Mitglied inaktiv
Hallo Frau Heindel, habe gestern schon mal geschrieben weil ich eine schmerzende Brust habe. Da die Schmerzen über Nacht schlimmer wurden bin ich heute zur Frauenärztin. Diese meinte es wäre keine Vereiterung zu sehen, da aber die Schmerzen so groß sind hat sie mir Ibuprofen gegeben und ein Antibiotika aufgeschrieben. Dieses heißt "Staphylex" Wirkstoff Flucloxacillin-Natrium. Nun habe ich bei meiner Kinderärztin angerufen da ich wissen wollte was ich machen solle, falls die Kleine Durchfall bekommt. Das kann ja möglich sein beim Antibiotika. Diese war ganz erstaunt das ich überhaupt dieses Medikament nehmen soll und hat mich jetzt ziemlich verunsichert. Meine Frauenärztin weiß ja das ich voll stille. Im Beipackzettel habe ich gelesen, dass das Medikament in die MM übergeht. Soll ich das Medikament jetzt nehmen oder doch nicht. Die Frauenärztin erreiche ich jetzt natürlich nicht mehr. Wir haben ja Freitag-Nachmittag. Können Sie mir weiterhelfen. Vielen Dank schonmal für Ihre Antwort. Gruß Dorrie
Kristina Wrede
Liebe Dorrie, in unserem schlauen Buch "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" habe ich zu Flucloxacillinin der Stillzeit nichts finden können. Doch es gibt einen -leider schon etwas älteren- Aufsatz von Dr. Jack Newmann, ein international renommierter Kinderarzt und "Still-Guru", den ich dir zur Info unten anhänge. Auch zitiere ich dir aus dem "ABM-Protokoll Nr. 4: Mastitis": "Die bevorzugten Antibiotika sind normalerweise penicillinase-resistente Penicilline (2), wie Dicloxacillin oder Flucloxacillin 500 mg qid (10)". Es wird hingewiesen auf eine mögliche Leberschädigende Wirkung des Flucloxacillin. "Ein zentrales Ziel der Academy of Breastfeeding Medicine ist die Entwicklung klinischer Protokolle für den Umgang mit häufigen medizinischen Problemen, welche den Stillerfolg beeinflussen können. Diese Protokolle dienen nur als Richtlinien für die Versorgung stillender Mütter und Kinder und beschreiben nicht die einzig mögliche Behandlung oder dienen nicht als Standards der medizinischen Versorgung. Veränderungen in der Behandlung können in Übereinstimmung mit den Bedürfnissen des individuellen Patienten angebracht sein." Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich Dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030-30308-111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Herzlichen Gruß und gute Besserung! Kristina Jack Newman über die Brustentzuendung (Mastitis): Das ist meine Behandlungsmethode bei Mastitis: Wenn die Mutter die Symptome schon seit mehr als 24 Stunden hat, sollte sie mit der Einnahme von Antibiotika beginnen. Wenn die Symptome weniger als 24 Stunden zuvor begonnen haben, verschreibe ich Antibiotika, rate jedoch der Mutter, mit der Einnahme zu warten. Wenn sich die Symptome in den darauffolgenden 8 - 12 Stunden verschlimmern (Vermehrung des Schmerzes, Ausbreitung der roten Stelle auf der Haut, Vergroesserung der Verhaertung), dann sollte die Mutter mit der Einnahme von Antibiotika beginnen. Wenn sich die Symptome jedoch bessern, braucht sie keine Antibiotika einzunehmen. Normalerweise bessern sich die Symptome langsam, bis sie innerhalb von 2-5 Tagen voellig verschwunden sind. Das Fieber verschwindet normalerweise innerhalb von 24 Stunden, die Schmerzen innerhalb von 24 - 48 Stunden und die Verhaertung innerhalb der darauffolgenden zwei Tage. Die Roetung der Haut kann eine Woche oder laenger andauern. Wenn erst einmal eine Besserung festzustellen ist, ob mit oder ohne Antibiotika, sollte diese fortschreiten. Sollten sich die Symptome jedoch verschlimmern oder innerhalb von 24 oder 48 Stunden nicht besser werden, wende man sich an die Klinik. Merke: Man stille weiter, ausser es ist mit zu grossen Schmerzen verbunden. Wenn das der Fall sein sollte, und es einem unmoeglich erscheint, weiterzustillen, dann streiche man die Milch mit der Hand aus und nehme das Stillen so bald wie moeglich wieder auf. Weiterstillen beschleunigt die Heilung von Mastitis. Es besteht dabei keine Gefahr fuer das Baby. Eine