Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, Du hast mir schon oft sehr geholfen. Dieses Mal möchte ich Dir ausnahmsweise keine Stillfrage stellen, sondern eine Frage an Dich als erfahrene und von mir sehr geschätzte Mutter (aufgrund Deiner Einstellung zur Kindererziehung, die ich „zwischen den Zeilen“ herauslesen kann). Mein Sohn ist gerade 5 geworden, meine Tochter wird 3, im November erwarte ich mein 3. Kind. Seit der Geburt meines Sohnes bin ich zu Hause und genieße das Leben mit meinen Kindern sehr (meistens ;-)). Ich versuche gerade, meinen Sohn erstmals im Kindergarten einzugewöhnen, aber er ist sehr anhänglich und will auf keinen Fall dorthin. In den letzten Wochen hat seine Anhänglichkeit extrem zugenommen (vielleicht in Erwartung des neuen Geschwisterchens? oder aus Furcht vor dem Kindergarten?); ich kann nicht mal mehr den Müll wegbringen, ohne bei meiner Rückkehr einen verzweifelt weinenden Jungen in der Wohnungstür vorzufinden (das ging früher problemlos). Mir macht es nichts aus, ihn zu Hause zu behalten, im Gegenteil. Aber die Mütter aus meinem Freundeskreis und mein Mann halten es für sehr wichtig, daß mein Sohn sich endlich „abnabelt“, daß er soziales Verhalten lernt und unabhängiger wird. Spielkameraden hat er bei uns im Hof, im Mütterkreis, in der Sportgruppe, in der Musikschule und mit seiner Schwester zwar genug, aber da bin ich eben immer in erreichbarer Nähe. In einer Woche muß ich spätestens entscheiden, ob ich den Kindergartenvertrag unterschreibe oder nicht. Wozu würdest Du mir raten? Vielen Dank für Deine Mühe und liebe Grüße von Maria
? Liebe Maria, meine Antwort als Mutter: Schau auf dein Kind und höre nicht auf das, was andere meinen, dass das Kind „muss". Es ist möglich, dass es jetzt ein ungünstiger Zeitpunkt ist, um mit dem Kindergarten zu beginnen und dann wäre es schlecht, wenn Du ihn zwingen würdest. Außerdem gibt es Kinder, die schlicht keine „Kindergartenkinder" sind, aber dennoch, wenn es dann so weit ist, problemlos und ohne irgendwelche Schwierigkeiten in die Schule gehen. Ich kenne eine Familie, die ihre Kinder aller nicht in den Kindergarten geschickt hat und die Lehrer loben immer wieder die soziale Kompetenz dieser Kinder. Ich kenne dein Kind nicht und deshalb kann ich dir wirklich nur sagen: Schau auf dein Kind, höre in dich hinein und wäge das Für und Wider ab und triff dann die Entscheidung, mit der DU denkst, dass Du gut leben kannst. „Unabhängigkeit" lässt sich nicht erzwingen, die muss wachsen. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
ich bin nicht biggi, aber ich möchte dir auch meine Meinung sagen... ich finde es schon sehr wichtig, daß Kinder in den Kiga gehen, denn da lernen sie, sich in einer Gruppe ohne mama zurechtzufinden. Meine Tochter ist mit knapp vier in den Kiga gekommen, sie hatte vorher Turnen, viele Kinder um sich rum, Freunde.... aber das leben im Kiga ist auch anders. halt auch mal fremd von daheim, andere leute, anderes Gefüge eben auch. Und in die Schule muß Dein Sohn auch bald. Da würde es ihm schwerer fallen, von heut auf morgen in die Gruppe zu finden, vor allem weil es oft so ist, daß sich schon aus dem Kiga Freundschaften und Bindungen bilden. Und ihn dann als außenseiter reinzustecken finde ich nicht gut fürs Kind! Vor allem, weil da nicht spielen im Vordergrund steht, sondern lernen, leisten und so weiter... Viel Erfolg Silke
Mitglied inaktiv
Hallo, ich finde Silke hat recht. Das wäre vor der Schule wichtig. Stell die Frage doch mal Herrn Dr. Posth im Expertenforum. Der hat sehr schöne Lösungen. Vielleicht kannst Du ihn ja die erste Zeit in den Kindergarten begleiten und mit der Kiga-Leiterin sprechen, daß er erst mal zu einer Erzieherin eine Beziehung aufbaut, um ihm die Ablösung zu erleichtern. Gruß Estrela
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