Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Ich stille meine 8 Monate alte Tochter nur mehr in der Früh und am Vormittag und bis vor kurzem in der Nacht nach Bedarf. Die restlichen Mahlzeiten haben wir schon ersetzt. Sie wacht trotz Brei am Abend in der Nacht aber noch alle 3-4 Stunden auf. Da gebe ich ihr Wasser zu trinken. Dann lässt sie sich aber durch keinen Schnuller beruhigen, sondern muss noch einige wenige Male an meiner Brust nuckeln (nicht trinken!), lässt dann aber die Brustwarze ohne größeren Protest durch den Schnuller ersetzen. Nach einem kurzen Rülpser schläft sie sofort wieder ein. Ich habe das Gefühl, dass das Nuckeln nur zu ihrer Beruhigung dient und nicht zum Hungerstillen. Wie kann ich ihr das Abgewöhnen bzw. wann? Seit sie den Abendbrei bekommt, wacht sie wenigstens nicht mehr so oft auf in der Nacht, aber es wäre toll, wenn es noch weniger werden könnte. Liebe Grüße Barbara
? Liebe Barbara, Stillen ist viel, viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Die Tatsache, dass es jede Menge Bücher zum Thema „Wie bringe ich mein Kind zum Durchschlafen" gibt, belegt ja ebenfalls, dass es viele Babys gibt, die nicht entsprechend den Vorstellungen unserer Gesellschaft schlafen und deshalb sollten wir alle uns einmal fragen, wie sinnvoll diese „Normen" sind und ob sie wirklich zum Wohle des Kindes sind oder nicht doch nur dem Wohl der Erwachsenen dienen. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und lass dein Baby Baby sein. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hi Barbara, kann es sein, das Deine Tochter einen Entwicklungsschub hat? Mein Sohn ist 9,5 Monate und hatte ungefähr mit 8 Monaten auch sehr schlecht geschlafen. Mein Freund hat dann versucht ihn nachts zu beruhigen und hat ihm etwas zu trinken gegeben. Außerdem haben wir sein Bettchen in sein eigenes Zimmer gestellt und nachts nicht mehr aus dem Bett genommen, sondern ihm leise etwas vorgesungen. Es wurde nach ein paar Tagen besser, aber auch, weil der Entwicklungsschub geschafft war. In den letzten zwei Tagen hat mein Kleiner durchgeschlafen von 20.00 Uhr bis 6.30 Uhr. Also gib die Hoffnung nicht auf, es wird auf jeden Fall ürgendwann besser. Ruhige Nächte wünsch ich Dir! Jeannette
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