Mitglied inaktiv
Unsere Tochter ist jetzt genau 6 Monate alt. Ich habe bis jetzt voll gestillt. Heute haben wir mit dem ersten Karotten angefangen (3 Löffelchen). Wie steigere ich die Menge jetzt? Täglich ein paar Löffelchen mehr? Da sie ja immer gestillt wurde verweigert sie die Flasche. Ich möchte natürlich weiterhin stillen, wie kann ich aber mit der Zeit nach und nach aufhören? Wie und was gebe ich ihr dann an Flüssigkeit? Wie schnell steigert man die Menge und wann geht man dann zur nächsten Breimahlzeit über (also 2 mal am Tag Brei füttern). Vielen Dank schon einmal für die Antwort. LG
? Liebe Gabi, das Beste ist es, sich vom Kind leiten zu lassen. Jeden Tag ein paar Löffel mehr ist in den meisten Fällen das, was auch das Kind gut mit macht. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Die Einführung der Beikost sollte dann langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Wenn unbedingt eine Mahlzeit ersetzt werden soll, ist ein Abstand von jeweils etwa einem Monat zwischen zwei Mahlzeiten sinnvoll. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit Solange ein Baby zusätzlich zur Beikost weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt auch die Muttermilch als Flüssigkeitszufuhr, dennoch ist es sinnvoll, parallel zur Beikost den Becher mit Wasser einzuführen. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Viele Tipps zum Thema Beikost und einige Rezepte zum Selberkochen finden Sie in dem Infoblatt „Babys erste feste Nahrung", das Sie bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) bestellen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Gabi, unser Kleiner hat (auch mit 6 Monaten) vor drei Wochen angefangen, Beikost zu essen, nachdem meine Frau (ich wollte schon sagen, wir ;-)) ihn vorher voll gestillt hat. Wir haben auch mit Karotten angefangen, zuerst mit ein paar Löffeln, dann etwas mehr (wie unser Sohn wollte). Im Augenblick isst er meistens die vergleichbare Menge eines Gläschens. Du solltest Dich dabei aber Deinem Kind anpassen. Zwischendurch bekommt unser Sohn ungezuckerten Kinderkräutertee und hinterher noch die Brust. Allgemein wird geraten, ca. alle vier Wochen eine Stillmahlzeit komplett zu ersetzen. Die Sache mit dem Nach-und-nach Aufhören regelt sich von selbst, irgendwann ist Dein Kind nach der Brei-Mahlzeit satt, trinkt nicht mehr an der Brust, wodurch dadurch dann weniger Milch produziert wird. Schönen Gruß, Risi
Mitglied inaktiv
Vielen lieben Dank für die Tipps! LG Gabi
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