Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Drei Tage weg aber Kind nachts noch nicht abgestillt

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Drei Tage weg aber Kind nachts noch nicht abgestillt

Solveig Hill

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Liebe Biggi, meine Tochter ist 11 Monate alt und wird im Moment noch ein bis zwei Mal tagsüber von mir gestillt und seit ca. 4-6 Wochen wieder vermehrt nachts. Ich bringe den vermehrten nächtlichen Stillbedarf mit einem Wachstumsschub in Verbindung, sie hat sich vorher schon seltener gemeldet bzw. ließ sich auch anders beruhigen. Im Moment ist sie ziemlich krank, möchte weder essen noch trinken, weshalb ich sie tagsüber wieder vermehrt anlege und auch nachts jedes Mal wenn Sie wach wird. Ich hatte bevor sie krank wurde begonnen die Stillmahlzeiten am Tag nach und nach zu reduzieren, z.B. hat mein Mann sie auch mal, ohne dass ich sie in den Schlaf gestillt habe, ins Bett gebracht. Das hat super geklappt. Nun sorge ich mich, dass sie sich durch die veränderten Umstände wieder an häufigeres Stillen gewöhnt und wir sozusagen wieder 'von vorne anfangen'. Ich würde sie gerne mit ca. 12-13 Monaten abstillen. Eine Woche nachdem sie dreizehn Monate alt wird, werde ich für drei Tage verreist sein. Ich denke ihr das Stillen bis dahin tagsüber wieder abzugewöhnen ist nicht so schwierig. Wenn sie sich allerdings bis dahin nachts immer noch so häufig meldet werde ich sie wohl nachts recht abprubt abstillen müssen. Nun zu meiner eigentlichen Frage: Halten Sie so abprutes nächtliches Abstillen für bedenklich? Haben Sie einen Vorschlag wie ich bzw. mein Mann das für meine Tochter so angenehm bzw leicht wie unter den Umständen möglich gestalten kann?! Entschuldigung dass ich so ausgeholt habe aber das Thema Abstillen verunsichert mich doch sehr, da ich sie nicht zu sehr irritieren möchte.. Im Voraus vielen Dank für jeden Tip!


Biggi Welter

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Liebe Solveig Hill, wäre es denn möglich, dass Ihr Mann Sie mit dem Baby begleiten könnte? So wird der Druck von Ihnen genommen und Sie können abwarten, ob sich die Situation von alleine entspannt. Selbst wenn Sie es bis dahin nicht geschafft haben abzustillen, können Sie die paar Nächte überbrücken. Ihr Mann könnte abgepumpte Milch geben und Sie könnten abpumpen während Ihrer Reise. Ihr Mann und Ihr Baby werden es schaffen! Mein Mann ist damals mit dem Auto durch die Stadt gefahren und die Kinder haben Lichter gezählt, bis ihnen die Augen zufielen, an anderen Tagen durften die Kinder auf der Couch in Papas Arm einschlafen und wenn es gar nicht gegangen wäre, hätten sie eben gekuschelt bis zum Umfallen ;-). Ich habe damals auch überlegt, ob ich abstillen sollte (ich musste ins Krankenhaus), aber so waren es einige wenige unruhige Nächte, die meinen Mann mehr gestresst haben, wie meinen Moritz ;-), der hatte nämlich eigentlich viel Spaß mit seinem Papa und war am Abend so platt, dass es gut geklappt hat. Sobald ich wieder daheim war, hat er sich auf mich gestürzt und er war glücklich, dass er wieder stillen durfte. Wenn Sie also nicht abstillen möchten, müssen Sie das auch nicht tun. Wenn doch, dann wird es auch mit dem Abstillen klappen. Wenn Sie viel Ruhe bekommen und Zeit für viele Kuschel und Streicheleinheiten für Ihr Kind haben und vor allem fest hinter dem Entschluss stehen, dass das Stillen nun eingeschränkt wird, dann wird Ihr Kind Ihre Entscheidung akzeptieren. Sicher wird es nicht ganz ohne Tränen und Kummer (von beiden Seiten) abgehen, doch wie gesagt: Das Leben ist nicht immer der Idealfall und wir müssen uns immer wieder mit bestimmten Tatsachen arrangieren. Beim allmählichen Abstillen können Sie zum Beispiel das Stillen jedes Mal weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Eine Möglichkeit nachts abzustillen ist es, dass statt Ihnen Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt. Es muss erkennen können, dass Sie ihm zwar die Brust, aber nicht Ihre Liebe entziehen. LLLiebe Grüße Biggi


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