Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

entspannter durch zufüttern?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: entspannter durch zufüttern?

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Hallo, ich hatte letzte Woche mal gepostet wegen schlechtem Trinkverhalten meines Sohnes (16 Wochen alt). Nun hat sich die Saugverwirrung, wenn es das denn war, sich gelegt, er trinkt wieder eigentlich gut an der Brust. Da er ein sehr anstrengendes Kind ist, was viel weint, quengelt etc. höre ich von vielen ich solle zufüttern, dann wird er sich beruhigen. Ich lese es auch öfters, dass Mütter, die anfangen ihr Kind zuzufüttern plötzlich entspannte Kinder haben. Könnte es wirklich sein??? Manchmal hatte ich echt das Gefühl, dass er nicht satt wird, aber es gibt keine Anzeichen dafür. Er nimmt ganz gut zu lt. Kia und nasse Windeln hat er auch. Milch habe ich auch genug. Nun noch eine andere Frage. Könnte es sein, dass er schlecht trinkt, weil ihm was am Nacken weh tut??? Habe manchmal das Gefühl, da er sich immer nach hinten wirft und manchmal sobald ich in die Stillhaltung gehe, fängt er an zu schreien. Ich dachte immer, das liegt an der Saugverwirrung. Eine Freundin hat mich drauf angesprochen, ihre Tochter trank besser nach einer Krankengymnastik. Kennt ihr solche Fälle??? Vielen Dank schon mal für die wertvollen Tipps. Ich denke, wenn es dieses Forum nicht geben würde und ihr uns nicht so gut beraten würdet, hätte ich vielleicht schon längst aufgegeben... lg Zara


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Liebe zara, ich kann dir nachfühlen, dass Du Zweifel daran hast, ob es ok ist, einfach weiter zu stillen, denn dein Baby klingt nach einem „24-Stunden-Baby". Obgleich es zwar tatsächlich Kinder gibt, die ruhiger sind wenn sie Flaschenmilch bekommen, doch so verlockend das klingen mag - es ist nicht wirklich die beste Lösung. Dein Kleiner hat ja kein Problem mit der Milch, und es hat sicher seinen Sinn, warum Menschenmilch nach 60-90 Minuten verdaut ist und Babys häufig stillen wollen/sollen in den ersten Lebensmonaten. Sie BRAUCHEN das für die Entwicklung. Wenn man bedenkt, wie schnell und substantiell sie sich in den ersten Lebenswochen entwickeln, dann ist verständlich, dass sie hochwertige Nahrung in kleinen, häufigen Portionen benötigen, um die wertvollen Nährstoffe optimal auszunutzen. Künstliche Milch ist ein Ersatz, aber sie ist im Vergleich zur Muttermilch einfach minderwertig. Es ist gut, dass sie mittlerweile so weit entwickelt ist, dass Menschenkinder auch damit in der Regel gut gedeihen, doch jetzt abzustillen, wenn euer Problem ganz wo anders liegt, dann wäre es einfach schade drum, denke ich. Du könntest schauen, ob du einen Osteopathen in der Nähe hast, der auch Säuglinge behandelt (oft kannst du auch in den örtlichen Familienzentren von den Müttern dort Hinweise auf gute Therapeuten bekommen). Möglicherweise trinkt er deshalb so unruhig, weil er Verspannungen im Kopf- oder Nackenbereich hat. Hier können Osteopathen wirklich sehr erfolgreich behandeln. Was kannst Du sonst noch tun? Suche dir alle Hilfe, die Du bekommen kannst! Allerdings sollte diese „Hilfe" echte Hilfe sein und nicht aus neunmalklugen Ratschlägen wie „lass das Kind schreien" oder „Du wirst sehen, wenn Du abstillst beginnt ein ganz neues Leben" bestehen. Wenn dir jemand im Haushalt unter die Arme greift, vielleicht einmal für eine halbe Stunde oder Stunde mit deiner Kleinen im Tragetuch spazierengeht (so dass Du einmal Zeit ganz alleine für dich hast und in aller Ruhe unter die Dusche oder in die Badewanne gehen kannst, dich mit einem Eistee (oder was Du sonst magst) und einer Zeitung oder einem Buch in einen Liegestuhl legen kannst oder einfach nur still dasitzen und die Füsse hochlegen oder selbst einmal um den Block joggen kannst, dann ist das echte Hilfe. Falls Du noch kein Tragetuch hast, dann wird es höchste Zeit dafür. Ein Tragetuch kann da wie ein Zaubermittel wirken. Dein Baby kann deine Nähe spüren, es wird sich an deinem Körper beruhigen, die Unruhe verringert sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch den Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchs einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit dir die Perspektive zu teilen. Mit dem entsprechend gebundenen Tragetuch, kannst Du dein Kind sogar im Tuch stillen. Lass dir von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen findest Du in fast jeder Stillgruppe. Zum Schluss noch der Lesetipp: „Das 24-Stunden-Baby - Babys mit erhöhten Bedürfnissen verstehen" von Dr. William Sears. Es ist im Buchhandel und bei der LLL erhältlich und nicht nur für Eltern von besonders unruhigen Babys lesenswert. Lieben Gruß, Kristina


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