Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bin erschöpft und besorgt.

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Bin erschöpft und besorgt.

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Liebe Biggi, mein Sohn ist jetzt 14 Wochen alt. Er war von Anfang an ein eher sensibles Kerlchen dem schnell mal was zuviel wird (ebenso wie seine Schwester als Baby war), der also auch des öfteren schreit und bisher noch zweimal des nachts wach wird, was ich aber i.O. finde. Zumal er dann auch schon pünktlich um acht ins Bettchen ging und das seit einigen Wochen sogar im eigenen Zimmer (ich hole ihn dann zum ersten Stillen gegen zwei und für danach in mein Bett). tagsüber ein grundsätzlich berechenbarer Rythmus aus Schlafen, essen, spielen mit Mama, einiges Schreien, essen, wieder schlafen, etc. Soweit so gut. Seit ca ein bis zwei Wochen ist aber irgendwie Chaos und ich fühle mich mittlerweile total erschöpft. Die Symptome sind: Er hat keinen richtigen Rythmus mehr aus spielen schlafen, essen, alles geht quer durcheinander als wisse er selbst nicht was er wolle ist er dann total unleidig, will die Brust, kämpft dagegen, heult, will schlafen, spielen dann wird es ihm zuviel und er heult. Er will ausdem Bett rei, sofort wieder raus. Auf meinem Schoß beuhigt er sich nur dann wenn ich mit ihm umhergehe, Tragetuch passt ihm auch nicht mehr (!!!), nein ich muß ihn am besten mit dem Gesicht nach vorne rumtragen, auf den Armen, nur nicht in der Bewegung inne halten (ich nenne das "püngeln"). Es ist superanstrengend den ganzen Tag zu püngeln. Er schreit SOFORT sobald ich ihn absetze. Es geht nicht mal mehr in für die Zeit die es dauert einen Kaffee zu kochen in die Wippe vor mich zu setzen, er rastet aus. Er hat plötzlich unglaubliche Schreianfälle, regelrechte Schreiphasen die mich total ennervieren. Was mich sehr bekümmert ist das er völlig unzufrieden zu sein scheint, während er vorher bei allem Babyschreien oft zufrieden schien. Im Moment scheint er die Welt so richtig schrecklich zu finden und schreit sein Mißfallen raus. So scheint es mit zumindest. Was mich daran irritirt und es mir besonders schwer macht mit dem Schreien klarzukommen: in allen schlauen Büchern die ich habe ( Remo Largo, Dr. Karp etc.) steht drin das nach dem dritten Monat, insbesondree was das Schreien betrifft alles leichter wird. DAS genaue Gegenteil ist hier der Fall. Warum schreit mein Sohn gerade JETZT mehr denn je, wo er anfängt die Welt um sich rum wahrzunehmen? Warum kann er gerade jetzt schlechter schlafen als zuvor?Machen das denn andere Babies wirklich nicht mehr mit drei Monaten?!! Diese Aussagen der "Fachleute" besorgen mich jedenfalls sehr. Zudem will er auf einmal wieder eingepuckt werden. Ich merke es weil er wieder (wie als ganz kleines Baby) wie wild mit den Armen fuchtelt,mitten in der Nacht oft auch am Tag und das, wo er schon soweit war nachts nach dem Stillen anstandslos und ohne Gefuchtel und auch ohne Pucksack zu schlafen! Warum jetzt dieser Rückschritt und meinst Du es ist schlimm wenn ich ihn wieder pucke? Besonders schwierig leider auch das Stillen. Er will ständig an die Brust. Zappelt und hampelt dann wie wild, setzt ständig ab, die Milch schießt ein und dann ist er schon wiedre so außer sich das er heult nicht richtig mehr trinkt und ich ständig am Rande zur Mastitis bin und schon schweren Herzens ans Abstillen denke. Warum hat mein Schatz auf einmal so wenig Freude an der Welt und soviel Schwierigkeiten mit allem was vorher prima klappte?? Bin über jedes tröstende und erklärende Wort dankbar und natürlich für Tips was pucken und stillen betrifft. viele Grüße, Agaja.


Biggi Welter

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Liebe Agaja, ich würde vorsichtshalber mit dem Arzt sprechen, ob dein Kind evtl. Schmerzen hat und deshalb soviel weint. Auch im Entwicklungsforum kannst Du deine Frage mal stellen, vielleicht kann dir Dr. Posth was dazu schreiben. Es könnte sein, dass dein Baby durch den starken Milchspendereflex Bauchschmerzen hat, dafür kann ich dir Tipps geben. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in einem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Natürlich kannst Du dein Kind pucken, wenn dein Kind das mag! Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Ich wünsche es dir sehr, dass es deinem Baby und damit auch dir bald besser eht! Ganz llliebe Grüße Biggi


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