern oder auch Erwachsenen macht Essen mehr Spaß. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
mit deinem Problem. Meine Tochter ist 1.5 Jahre alt und ernährt sich auch zu über 90 % von MuMi. Hinzu kommt, dass sie Nachts in der Regel 4-7 mal wach wird. Ich habe mittlerweile massives Untergewicht und gesundheitliche Probleme und überlege mir mehr und mehr, sie relativ "brutal" abzustillen. Anderseits ist das natürlich auch keine Lösung und ausserdem bin ich eigentlich der Meinung, mann müsste den Kindern ihren eigenen Rythmus lassen. Wenn du magst, können wir uns per Maiul austauschen (DorisMarkus@yahoo.de). Liebe Grüsse, Doris
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