Frage: Erschöpft

Hallo! Mein Kleiner ist jetzt 6 Monate alt. Ich habe ihn voll gestillt bis er 5 Monate alt war, dann haben wir mit der Beikost angefangen. Also er bekommt vormittags einen Obst-Getreide-Brei (mit Hirse), mitttags Gemüse-Fleisch und abends seit 5 Tage einen Milch-Getreide-brei. Ich stille morgens und nachmittags und manchmal 2 Stunden nach dem Abendbrei zum einschlafen. Er schläft dann so ca. 20 Uhr ein. Was mich so fertig macht ist, das er im 3stunden-rythmus (also 22 Uhr, 1 Uhr, 4 Uhr) dann nochmal gestillt werden will. Er nimmt keine Milchflasche und keinen Schnuller. Er verzieht das Gesicht bei jedem Sauger. Mir gefällt das Stillen, aber mich nimmt das ganze körperlich so mit. Mir fallen soviel Haare aus, meine Gelenke krachen und bin den ganzen Tag erschöpft. Mein Kleiner hat schon fast 10 Kilo. Er war bei der letzten U-Untersuchung auf der obersten Kurve. Die nächste U-Untersuchung ist im Oktober. Ich habe nochmal ein Kind, um das ich mich kümmern muss. Mein grosser Sohn ist gerade in die Schule gekommen. Zur Zeit trinke ich auch morgens wieder Kaffee, damit ich fit werde. Ist das Koffein bis nachmittags aus meinem Körper raus, so das mein Kleiner nichts davon abbekommt? Mein Hebamme hat bei der Nachsorge nach der Geburt, ein Aufbaumittel von Stadelmann (Mineralien in Pulverform) da gelassen. Soll ich das einnehmen. Vielleicht habe ich nen Mangel? Ich ernähre mich vielleicht auch nicht richtig?! Sorry das ich so einen langen roman geschrieben habe! Danke für deine Antwort. Gruss Gina

Mitglied inaktiv - 24.09.2009, 08:01



Antwort auf: Erschöpft

Liebe Gina, leider wird immer wieder gesagt, stillen lauge die Mutter aus oder führe zu Erschöpfungszuständen usw. . Wenn das Stillen so anstrengend und für die Mutter belastend wäre, würden anerkannte Organisationen wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) nicht eine mindestens zweijährige Stillzeit für ALLE Kinder empfehlen (nicht nur für die, die in Entwicklungsländern leben, wie diese Empfehlung fälschlicherweise immer wieder ausgelegt wird). Die WHO setzt sich auch das Wohl der Frauen ein. Das Stillen laugt die Mütter nicht aus und schwächt auch nicht ihr Immunsystem, auch wenn dies immer wieder behauptet wird. Die Tatsache, dass Muttersein einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet, führt dazu, dass Mütter von kleinen Kindern oft anfälliger sind als kinderlose Frauen oder Frauen mit älteren Kindern. Es stellt sich außerdem die Frage, ob das Abstillen und das damit verbundene Mehr an Arbeit (dann müssen Flaschen vorbereitet und gereinigt werden, Flaschennahrung eingekauft werden, nachts muss die Mutter aufstehen, um die Teeflasche zu geben, statt sich einfach nur umzudrehen und ihr Kind im Halbschlaf anzulegen und weiterzuschlafen usw.) die Frauen nicht um ein Vielfaches MEHR belastet als weiterzustillen, bis die Mutter und ihr Kind bereit sind, die Stillbeziehung zu beenden. Versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen. Scheue dich nicht, dich auch am Tag, wenn das Kind einmal schlafen sollte, hinzulegen. Es ist jetzt nicht wichtig, dass die Fenster regelmäßig geputzt werden und die Bettwäsche optimal gebügelt ist, sondern es ist wichtig, dass Du dir genügend Ruhe und Erholung und auch einmal etwas für dich gönnst. Achte auf eine einigermaßen ausgewogene Ernährung und denke daran: Muttersein ist überaus anstrengend und je kleiner das Kind ist, umso anstrengender kann es sein. Das ist sehr anstrengend für dich, doch es gibt kein Patentrezept, wie ein Kind in dieser Situation zu längeren Schlafphasen "gebracht" werden kann. Auch die Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung oder Brei am Abend ist keine Garantie für ruhigere Nächte, im Gegenteil: Nicht wenige Eltern erleben, dass sich dadurch am Schlafverhalten Ihres Kindes gar nichts zum Positiven wandelt und manche Kinder wachen sogar noch häufiger auf. Gäbe es die "Wundernahrung", die ruhige Nächte garantiert, wäre sie außerdem längst (mit großem Werbeaufwand bekannt gemacht) im Supermarkt oder der Apotheke zu kaufen und es würde sich jemand eine goldene Nase damit verdienen. Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn es dir nicht bald besser geht, geh doch auch mal zum Arzt und lass ein Blutbild machen. Er kann dir auch sagen, ob es sinnvoll ist, ein Vitamin- oder Mineralpräparat einzunehmen. Schwarzer Tee und Kaffee sind in der Stillzeit in Maßen meist kein Problem. Der Koffeingehalt von drei oder weniger Tassen Kaffee oder der entsprechenden Menge an schwarzem Tee am Tag stellt bei den meisten stillenden Müttern und ihren Babys kein Problem dar. Allerdings musst Du wirklich alle Koffeinquellen (bzw. Teein) berücksichtigen (also auch Cola, koffeinhaltige Medikamente usw. Wenn Du zuviel davon zu dir nimmst, kann sich das Koffein im Körper des Babys ansammeln und es können die Symptome einer durch Koffein verursachten Übererregbarkeit zeigen. Ein durch Koffein überreiztes Baby hat weit geöffnete Augen, ist lebhaft und munter, schläft über einen längeren Zeitraum hinweg nicht und kann außergewöhnlich quengelig sein. Es ist wie fast immer eine Sache des Maßhaltens. Zur Frage, wann das Coffein in der Muttermilch ist, habe ich hier eine Antwort meiner Kollegin Denise Both: "Für Koffein gibt es Untersuchungen zu Spitzenwert in der Milch und Halbwertszeit. So wird der Höchstwert etwa 60 bis 120 Minuten nach dem Genuss von Kaffee in der Milch gemessen und die Halbwertszeit beträgt 4,9 Stunden (Quelle: Thomas Hale "Medications and Mothers' Milk 2004")." Letztendlich bleibt nicht anderes übrig, als auszuprobieren, ob ein Baby auf etwas reagiert oder nicht, denn das ist wirklich von Kind zu Kind unterschiedlich. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 24.09.2009



