Mitglied inaktiv
Hallo, Unser Kleiner ist 9 Wochen alt und wird voll gestillt. Er schläft NUR beim Nuckeln an der Brust ein und dann auch nur weiter, wenn er an meiner Brust liegen bleiben kann. In sein Bettchen legen klappt nur selten, selbst wenn er im Tiefschlaf von der Brust abgenommen wird. Wie bringen wir unseren Kleinen sonst zum Einschlafen? Herumtragen, vorsingen, lautes vorreden, leises vorreden, wiegen, Schnuller geben, schaukeln, Tragetuch, Tragetasche: all das hilft nicht. Wir haben es x-mal probiert. Sollen wir ihn einfach schreien lassen, bis er einschläft? Wenn ja wie lange sollen wir ihn schreien lassen? Vielen, vielen Dank.
Kristina Wrede
Liebe Uschi23, bitte lass dein Baby nicht schreien! Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser "Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: "Babys are Human Beeings"') habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden "Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig". Das steht zwar manchmal im Widerspruch zu unserem "modernen, westlichen" Lebensstil, aber es zahlt sich langfristig aus. Ist dir schon einmal aufgefallen, dass niemand fragt "Wann muss das Kind selbstständig atmen lernen" oder "Wann muss das Kind frei laufen können"? Beim ersteren geht jeder davon aus, dass dies eine Fähigkeit ist, die ein gesundes Kind selbstverständlich beherrscht und bei zweiten wird eine große Zeitspanne von vorneherein als normal angenommen. Nur beim Schlafen, da wird dem Kind nicht die Kompetenz zugestanden, dass es auch diese Fähigkeit selbst und in dem für es passenden Tempo entwickeln wird. Da wird immer wieder behauptet, dass die Eltern das Kind entsprechend "trainieren" müssen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass bis jetzt noch jedes Kind aus dem Bett der Eltern ausgezogen ist und zwar lange vor der eigenen Hochzeitsnacht: ). Die Zweifler und all die, die meinen, dass sie es besser wissen, kannst Du ja mal fragen, ob sie gerne alleine schlafen und ob sie der Meinung sind, dass sie ihren Partner "verwöhnen" (im Sinne von "verziehen"), wenn sie gemeinsam in einem Bett, vielleicht sogar aneinandergekuschelt, schlafen. Um Menschen bewusst zu manipulieren, muss ein gewisses logisches Denkvermögen und auch bereits eine vorausschauende Denkweise vorhanden sein. Über beides verfügt ein Baby oder Kleinkind noch nicht, denn es kennt noch keinen Zeitbegriff und es hat auch noch keine zielgerichteten Gedankenfolgen wie sie erforderlich sind, um den Eltern "auf der Nase herumzutanzen". Es ist deshalb auch nicht möglich ein Baby zu "verwöhnen" im Sinne von "verziehen". Ohnehin ist verwöhnen ja nichts Negatives. Freuen wir uns nicht alle darüber, wenn uns jemand verwöhnt will heißen etwas Gutes tut. Verwöhnen ist nichts anderes als jemandem etwas Gutes tun, dafür zu sorgen, dass er sich wohl fühlt und das ist etwas Positives. Herzlichen Gruß Kristina
Mitglied inaktiv
Liebe Kristina, vielen Dank für die schnelle, ausführliche und nette Antwort, die mich sehr bestärkt hat. Schöne Grüße Uschi23
Mitglied inaktiv
Hallo Uschi23, mein Kleiner schlief gut 3 Monate nur an der Brust in meinem Bett ein. Legte man ihn dann schlafend in sein Bett, war er sofort wieder wach. Ich war nicht zufrieden und probierte auch alles mögliche aus aus Angst vor einem Dauerzustand. Dann beschloss unser Sohn von heute auf morgen, dass er auch alleine einschlafen kann. Er löste sich von der Brust noch bevor er einschlief. Also verabschiedete ich mich von ihm und er schaffte es tatsächlich immer öfters, alleine einzuschlafen ( mittlerweile auch in seinem Bett). Ich bin im Nachhinein froh, dass ich dem Bedürfnis meines Kindes gefolgt bin, er macht seine Sache wunderbar. Vertraue auf dein Kind und lass zu, was auch für dich und deinen Partner in Ordnung ist. Liebe Grüße jonimaus
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