Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Durchschlafen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Durchschlafen?

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meine tochter ist knapp 4 monate. sie meldet sich ca. alle 3 std. (mit ausnahmen). ab um 20.00 uhr schläft sie ca 5 std und danach ca. 4 std und dann wieder alle 3 std. nun erzählte mir ein bekannter , sein sohn ist genau so alt ,daß er nachts durchschläft (von 21.00 uhr bis 6.00 uhr). ich sollte sie einfach ins wohnzimmer stellen und schreien lassen. denn nachts sei nachts und nicht tag.babys sind nun mal verschieden.das kann ich nicht!!!ihr hab ebend glück ,`sagte ich`. ODER?????


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? Liebe Christiane, deine Antwort war genau richtig: Glück gehabt und kein Baby ist wie das andere. Es ist die Regel und nicht die Ausnahme, dass Babys nachts aufwachen. Wäre dies nicht so, würden alle diese Bücher mit Anleitungen, wie ein Baby möglichst schnell dazu gebracht werden kann, überflüssig. Es gibt immer wieder mal ein Baby, das tatsächlich früh und anhaltend lange Schlafphasen hat und dessen Eltern sollen sich einfach darüber freuen und nicht anderen Eltern ein ungutes Gefühl verschaffen, weil deren Kind nicht so lange schläft. Auch dich werden viele Eltern beneiden, denn deine Tochter schläft bereits überdurchschnittlich lange oder andersrum ausgedrückt wacht unterdurchschnittlich häufig auf. Zum Thema Schreien lassen und Schlaftrainingsprogrammen hänge ich dir eine Buchbesprechung einer Stillberaterinnenkollegin und Ärztin an, Du kannst dir dann deine eigenen Gedanken dazu machen. LLLiebe Grüße Biggi Buchbesprechung: „Jedes Kind kann schlafen lernen“ von A. Kast-Zahn und H. Morgenrot ISBN 3-9804493-0-0 DM 29,80 / ÖS 215,00 / SFR 29,80 Dieses Buch ist eine traurige Widerspiegelung unserer Gesellschaft im Umgang mit den Kindern. Keine Familie wird gefragt, wie liebevoll sie mit den Bedürfnissen ihres Säuglings umgeht. Im Gegenteil, wenn das Baby gerade wenige Wochen alt ist, kommt die scheinbar wichtigste Frage: „Schläft es schon durch?“ Für alle Eltern, die diese Frage mit „nein“ beantworten müssen, stellt sich sofort die nächste Frage: „Was haben wir falsch gemacht?“ Die ersten sechs Monate darf ein Kind nachts noch wach werden, aber dann muß es durchschlafen. So suggeriert es dieses Buch. Richtige Erkenntnisse über den kindlichen Schlaf werden mit Behauptungen vermischt: Kinder müssen ganz alleine einschlafen – ohne Mutterbrust, ohne die Eltern im Zimmer, ohne Schnuller und vielleicht auch noch ohne Schmusetier. Sie haben anscheinend keine Bedürfnisse (zu haben). Denn alles muß beim Aufwachen genauso vorgefunden werden – so die Autoren –, wie beim Einschlafen: die Brust würde aber weg sein, auch die Eltern würden nicht mehr im Zimmer neben dem Bett stehen, der Nuckel könnte aus dem Mund gerutscht und das Plüschtier vielleicht aus dem Bett gefallen sein. Deshalb darf auch nichts davon als Einschlafhilfe verwendet werden. Es kann natürlich sein, so meine ich, daß ein Kind, was so allein ist, auch schnell wieder in den Schlaf kommt, um dieser schrecklichen Situation zu entfliehen. Ist es das, was wir wollen? Die nächste fragwürdige Behauptung diese Buches: Kinder scheinen auch in den ersten Jahren ein Zeitgefühl zu haben. Denn es wird empfohlen, das Kind kontrolliert eine bestimmte Zeit (3, 5, 7, 10 Minuten) schreien zu lassen? Oder steht das deshalb so in dem Buch, weil es uns Eltern leichter fällt, das Kind schreien zu lassen, wenn wir nach einer bestimmten Zeit wieder zu ihm gehen dürfen? Ich denke, auf alle Fälle haben Kinder, die jünger als drei Jahre sind, kein Zeitgefühl. Selbst eine Minute kann für sie eine Unendlich-keit sein. Oft klappt das Ein- und Durchschlafen aber mit dieser Methode. Hat das Kind doch schlafen gelernt? Meiner Meinung nach hat es zumindest etwas anderes gelernt: Mir kann es schlecht gehen, und ich kann schreien: es kommt doch keiner. Es wird in einen depressiven und traumlosen Tiefschlaf fallen. Das bedeutet auch den Verlust des Urvertrauens mit Auswirkungen bis in das Erwachsenenalter. Sollte dies vielleicht ein Grund für die vielen Schlafstörungen in unserer Generation oder der unserer Eltern sein? „Jedes Kind kann schlafen lernen“ – ich meine: jedes Kind lernt schlafen. Und zwar dann, wenn es für das jeweilige Kind der richtige Zeitpunkt ist. Bis dahin brauchen die Kinder Begleitung in den Schlaf. Noch immer wissen wir nicht genau, was beim Einschlafen passiert, was sich in unserem Gehirn abspielt, daß wir am nächsten Morgen regeneriert aufwachen. Wir können unsere Gedanken bahnen, indem wir beim Einschlafen an beruhigende Dinge denken. Ein Kleinkind kann das jedoch nicht. Es ist auch nicht möglich, mit Absicht immer zu einer bestimmten Zeit wach zu werden. Wäre es so, bräuchte man keine Wecker auf dieser Welt. Natürlich benötigen viele Eltern Rat, Unterstützung und Begleitung, wenn sie ein schlecht schlafendes Kind haben. Aber ich bezweifle, daß dieses Buch diesen Eltern auf Dauer ernsthaft helfen kann. Einige Beispiele aus dem Buch sollen das deutlich machen: 1. „Erfahrungen aus der Kinderarzt-Praxis“ (Seite 12) Die Eltern schlafen mit ihren Zwillingen in einem Raum und müssen jeden Abend für die Nacht 17 Fläschchen fertig machen. – Wie schrecklich, vielleicht hätte es geholfen, ein Familienbett zu organisieren? 2. „Welche Probleme können auftreten?“ (Seite 90): Das Kind von 12 Monaten erbricht, um seine Eltern zu erpressen. – Welche massiven Störungen in der Eltern-Kind-Beziehung müssen vorliegen, wenn ein Kind in dem Alter dazu in der Lage sein sollte? Dieses Buch allein kann den Eltern aus dieser Situation bestimmt nicht heraushelfen. 3. „Schmerzen“ (Seite 140): Es wird den Eltern empfohlen, dem Kind zum Einschlafen ein Fieberzäpfchen zu geben. Es könnte ja Schmerzen haben, auch wenn nichts gefunden wurde. – Das ist der erste Schritt, alle Probleme mit Medikamenten beseitigen zu wollen und zu einer späteren Medikamenten-Abhängigkeit. Fazit: Schade für all diejenigen, die fast 30,– DM für dieses Buch ausgegeben haben. Die Investition in das Buch der La Leche Liga „Schlafen und Wachen“ von W. Sears wäre weitaus lohnender gewesen, auch wenn darin keine Patentrezepte zu finden sind. Es gibt nämlich keine! Leider ist das Buch der La Leche Liga kaum in einer Buchhandlung zu finden. Gudrun von der Ohe, Ärztin und IBCLC


