Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Jede Stunde trinken ...

Biggi Welter

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Frage: Jede Stunde trinken ...

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Hallo, mein 4 Monate alter Sohn trinkt seit ca. 3 Wochen jede Stunde tags und inzwischen auch nachts. Vor 4 Wochen hatte er eine Mittelohrentzündung - hat zwar trotzdem getrunken aber auch viel geschlafen. Dachte danach hat er vielleicht was nachzuholen und trinkt halt mehr. Dann dachte ich, hat er vielleicht hinterher noch nen Wachstumsschub. Aber inzwischen sind es halt wie gesagt drei Wochen. So lang sollte doch kein Wachstumsschub dauern, oder? Nun war ich selber letzte Woche krank und bin mir unsicher - könnte es sein, dass dadurch, dass ich krank war vielleicht weniger Milch da ist? Ich hatte zwar nicht wirklich das Gefühl, daß es weniger gewroden ist ... aber so richtig merkt man das ja auch nicht unbedingt ... Er trinkt immer ziemlich kurz, teilweise nicht mal 10 Minuten für beide Seiten. (Hab aber schon das Gefühl, dass die Brüste danach "leer" sind.) Nachts trinkt er immer nur eine. Habe versucht ihm die zweite zu geben, weil ich dachte, dass er dann mal länger als eine Stunde schläft. Ist aber nichts zu machen. Er schläft bei der ersten ein und preßt regelrecht die Lippen zusammen, wenn ich versuche ihm die zweite zu geben. Nach dem Trinken ist er eigentlich ganz zufrieden. Wirkt nicht so, als ob er noch Hunger hätte. Aber hält halt nicht lange. Ich hab auch das Gefühl, dass er gerade Zähne bekommt/ Zahnschmerzen hat. Könnte das noch was damit zu tun haben? Bin halt irgendwie verunsichert, dass das mit dem stündlichen Trinken nun schon so lange ist ... und es ist natürlich - besonders nachts - ziemlich anstrengend. Gibt es irgendwas, was ich noch machen könnte (Milchbildungstee und Malzkaffee trink ich schon.) Und dann gleich noch eine Frage: Habe jetzt schon öfter gelesen, dass man mit Beikost anfangen sollte, wenn man das Gefühl hat, dass das Kind nicht mehr satt wird. Aber eigentlich paßt sich doch die Milchmenge beliebig an, dachte ich? Dann dürfte es doch nie sein, dass das Kind über längere Zeit nicht satt wird, oder? Vielen Dank schon mal für die Antwort - find es toll, daß es Euch gibt! Ulli


Biggi Welter

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Liebe Ulli, Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und Abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster Phasen. Bei manchen Kindern ist es einfach so, dass sie auch nach den ersten Wochen oft und dafür nur kurz trinken und wunderbar gedeihen. Das ist zwar vielleicht lästig aber es wird empfohlen, das Baby nach Bedarf zu stillen. So lange dein Sohn gedeiht, besteht also kein Grund zur Sorge! Ob dein Kind gedeiht kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten melde dich bitte noch einmal. Auch wenn ein Baby gut gedeiht und zufrieden ist und die Muttermilch ausreichend ist, schließt das nicht aus, dass es dennoch bereit für Beikost ist. Mit etwa sechs Monaten ist es in der Regel so weit, dass sich der kindliche Speiseplan erweitert und das heißt ja nicht automatisch, dass die Milch zu wenig ist. Das Kind wird auch ab der Einführung der Beikost weiter stillen wollen, aber es wird eben nicht mehr ausschließlich gestillt. LLLiebe Grüße Biggi


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