Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Krankheit und Stillstreik

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Frage: Krankheit und Stillstreik

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Liebe Biggi, Henri und ich haben seit 4,5 Monaten eine sehr befriedigende Stillbeziehung. Jetzt sind wir beide sehr krank geworden (Lungenentzündung), müssen beide ein Antibiotikum einnehmen. Er hat kein Fieber mehr und mir geht es auch schon besser, aber jetzt macht er große Probleme an der Brust: Letzte Nacht zwei Stunden Geschrei, er saugt zu kurz um den Milchflußreflex auszulösen und ist dann total wütend und frustriert. Heute hat er die Brust total verweigert und ich habe das Gefühl, daß der Milchflußreflex auch immer schwerer auszulösen ist. Ich wäre auch dankbar, wenn du mir eine Stillberaterin nennen könntest: Wir wohnen in 14167 Berlin. Schnelle Hilfe wäre wirklich nötig, denn ich bin am Ende meiner Nerven. Liebe Grüße Katharina


Biggi Welter

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? Liebe Andrea, ja, solche Veränderungen sind normal und kommen nicht selten vor. Solange es dem Kind gut geht - was nach deiner Beschreibung ja offensichtlich der Fall sein dürfte - ist es wirklich nicht von Belang, wie der Stuhl aussieht und wie oft oder selten die Windel nach den ersten sechs Wochen voll ist. Unruhige Nächte sind in diesem Alter ebenfalls normal. Ein Kind schläft „durch", wenn es reif genug dazu ist. Gerade im Alter von sechs Monaten gibt es unzählige Gründe, warum ein Kind NICHT durchschläft. Das liegt jedoch nicht unbedingt an der Ernährung, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Ein Kind „muss" überhaupt nicht durchschlafen, ob gestillt oder nicht. Das klingt jetzt sehr provozierend, doch inzwischen bekomme ich schon manchmal die Krise, wenn es immer wieder so dargestellt wird, als ob Eltern oder Kinder „das Klassenziel nicht erreicht haben" weil das Kind ab einem bestimmten Alter nicht durchschläft. Jedes Kind hat seinen eigenen Zeitplan und wenn das Kind so weit ist, dass es durchschlafen kann, dann wird es das auch tun, genau so wie es zu dem für es richtigen Zeitpunkt laufen, sprechen und auf einem Bein stehen können wird. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und lass dein Baby Baby sein. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


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