schneemaus77
Liebe Stillberaterinnen, vielen lieben Dank für all die wunderbaren Tipps und Ratschläge, die Ihr mir schon gegeben habt. Heute brauche ich mal wieder einen Rat von Euch: Unsere Tochter (9 Monate) wird nach wie vor nach Bedarf gestillt und bekommt bereits 3 Mahlzeiten Beikost (mittags, nachmittags und abends). Nun ist es so, dass sie schon viele Monate zum Einschlafen gestillt wird. Das klappt prima und ist okay - allerdings wacht sie nun immer nach ca. 1 Stunde wieder auf und schläft nur an der Brust wieder ein. Hier nuckelt sie dann bis zu 30 min, bis sie wieder schläft. Das ist auf Dauer sehr anstrengend (sie trinkt dann nicht, sie nuckelt nur), das möchte ich gerne abstellen. Habt Ihr da einen Tipp für mich? Auch am Tag schläft sie fast nur an der Brust ein und wacht oftmals dann nach 30 - 60 min. auf, ist noch total müde, weint und nuckelt sie dann wieder in der Schlaf. Gibt es hier eine andere Möglichkeit? Danke im Voraus. LG Schneemaus
Liebe Schneemaus, seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser "Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Ein radikaler Brustentzug wird für deine Tochter sicher sehr schwierig sein und wie Du selbst schon sagst mit vielen Tränen verbunden. Vielleicht kannst Du statt von jetzt auf gleich nicht mehr zu stillen, die Zeit an der Brust schrittweise immer weiter verkürzen, so dass der Übergang fließend ist. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Baby auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du allmählich und mit viel Liebe vorgehst und nicht zu schnell die Geduld verlierst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi
schneemaus77
Liebe Biggi, vielen lieben Dank für Deine Antwort. Das Buch von Dr. William Sears habe ich schon und auch schon fast ganz gelesen. Daher weiß ich, dass es "normal" ist, dass Babies an der Brust einschlafen. Das ist auch für mich absolut okay. Das einzige, was mich wundert und inzwischen auch anstrengend ist, dass sie seit einiger Zeit, wieder nach recht kurzer Zeit aufwacht und dann wieder die Brust zum Einschlafen braucht. Vorher habe ich sie in den Schlaf gestillt und dann hat sie erstmal einige Stunden geschlafen, bis sie wieder wach wurde (durchgeschlafen hat sie noch nie). Kann es an Ihrem Alter liegen, da sie noch viel Neues lernt (robbt, sitzt nun und zieht sich gerade zum Stehen hoch), dass sie nicht mehr so gut schläft und öfters und auch schneller wieder wach wird? Ich möchte Ihr auf keinen Fall die Brust wegnehmen. Die Idee mich mit meinem Mann abzuwechseln, dass auch er mal die Kleine ins Bett bringt ohne Brust klingt gut. Gerade, da ich gerne wieder einmal pro Woche zum Yoga möchte und das in der Zeit stattfindet, in der die Kleine ins Bett geht, ist das sicherlich eine gute Möglichkeit, dass er sie ins Bett bringt. Dadurch kann sie auch lernen, mal ohne Brust einzuschlafen. Ist das so in Ordnung? LG Schneemaus
Liebe Schneemaus, ich denke auch, dass deine Kleine gerade viel Neues erlebt und das verarbeiten muss. Deine Kleine ist im typische Alter für die sogenannte Fremdelphase. Das heißt, das Kind beginnt ganz bewusst zwischen fremd und bekannt zu unterscheiden und lernt nun auch sehr deutlich, dass es ein eigener Mensch ist. Dies kann für das Kind sehr aufregend und verunsichernd sein und dann will es natürlich nicht alleine sein, schon gar nicht, wenn es sich in den Schlaf fallen lassen soll und damit ja auch das letzte bisschen Kontrolle abgeben muss, das es in seiner Welt hat. Lass deinen Mann ruhig versuchen, ob er die Maus zum Schlafen bringt und genieße dein Yoga. Wenn er es gar nicht schafft, dann kann er Eure Tochter einfach tragen, bis Du wieder daheim bist ;-). LLLiebe Grüße, Biggi
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