Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

gewichtsabnahme

Biggi Welter

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Frage: gewichtsabnahme

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hallo, meine tochter ist 8monate alt und bekommt seit 2 monaten beikost, die sie auch gerne gegessen hat; sie ist im moment verkühlt und ißt dadurch jetzt auch weniger-der kiarzt hat bei ihr einen eisenmangel festgestellt und gemeint, daß sie zuwenig fleisch bekommt und die mumi nicht mehr ausreicht, um sie optimal mit allen nährstoffen zu versorgen-bei der untersuchung ist festgestellt worden, daß gesundheitlich alles in ordnung ist-sie hat im letzten monat 100g abgenommen; seit gestern ißt sie sehr wenig, ihre windeln sind auch nicht mehr so naß, aber sie ist total aktiv und munter-woran kann denn der eisen mangel liegen und wie gehe ich am besten vor, um sie wieder zum essen zu bekommen? lg rosi


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? liegen und wie gehe ich am besten vor, um sie wieder zum essen zu bekommen? lg rosi Liebe Rosi, der Eisenmangel kann verschiedene Ursachen haben, eine davon ist die Erkältung, da es während solcher Erkrankungen zu einem Absinken des Eisenwertes kommen kann. Die Erkältung kann auch dafür verantwortlich sein, dass die Kleine weniger isst und trinkt, denn kranke Kinder haben oftmals keinen Appetit. Wird dann weniger gegessen, dann ist eine Gewichtsabnahme verständlich. Der Appetit kehrt in der Regel wieder zurück, wenn es dem Kind wieder besser geht. Eisenmangel ist bei gestillten Kindern eher selten. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen und da bei voll gestillten Babys kleine Darmblutungen sehr viel seltener sind als bei mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährten Kindern, verlieren Stillkinder auf diese Weise auch kein Blut. Die Eisenreserven, die ein Baby bei der Geburt hat und das leicht zu verwertende Eisen aus der Muttermilch reichen zusammen gewöhnlich aus, um den Hämoglobinwert auch noch ins zweite Lebenshalbjahr des Babys hinein innerhalb des normalen Bereiches (10,2 bis 15 gm/dl) zu halten (McMillan 1976; Siimes 1984; Duncan 1985). Eine Untersuchung an gestillten Babys, die weder Eisenpräparate noch mit Eisen angereicherte Getreideprodukte erhalten hatten, ergab, dass die Babys, die sieben Monate und länger ausschließlich gestillt wurden, im Alter von einem Jahr deutlich höhere Hämoglobinwerte aufwiesen, als diejenigen Babys, die mit weniger als sieben Monaten bereits feste Nahrung bekommen hatten (Pisacane 1995). Die Forscher fanden bei den Babys, die sieben Monate lang voll gestillt worden waren, keinen Fall von Anämie während des ersten Lebensjahres und folgerten daraus, dass ausschließliches Stillen während der ersten sieben Lebensmonate das Risiko einer Anämie senkt. Eine finnische Studie ergab, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Sollte der Wert zu niedrig bleiben, auch nachdem Ihre Tochter wieder gesund ist, dann muss untersucht werden, woher der Eisenmangel kommt und eventuell sogar ein Eisenpräparat gegeben werden. Es hat wenig Sinn ein Kind zum Essen zwingen zu wollen, schon gar nicht wenn es krank ist. Druck erzeugt hier nur weitere Probleme. Bei gar nicht so wenigen Kindern ist es einfach so, dass sie nicht gefüttert werden wollen, sondern selbst essen mögen. Es gibt auch Kinder, die sehr wohl essen würden, aber absolut keinen Brei wollen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn schließlich lässt sich sehr viel an fingergerechter Nahrung anbieten und außerdem hat es den Vorteil, dass diese Kinder in aller Regel sehr bald sehr gut selbst mit Besteck umgehen können und so problemlos am Familientisch mitessen können. Probieren Sie es doch einmal mit fingergerechter Nahrung und lassen Sie Ihr Kind selbst essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Brot kann ab acht Monaten angeboten werden. Versuchen Sie etwas Gelassenheit aufzubringen und bieten Sie Ihrer Tochter mal etwas fingergerechte Nahrung an. Setzen Sie auch auf das Nachahmungsbedürfnis der Kinder. Zusammen mit ein paar anderen Kindern oder auch Erwachsenen macht Essen mehr Spaß. Vielleicht lesen Sie einmal das Buch „Mein Kind will nicht essen“ von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Gute Besserung für die Kleine und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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