Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Flasche/ Anlegehäufigkeit

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Flasche/ Anlegehäufigkeit

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Hallo, was soll ich tun, wenn mein Mann meiner Tochter die Flasche mit abgepumpter Milch geben muss, wenn ich berufliche Termine habe (kommt ab und zu mal vor). Ich habe mal gehört, es gibt Flaschen, die statt Sauger einen Löffel dran haben?! Oder mit dem Becher? Oder soll ich die Termine lieber verschieben wegen Stillproblemen (letzte Woche Mastits und geringe Gewichtszunahme meiner jetzt 12-wöchigen Tochter). Dann noch etwas zu meinem Problem von letzter Woche: meine Milch fliesst seit häufigem Anlegen wieder stärker, aber jetzt klappt es mit dem Wechselstillen nicht mehr. Meine Tochter ist häufig schon nach 5 Minuten an einer Brust nicht mehr interessiert (habe gewogen, dass sie dann ca. 90ml zu sich genommen hat). Wie soll ich am besten weiterstillen? 10mal am Tag für 5 Minuten?


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Liebe Enna67, auch wenn so manche Werbung das Gegenteil behauptet: Jeder Schnuller/künstliche Sauger kann zu einer Saugverwirrung führen. Deshalb ist es sicherlich sinnvoll, wenn Sie die abgepumpte Milch mit einer alternativen Fütterungsmethode geben lassen. Löffeln ist sicher relativ aufwändig und dauert relativ lange, doch die Becherfütterung ist mit etwas Übung nicht zeitaufwändiger als das Füttern mit der Flasche. Die sog. Soft Cup ist ein Spezialtrinkbecher, sieht etwa aus wie eine kleine Flasche mit einem ganz weichen Löffelaufsatz (gibt es auch bei Medela ), mit dem man ein Baby zufüttern kann, ohne dass es sich an die Flasche gewöhnen kann oder muss. Zum Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Sie können auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Sie wissen also, ob Sie 30 oder 40 g hineingetan haben. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Sie kippen den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achten Sie darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setzen Sie immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Sie sollten Ihr Baby weiterhin nach Bedarf anlegen, manchmal wird es alle Stunde kommen und dann vielleicht nur kurz trinken, dann wieder wird es länger und ausgiebiger trinken. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Weitere gezielte Hilfe kann Ihnen eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße, Biggi


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