Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Kurzzeitig zufüttern wegen Schilddrüsenoperation

Frage: Kurzzeitig zufüttern wegen Schilddrüsenoperation

Schleicher84

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Liebe Stillberaterinnen, mein Sohn (14 Wochen alt) wurde bis jetzt voll gestillt, das Stillen war unproblematisch, mittlerweile relativ regelmäßig alle drei Stunden tagsüber wie nachts. Nun muss Ich leider dringend in drei Wochen an der Schilddrüse operiert werden. Die Operation erfolgt in Vollnarkose. Danach muss ich drei bis vier Tage im Krankenhaus bleiben. Leider vertrage ich Vollnarkosen nicht sonderlich gut, sodass ich mit Sicherheit am Tag der OP nicht mehr stillen kann, auch der Tag danach ist fraglich. Ich werde vermutlich auch am ersten Tag nicht in der Lage sein, abzupumpen, allenfalls abends einmal wenn es gut läuft. Ich müsste daher versuchen, die Milchmenge für diese Zeit irgendwie zu reduzieren um nicht starke Schmerzen in der Brust und eine Brustentzündung zu bekommen, möchte aber falls die OP erfolgreich läuft nach ein paar Tagen wenn die schlimmsten Schmerzen weg sind und ich mich vor allem von der Vollnarkose erholt habe wieder weiter stillen. Dazu kommt, dass mein Sohn in dieser Zeit von meinem Mann Flaschennahrung bekommen müsste. Ich habe zwar einen Muttermilchvorrat angelegt, leider nimmt mein Sohn aber die aufgetaute Milch nicht (bzw. nur ca. Jede 5. bis 6. Portion, die anderen schmecken zu stark nach Eisen und leider habe ich kein Muster erkennen können, welche Tageszeit/Milchzusammensetzung sich besser einfrieren lässt). Die HA Pre Nahrung nimmt er leider nicht, das haben wir diese Woche mehrfach probiert, wir werden es daher mit normaler Pre Nahrung versuchen müssen. Wäre es sinnvoll, um die Brust ein wenig zu entlasten bereits jetzt zu beginnen, zwei Stillmahlzeiten mit Pre Nahrung zu ersetzen? So hat es mir meine Hebamme geraten! Und hilft es, in den Tagen vor der OP Salbeitee o.ä. zu trinken? Die Milchmenge würde sich ja eine Woche nach der OPfalls ich keine weitere Therapue brauche und schmerzfrei bin durch häufigeres Anlegen und Abpumpen wieder steigern lassen. Ich möchte einfach keine Brustentzündungen riskieren die mich dann doch zum plötzlichen abstillen zwingt, werde aber mit Sicherheit ca 24 Stunden weder Stillen noch Abpumpen können (und auch nicht abpumpen lassen, dazu vertrage ich wie geschildert die Vollnarkose zu schlecht). Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.


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Liebe Schleicher84, als allererstes empfehle ich dir, nach einer Stillberaterin in eurer Nähe zu suchen um mit ihr ganz in Ruhe alle Möglichkeiten durchzuspielen. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Wie du richtig siehst geht es NICHT nur darum, wie oder mit was dein Sohn ernährt wird, sondern auch um deine Brüste. Wenn du von jetzt auf nachher 2 Tage lang nicht stillst und nicht pumpst, ist das Risiko, dass du einen Milchstau bekommst, sehr hoch. Und der kann ja wirklich äußerst unangenehm werden!! Aber ob du deshalb wirklich abstillen musst oder willst? Gerade wenn dein Kleiner die abgepumpte Milch ablehnt... Die Frage ist schon, ob es nicht doch klappen kann, dass dein Sohn in deinem Bett liegend trinkt. Dein Mann könnte ihn regelmäßig vorbeibringen und dir zur Seite stehen. Vielleicht funktioniert es ja doch, wenn du dich nicht erheben musst zum stillen. Auf diese Weise wären doch 2 Themen mit einer Lösung bedacht! Auch wenn du die Narkose nicht gut verträgst wäre es ja fast so, als würdest du im Schlaf stillen. Falls das wirklich überhaupt nicht geht, dann wird es wohl darauf hinauslaufen, dass du jetzt abstillst und deinen Kleinen auf Pre umstellst. Es kann ein bisschen dauern, bis er die Flasche akzeptiert, dann bietet ihm die Milch ruhig auch aus einem (Trinklern-)Becher an, oder gebt sie ihm mit dem Löffel. Zugleich denke ich aber auch - und das ist jetzt, entschuldige, natürlich kein Stillthema -, dass du mit dem Anästhesist klären solltest, ob nicht ein anderes Narkosemittel bei dir sinnvoll sein könnte. Nicht jedes Mittel hat die gleichen Nebenwirkungen, und es gibt doch meist Alternativen! Lieben Gruß, Kristina


Schleicher84

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Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort - leider geht es bei uns mit dem im Schlaf stillen nicht so gut, da ich einen sehr starken Milchspendereflex habe muss ich meinen Sohn immer etwas höher als die Brust halten, da er sich sonst verschluckt, ich bin also auch nachts alle zwei Stunden für eine halbe Stunde hellwach um dies zu tun. Da er allerdings die Pre Nahrung die wir ihm nun einmal probehalber gegeben haben nicht verträgt, wird uns nicht viel anderes übrig bleiben. Allerdings ist es wohl auf Rückfrage nicht möglich, dass er über Nacht im Krankenhaus bleibt, es wird also leider nicht ganz so einfach werden.


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