Habe am 18.10.04 einen kleinen Sohn bekommen und seitdem offene Brustwarzen, Milchstau usw.
Nun habe ich eine Brustentzündung dazubekommen und einen beginnenden Abzess in der rechten Brust. Der Frauenarzt bei dem ich heute war hat mir nun Antibiotika verschrieben und mir geraten, auf der rechten entzündeten Brust nicht mehr zu stillen. Meine Hebamme sagt mir ich soll keine Antibiotika nehmen sondern es erst mal einige Tage mit Homeopatie versuchen und trotzdem auf beiden Brüsten stillen.
Jeder sagt mir etwas anderes. Ich weiss nicht mehr was ich tun soll und möchte am liebsten schon fast abstillen. Bitte können sie mir einen Rat geben was ich jetzt tun soll?
Viele Grüsse
Sabine
Mitglied inaktiv - 12.11.2004, 17:15
Antwort auf:
Brustentzündung und Abzess
Liebe Sabine,
bitte stillen Sie unbedingt weiter!
Einer Brustentzündung geht fast immer ein Milchstau voraus. Einen Milchstau erkennen Sie an einer (meist schmerzhaften) Verhärtung in der Brust, die ein Spannungsgefühl in der betroffenen Brust verursacht. Ein Milchstau kann mit einer mäßigen Temperaturerhöhung verbunden sein, die Brust ist berührungsempfindlich.
Bei den ersten Symptomen eines Milchstaus sollte bereits gehandelt werden, um zu verhindern, dass sich aus diesem Stau eine Brustentzündung entwickelt.
Die Brustentzündung äußert sich in einem zunehmendem Krankheitsgefühl (oft grippeähnliche Symptome, Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen), die betroffene Brust ist berührungsempfindlich, weist häufig gerötete Stellen auf oder ist allgemein gerötet. Eine Brustentzündung sollte vom Arzt behandelt werden, da nur ein Arzt entscheiden kann, welche Maßnahmen notwendig sind (Antibiotika).
Da Sie schon einen beginnenden Abzess haben, sollten Sie die Tabletten auf alle Fälle nehmen, Sie kmüssen deshalb nicht abstillen. Es gibt stillveträgliche Medikamente und wenn Sie mir schreiben, welche Tabletten verschrieben wurden, schaue ich gerne nach, ob sie stillverträglich sind.
Um eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen) Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird.
Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus mit der Sie dann in aller Ruhe besprechen können, wie Sie vorgehen können.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 12.11.2004