Antwort auf: Erschöpft

Danke für deine rasche und beruhigende antwort. Es stimmt schon das es einfacher für mich ist nachts zu stillen, wie die Flasche zu geben. Ich hab halt immer bedenken gehabt, daß ich ihn auch überernähre, weil mein Kleiner mit fast 10 Kilo kein leichtgewicht ist. Ich würde mich gern mittags hinlegen. Muss aber mit meinem Grossen Hausaufgaben machen. Dieses Aufbaumittel "Stadelmann" ist ein homöopathisches Arzneimittel mit Calcium carb. D6, Calcium phos. D3, China D6, Ferrum met. D6, Ferrum phos. D6, Magnesium carb. D6, Silicea d4, Stannum met D6, Zincum met.D6, Clucose D1. Darf man sowas einnehmen in der Stillzeit? Nochmal im voraus Danke. LG Gina

Mitglied inaktiv - 24.09.2009, 10:40



Antwort auf: Erschöpft

Hallo, das Aufbaumittel ist laut Beschreibung auch für Schwangere und Stillende gedacht. Ich nehme es auch, hat schon super geholfen! 3x tgl. 1 Teelöffel vor den Mahlzeiten im Mund zergehen lassen. Seitdem bin ich fitter. Laut Medizinexperten sind homöop. Arzneimittel kein Problem... Und der Haarausfall hat nix mit dem Stillen zu tun, sondern mit der Hormonumstellung nach der Geburt. In der Schwangerschaft fallen weniger Haare aus als sonst, das holt der Körper jetzt (leider!) nach. Die Haare wachsen wieder! LG Jana

Mitglied inaktiv - 24.09.2009, 12:21



Antwort auf: Erschöpft

Liebe Gina, ich kann aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 7. Auflage 2006 zitieren: "Alternative Heilmittel, z.B. Homöopathika, sind kaum systematisch hinsichtlich ihrer Verträglichkeit in der Stillzeit untersucht. Es liegen jedoch keine Fallberichte zu ungewöhnlichen Reaktionen des Säuglings bei Einhalten der empfohlenen Dosierungen vor. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 24.09.2009



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