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Hallo! Lass Dich nicht verrückt machen! Einige Kinder schlafen eben durch, andere eben nicht! Joana (meine Lütte) hat auch gebraucht! Hauptsache Dein Kind entwickelt sich gut! Also - mach es so, wie Du es für richtig hälst! Ich würde mein Kind übrigens nie schreien lassen! Liebe Grüße Josmama


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Hallo! Lass Dich nicht verrückt machen! Einige Kinder schlafen eben durch, andere eben nicht! Joana (meine Lütte) hat auch gebraucht! Hauptsache Dein Kind entwickelt sich gut! Also - mach es so, wie Du es für richtig hälst! Ich würde mein Kind übrigens nie schreien lassen! Liebe Grüße Josmama


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Hallo Christiane, Es ist wirklich Glückssache wenn das Baby durchschläft. Mein Kleiner hatte auch die ersten 5 Monate durchgeschlafen. Nun eben nicht mehr. Bei anderen Kindern ist es umgekehrt erst nachen sie die Nacht zum Tag, und dann schlafen sie von heute auf morgen durch. Mal ehrlich, schlafen wir Erwachsenen immer durch? Uns bewegt auch einmal etwas das wir nachts nicht schlafen können. Aber das ist ja in Ordnung.Nur Babies und Kinder MÜSSEN durchschlafen. Ich finde es unmöglich. Man wird immer nur gefragt:"Und schläft er/sie schon durch?" aber man wird nie gefragt:"Macht Euch euer Baby Freude? Ist es gesund?....." Und nachts schreien lassen.....Wer ein Herz aus Stein hat und das Kind nachts im Dunkeln alleine schreinen läßt, der hat so ein kleines süßes Geschöpf einfach nicht verdient. Wenn nachts jemand Fremdes auf der Straße um HILFE schreit würden wir ja auch helfen. Oder? Also laß Dich nicht verrückt machen. Eines Tages schläft Dein Zwerg auch durch. Geniese lieber die "Babyzeit" sie geht viel zu schnell vorüber. Ich wünsche Dir alles Gute und viel Schlaf in Deinen Nächten. Gruß aus Korea Nicole


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