Ettekrokettee
Hallo, mein Sohn ist jetzt vor einer Woche 1Jahr alt geworden und aktuell möchte er dauerhaft nuckeln. Er benutzt keinen Schnuller mehr, da er ihn mit 10Monaten verweigert hat. Auch das Essen bereitet uns große Probleme. Essen möchte er nämlich nicht. Wenn ich mit dem Löffel komme fängt er an zu meckern/weinen, sodass wir auf eher festere Nahrung bzw. Selbstständig essen gewechselt haben. Allerdings verliert er schon nach kurzer Zeit das Interesse, fängt an zu meckern und möchte wieder an die Brust. Tagsüber ist es so, dass er permanent an die Brust möchte und er sofort anfängt zu weinen, wenn ich die Brust einpacke. Nachts ist er auch sehr anhänglich. Sobald ich Abends wenn er schläft aufstehe, wird er direkt wieder wach. Bin echt Ratlos und weiß nicht was ich machen soll. Es ist auch einfach sehr anstrengend, wenn er den ganzen Tag nur an die Brust möchte. Vielleicht haben Sie einen Tipp für mich. Mit freundlichen Grüßen, Ette
Liebe Ette, es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probiere es mal aus :-). Sollte das nicht klappen, sollte dann langsam geschaut werden, warum das Kind so wenig essen mag. Kann dein Kind eventuell einen Zinkmangel haben? Auch ein Eisenmangel kann zu Problemen führen. Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes Kind sein. Wichtig ist irgendwann um den ersten Geburtstag wirklich, dass die Ursache für die Essensverweigerung gefunden wird. Dein Kind zeigt dir im Moment sehr deutlich, wie viel ihm das Stillen bedeutet. Für viele von uns ist es sehr ungewohnt zu sehen, wie begeistert und mit wie viel Freude ein Kleinkind stillt. Dein Baby verhält sich gar nicht so "brustversessen" wie du glaubst, viele langzeitgestillte Kinder zeigen sehr deutlich wie viel ihnen das Stillen bedeutet. Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags so hochgeschlagen sind, dass das Kind keinen Weg mehr weiß, um mit sich selbst und der Umgebung ins Reine zu kommen. Das Stillen bietet in dem Alter der ersten Ablösung wichtige emotionale Hilfe dein Kind kann immer wieder den "Heimathafen" ansteuern, wenn etwas beängstigend ist. Wenn sich in einer Stillbeziehung ein Partner jedoch nicht mehr wohl fühlt, dann ist es an der Zeit zu überlegen, was geändert werden kann. Sicher ist ein 12 Monate altes Kind noch nicht in der Lage alles Gesprochene bis ins letzte Detail zu verstehen, doch ich denke, dass der erste Schritt für dich sein sollte, dass du mit deinem Kind darüber sprichst, wie es dir geht und was du nicht mehr möchtest. Dann könnt ihr als Eltern eine Art Plan machen, wie ihr vorgehen wollt, um das Stillen etwas einzuschränken. Stillen nach Bedarf ist bei einem Kind ab einem Jahr nicht mehr ein so eng gefasster Begriff wie bei einem kleinen Baby und liebevoller Konsequenz lassen sich auch bei einem Kind in diesem Alter in einem gewissen Rahmen Regeln aufstellen. Selbstverständlich wird sich nicht von heute auf morgen eine plötzliche Änderung ergeben, das geschieht in kleinen Schritten und selbstverständlich wirst du mit Rückschritten rechnen müssen, doch mit viel Liebe und Beharrlichkeit, kannst du einen Weg finden. Herzlichen Gruß Biggi
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