Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Hat meine Hebamme recht?

Frage: Hat meine Hebamme recht?

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, am 05.12. hatte ich Dir schon einmal geschrieben (» Verständigungsprobleme beim Stillen«)! Ich habe den ein oder anderen Rat von Dir befolgt - leider habe ich immer noch das Problem mit Hannah, dass sie u.a. beim Stillen recht unruhig ist. Ich war heute bei meiner Hebamme und habe Hannah wiegen lassen - sie hat 210 g zugenommen!!! Nun habe ich meine Hebamme einmal auf mein Stillproblem angesprochen, bzw. darauf, dass Hannah immer sehr unruhig ist, viel weint, wenig schläft und viel gestillt werden will. Sie meinte, wir sollten das Kind nicht zu sehr betüddeln und ich sollte sie nicht mehr so oft stillen (nur noch ca. alle drei Stunden) und sie auch einmal weinen lassen (natürlich nicht, wenn Hannah richtig viel schreit) - wir müßten jetzt anfangen, das Kind zu erziehen! Schnuller geben wär' auch völlig OK - ist eine Möglichkeit Hannah zu beruhigen, wenn sie zu unruhig ist! Ich muß zugeben, dass mich diese unterschiedlichen Aussagen schon verwirren! Was meinst Du dazu??? Liebe Grüße Kerstin


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Kerstin, ich kann nur zu gut nachvollziehen, wie verwirrend solche unterschiedlichen Aussagen sein können, doch das was die Hebamme sagt, ist leider überwiegend absolut nicht korrekt. Eine Gewichtszunahme von 210 g in deiner Woche (ich gehe davon aus, dass sich die Angabe auf eine Woche bezieht) ist für ein voll gestilltes Kind in diesem Alter absolut normal und sicher kein Grund, das Stillen einzuschränken. Mal ganz davon abgesehen, dass es ohnehin keine Gewichtsgrenze gibt, die ein Einschränken des Stillens nach Bedarf sinnvoll machen würde. Ein so kleines Baby ist von den kognitiven Fähigkeiten her noch überhaupt nicht in der Lage, kausale Zusammenhänge zu erfassen und kann daher auch weder „wenn - dann"-Schlüsse nachvollziehen, noch hat es ein Zeitverständnis. Damit ist „Erziehung" in dem Sinn, wie es landläufig verstanden wird jetzt überhaupt nicht möglich. Das Einzige was mit „Erziehung" in Form von Schreien lassen und die Bedürfnisse des Kindes einfach ignorieren bewirken wird, ist eine Resignation des Kindes. Das Kind wird nicht aus der „Einsicht" heraus „weniger anspruchsvoll" werden, sondern es wir aufgeben, nach weiterem Kontakt mit der Mutter bzw. der Bezugsperson zu suchen, denn es hat sich resigniert damit abgefunden, dass es sinnlos ist, sich weiter um Kommunikation zu bemühen. Was dieser frühe Bruch in der Kommunikation langfristig für Auswirkungen hat, kann sich jeder Mensch, der ein wenig darüber nachdenkt, ausmalen. Zum Thema Schnuller kann ich nur wärmstens empfehlen einmal auf der Seite www.bdl-stillen.de in der Rubrik Aktuelles auf „Zum Thema Schnuller" nachzulesen. Sicher wäre es gut, wenn du einmal ein Stilltreffen besuchen würdest. Im direkten Austausch mit anderen stillenden Frauen, kannst Du erleben, dass es viele verschiedene Verhaltensweisen bei Babys gibt und dass es auch ruhigere und unruhigere Kinder gibt. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Lass dir und deinem Kind Zeit. Ihr könnt nicht von heute auf morgen alle gegenseitigen Äußerungen immer korrekt deuten. Das gegenseitige Verstehen muss Zeit zum Wachsen haben. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo! Hebammen sind Fachfrauen für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett - aber leider haben manche von ihnen nichts davon gehört, daß sich die Erkenntnisse über das Leben und Erleben eines Babys deutlich vermehrt haben. Und die Ratschläge, die Du da bekommen hast, passen in die Zeit, als wir Babys waren. Mittlerweile hat man eine Menge darüber gelernt, wie Urvertrauen entsteht, etc. - und nur alle drei Stunden reicht bei vielen Kindern einfach nicht aus - weder für´s Saugbedürfnis noch für den Hunger! Mit dem Erziehen kannst Du Dir getrost Zeit lassen, bis Dein Kind mobil wird und Du gezwungermaßer grenzen setzen mußt, ein Baby kann man nicht verwöhnen. Liebe Grüße Martina A.


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