Elenalau
Hallo liebe Biggi, Ich habe folgendes Problem. Meine jüngste Tochter (5 Wochen alt) kam am 28.04.2020 bei 36+5 SSW und mit einer starken Gewichtsretardierung per Kaiserschnitt zur Welt. Sie wog bei der Geburt 1928 g und verbrachte die ersten zwei Wochen ihres Lebens auf der Frühchenstation. Sie bekam von Anfang an Muttermilch, die ich anfangs abgepumpt habe. Als ein paar Mal die Milch "fehlte", wurde sie mit Pre Milch zugefüttert. Bereits im Krankenhaus habe ich sie mehrmals angelegt und wollte sie vollstillen (habe schon drei ältere Kinder, die ich bis mind. 8. Monat ohne jegliche Hilfsmittel gestillt habe). Da die Kleine zu schwach für die Brust war, gab man mir ein Stillhütchen, und ab da hat das Stillen mehr oder weniger funktioniert, nur hat sie zu wenig rausgezogen und musste durch die Magensonde oder durch Flasche zugefüttert werden. Nachdem wir nach Hause gekommen sind, hat es mit dem Stillen irgendwann gut geklappt, aber nur mit Stillhütchen, so dass ich die Milchpumpe wieder abgegeben habe. Die Kleine bekommt zwei Mal am Tag je 60 ml Pre Milch (Mit Eisentropfen und Vitamin D), ansonsten lege ich sie immer an, wenn sie Hunger hat, und das ist mindestens jede 3. Stunde, oft alle zwei Stunden, auch nachts. Langsam häufen sich leider Probleme. Da ich noch drei weitere Kinder habe, voll studiere und meinem Mann helfe, das Haus auszubauen (plus einige Probleme), bin ich oft gestresst. Immer wieder habe ich weniger Milch bzw. sie kommt nicht mehr so leicht raus (bevor ich sie anlege, drücke ich etwas Milch aus der Brust ins Stillhütchen rein). Und meine Tochter verweigert immer wieder die Brust - sie weint, lässt sich dabei nur schwer beruhigen, umschließt das Stillhütchen dabei nicht Mal mit dem Mund, macht also nicht Mal Anstalten zu saugen. Ich mache es dann so, dass ich ein wenig Pre Milch vorbereite und wenn sie sich so ganz widerstrebt (heute schon drei Mal!!), lasse ich sie 10-20 ml Pre Milch trinken und wechsele dann, wenn ihr erster Hunger gestillt ist, zur Brust. Das klappt, ist aber etwas umständlich. Dazu muss ich sagen, dass sie bis jetzt nicht schlecht zunimmt - ziemlich souverän 170-175 g pro Woche. Sie hat eine gute Hautfarbe, ihre Fingerchen und Händchen sehen immer üppiger aus, die Fontanelle ist nie eingefallen. Die Windel sind stets voll: 7-10 mit Urin, 3-6 mit Stuhl pro Tag. Auch bei der U3 vergangene Woche gab es nichts zu bemängeln. Meine Fragen sind: - darf/kann ich beim Stillstreik so verhandeln wie bisher (Pre Milch und dann Brust)? - Warum verweigert sie die Brust? Nahrungsumstellung hatte ich nicht, trinke normal (wie immer). Die einzigen Änderungen in letzten Tagen gegenüber Zeit davor: meine Gallensteine oder Gastritis melden sich zurück (kann das den Milchgeschmack verändern?), wir verbringen viel Zeit an der frischen Luft - da schläft meine Süße ganz gut, verschläft die Mahlzeiten aber nicht (ist sie eventuell durch die frische Luft und die neuen Eindrücke so müde, dass sie selbst ein Stillhütchen schwer findet?); Viel Stress in letzter Zeit (kann das die Milch unlecker machen?) - kann ich theoretischerweise meine Tochter bis mind. 5. Monat mit Stillhütchen vollstillen? Ich wünsche Ihnen einen schönen Start in den Sommer. Vielen Dank im Voraus Elena
Liebe Elena, es kann sein, dass Dein Baby sich langsam zur Flasche hin abstillt. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger, Stillhütchen) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Könntest Du evtl. versuchen, die Pre-Milch mit einer alternativen Fütterungsmethode zu geben? Alternativ könntest Du auch Milch abpumpen und mit der Flache geben, wenn es nicht besser wird. Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich wirklich unbedingt an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Es könnte sein, dass das Baby wirklich saugverwirrt ist oder eine Saugschwäche hat inzwischen. Außerdem kann sie dir zeigen, wie es alternativen Fütterungsmethoden klappt. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Tut mir leid, wenn ich nicht mehr helfen kann….aber gib noch nicht auf! Wenn Du magst, können wir gerne auch miteinander telefonieren! LLLiebe Grüße Biggi Welter
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