Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie lange dauert Brustentzündung?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie lange dauert Brustentzündung?

Mamalalelu

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Liebe Biggi, ich habe seit Montag eine Brustentzündung. Zuvor hatte ich bereits einige Tage leichte Schmerzen in der Brust, Montag bekam ich dann Schüttelfrost und über 39 Grad Fieber. Am Dienstag war ich bei der Ärztin, die einen Ultraschall gemacht hat, keinen Abzess gesehen hat, aber eine Brustentzündung. Sie meinte, wir probieren es erstmal ohne Antibiotikum. Ich stille ca. alle 2 Stunden, pumpe danach noch ab und streiche aus (obwohl da wirklich nur ganz wenig kommt). Vor dem Stillen versuche ich zu wärmen, danach mit einem Kühlakku zu kühlen. Ich liege auch so viel es geht im Bett. Das Fieber ist seit Mittwoch morgen deutlich niedriger, seit gestern Morgen weg. Wenn ich jedoch ein bisschen aktiv bin, erhöht sich die Temperatur leicht (37,6 ungefähr). Ich schwitze noch viel, bin müde und die verhärtete Stelle ist auch noch da. Deshalb meine Frage: ist es normal, dass die Brustentzündung so lange dauert oder sollte ich doch noch mit Antibiotikum starten (auch ohne Fieber?)? Wie lange dauert es denn, bis sich die Verhärtungen zurück bilden? Und sollte ich erst dann mit dem gehäuften Stillrhythmus und wärmen/kühlen aufhören? Schmerzen habe ich nur leicht, wenn ich die verhärteten Stellen berühre, beim Stillen tut es mir nicht weh. Meine Hebamme hat leider aufgehört, so dass ich sie nicht fragen kann. herzlichen Dank und viele Grüße! 


Biggi Welter

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Liebe Mamalalelu, ich kann und darf keine medizinischen Ratschläge erteilen, ich bin kein Arzt. Wenn eine Frau in der Stillzeit einen Knoten oder eine Verhärtung ertastet und diese Verhärtung nicht durch eine Behandlung wie bei einem Milchstau innerhalb weniger Tage vergeht, dann sollte selbstverständlich eine Ärztin/Arzt die Brust anschauen (gerne auch zweimal!). Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Keine Pumpe der Welt saugt so gut wie ein Baby und ich persönlich würde lieber das Kind „turnen“ lassen ;-). Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden - das sind die Zeichen für eine akute Entzündung. Wenn am Wochenende wieder Symptome auftreten, scheue dich bitte nicht, in eine gynäkologische Notaufnahme zu gehen! Liebe Grüße und gute Besserung! Biggi    


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