Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Es wird doch immer wieder gern behauptet, daß lange gestillte Kinder einen Eisenmangel erleiden würden, besonders, wenn sie kein Fleisch bekämen. Ehrlich gesagt, glaube ich das nicht, aber lasse mich dann doch etwas verunsichern... :-( Mein Sohn ist jetzt 15 Monate und wird etwa 3-5x/Tag gestillt, wovon aber nur morgens das Stillen eine Mahlzeit ersetzt, ansonsten ist es quasi zusätzlich. Fleisch ißt er nicht, außer Hack und Mortadella. Er hat erst zwei Zähne und kann es daher eben nicht kauen. Die Tochter meiner Schwägerin ist fast 12 Monate alt und wird noch sehr viel gestillt, sie ißt kein Fleisch, ohnehin nur sehr wenig Beikost. Meine Schwägerin ist nun etwas verunsichert wegen des möglichen Eisenmangels. Beiden Kindern geht es gut, sie sind kräftig, gesund und auch ansonsten wohl auf. Wie siehst Du das denn mit dem möglichen Eisenmangel in diesen beiden Fällen? Alles nur anti-still-Propaganda oder ist da was wahres dran? Liebe Grüße von Katharina
Liebe Katharina, es gibt keine absoluten Zahlen, wie viel Beikost und wie viel Muttermilch ein Baby in einem bestimmten Alter erhalten muss, die Richtschnur sollte immer das Gedeihen des Kindes sein. Bei der LLL Europakonferenz in Nottingham im letzten Sommer hat ein spanischer Kinderarzt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema "Essen" gehalten. Dr.Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ohnehin sind die Empfehlungen dazu, wie viel ein Baby benötigt meist zu hoch. Die Empfehlungen beruhen beispielsweise darauf, dass untersucht wird, welche Mengen gesunde, reif geborene Babys im Durchschnitt essen. Daraus werden Richtwerte berechnet, die sich immer an den Höchstmengen orientieren und zusätzlich noch Sicherheitszuschläge enthalten. Babys benötigen auch weniger Eisen, als meist angegeben wird. Dabei lässt sich beobachten, dass die meisten Kinder instinktiv das essen, was bei einem Mehrbedarf an Eisen sinnvoll ist. Ein gesundes, voll ausgetragenes Kind weiß in der Regel selbst sehr gut, was und wie viel es braucht. Es ist möglich ein Kind ohne Fleisch zu ernähren. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Während der Schwangerschaft legt das Kind Eisenreserven an. Bei reif geborenen Kindern reichen diese Reserven sechs bis neun Monate. Das wenige Eisen aus der Muttermilch wird optimal ausgenutzt, so dass die Reserven des Kindes teilweise geschont werden. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin C haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei(gelb) macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Ich hoffe, dir ein wenig weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi
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