Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Gewichtsabnahme

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Gewichtsabnahme

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Meine Tochter geb. am 18.05.2007 hat laut KA nur 150g zugenommen in 4 Wochen. Ich stille alle zwei Stunden und sie erhält den Mittag und Abendbrei den sie allerdings nie aufist meistens so ein halbes bis dreiviertel Glas. Ich soll jetzt rausfinden wie viel mein Kind trinkt bei jeder Mahlzeit. Habe mir jetzt eine Wage besorgt. Wie viel sollte meine Tochter in 24h trinken. Was kann ich noch machen? Liegt es vielleicht an mir oder kann meine Tochter Probleme haben. Welche Probleme gibt es? Wem geht es ähnlich? Wer kann helfen?


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Liebe Zappel, vielleicht ist es gar nicht so dramatisch, wie es jetzt erscheint. Babys nehmen ohnehin in Schüben zu und nicht linear und mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Gewichtszunahme, das ist absolut normal. Die durchschnittliche Gewichtszunahme bei einem gestillten Baby beträgt in den ersten drei bis vier Monaten 113 bis 227 Gramm pro Woche, bei einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt 85 bis 142 Gramm wöchentlich. Bei einem sechs bis zwölf Monate alten gestillten Baby beträgt sie durchschnittlich 42 bis 85 Gramm pro Woche. Mit 150 Gramm in 4 Wochen liegt dein Kind darunter, doch wenn alle anderen Zeichen für gutes Gedeihen erfüllt sind (siehe unten), dann warte doch erst einmal ab, ob er nicht in den nächsten Tagen weiter zunimmt. Stille sie weiterhin nach Bedarf und biete ihr die Beikost an, wie du es schon machst. Sie muss kein ganzes Glas leer futtern, da ist meist viel mehr drin, als im kleinen Magen Platz hat (der ist so groß wie Babys Faust...). Was du machen kannst, ist dem Gemüsegläschen noch einen Teelöffel Speiseöl oder Mandelmus unterrühren, da ist eine extra Portion Kalorien drin, die dem Gewicht helfen können. Ich kann jeder Mutter nur dringend davon abraten, ihr Kind vor und nach jedem Stillen zu wiegen. Denn die Formel „Gewicht des Kindes geteilt durch fünf oder sechs und das Ergebnis wieder geteilt durch sechs" (wenn von sechs Mahlzeiten in 24 Stunden ausgegangen wird) bietet allenfalls einen Anhaltspunkt und nicht mehr. Manche Kinder brauchen mehr, andere weniger und kein Kind trinkt bei jedem Stillen gleich viel, so dass die Mutter unter Umständen vollkommen verzweifelt da steht, wenn ihr Kind nicht die errechnete „Mindestmenge" an der Brust getrunken hat. Außerdem ist es für Mutter und Kind eine Tortur so häufig zu wiegen. Babys hassen es meist auf der wackeligen Waage zu liegen und schreien dort nicht selten und ein Kind, das an der Brust eingeschlafen ist, wird mit ziemlicher Sicherheit auf der Waage dann wieder wach. Nachts bedeutet es, dass Mutter und Kind durch das Wiegen in ihrer Ruhe gestört werden, statt einfach in Ruhe liegen bleiben zu können. Alleine dieser Stress fördert Stillprobleme. Ob dein Kind gedeiht, erkennst du an den folgenden Punkten: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Vielleicht würde es Dir auch gut tun, Dich mit gleichgesinnten Frauen in einer Stillgruppe auszutauschen. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Herzlichen Gruß, Kristina


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