Hitzebehandlung (Waermflasche) der betroffenen Stelle beschleunigt Heilung. Ruhe hilft bei der Heilung. Das Fieber ist eine Hilfe bei der Bekaempfung der Infektion. Man sollte das Fieber nur dann behandeln, wenn es einem schlecht geht, nicht einfach um des Fiebers selbst willen. Wenn noetig, kann man Paracetamol, Ibuprofen oder ein anderes Schmerzmittel einnehmen. Damit fuehlt man sich besser und es besteht keine Gefahr fuer das Baby, das nur einen winzigen Anteil davon abbekommt. Merke: Amoxicillin, reines Penicillin und andere Antibiotika sind bei Mastitis oft wirkungslos. Wenn man ein Antibiotikum braucht, dann eines, das gegen Staphylococcus aureus wirksam ist. Wirksam sind: Cefalexin, Cefaclor, Cloxacillin, Flucloxacillin, Amoxicillin + Clavulansäure, Clindamycin und Ciprofloxacin. Die beiden letztgenannten sind fuer Muetter geeignet, die gegen Penicillin allergisch sind. Der Brustdruesenabszess: Manchmal kommt es bei einer Mastitis zu einer Komplikation, dem Brustdruesenabszess. Man braucht nicht das Stillen einstellen, auch nicht an der kranken Brust. Normalerweise muss ein Abszess chirurgisch behandelt werden, man sollte aber weiterstillen. Letzter Stand: Jaenner 98 Copyright Jack Newman MD FRCPC Dieser Artikel kann fuer den persoenlichen Gebrauch ohne weitere Genehmigung ausgedruckt und unbegrenzt ausgeteilt werden
Mitglied inaktiv
am besten rufst du deine hebamme an!Die kann ja auch vor bei kommen und sich deine brust noch mal anschauen!die weiß auch ob du das mediament nehmen darfst und ob es auch wirklich not tut!gute besserung!
Kristina Wrede
Liebe Dorrie, ich habe nochmal in den "alten" Unterlagen von Biggi nachgeschaut und dort etwas über Staphylex gefunden, was dich sicher beruhigen wird (siehe unten). Lieben Gruß, Kristina Staphylex ® (Oxacillin) bei der Behandlung einer Mastitis Immer wieder werden wir in unserer Praxis damit konfrontiert, dass stillenden Frauen bei einer Mastitis und einer Therapie mit Staphylex ® zum Abstillen geraten wird. Deshalb möchte ich Ihnen dazu einige Informationen geben, die gern kopiert und an die behandelnden Ärzte weitergegeben werden können: Eine Mastitis oder ein Brustdrüsenabszess wird häufig, insbesondere bei wunden Brustwarzen als Eintrittspforte, durch den Keim Staphylococcus aureus ausgelöst. Staphylokokken (griech. Staphyle, die Traube) sind grampositive, nichtsporenbildende Kugelbakterien, die sich in dichten Haufen oder Trauben anordnen. Staphylococcus aureus gehört zu den koagulasepositiven Staphylokokken, die durch die Produktion des Enzyms Koagulase besonders pathogen sind. Zahlreiche Stämme bilden das Enzym Penicillinase (? Laktamase), das Penicillin G und Ampicillin durch Spaltung des ? Laktamaseringes zerstört und eine Therapie unwirksam macht. Oxacillin und Cephalosporine mit erhöhter ? Laktamase Stabilität sind dagegen stabil. Penicilline und Cephalosporine gehören zu den ? Laktam Antibiotika, hemmen die Zellwandsynthese von Bakterien und wirken bakterizid. Da vergleichbare Stoffwechselschritte im Säugetierorganismen nicht vorkommen, weisen sie in therapeutischer Dosierung praktisch keine Toxizität für den Menschen auf. In der "Roten Liste" steht sowohl für Oxacillin (P 20) als auch für Cephalosporine (C 20) "Strenge Indikationsstellung", und dass geringe Mengen in der Muttermilch zu finden sind sowie die Möglichkeit einer Sensibilisierung, von Durchfällen oder einer Sproßpilzbesiedlung der Schleimhäute nicht auszuschließen sind. Dr. Schaefer und Dr. Spielmann schreiben in ihrem Buch dazu, dass sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen haben. Am ehesten sei mit einer vorübergehenden, nicht therapiebedürftigen Abnahme der Stuhlkontinenz zu rechnen. Eine Pilzbesiedlung der Schleimhäute, die wir IBCLCs ab und zu beobachten, kann nebenwirkungsfrei behandelt werden und bedarf nicht der Stillunterbrechnug. Im o. g. Buch kann man lesen, dass Penicillinderivate und Cephalosporine neben Erythromycin die Antibiotika der Wahl in der Stillzeit sind. Soweit möglich, sollten länger eingeführte Substanzen bevorzugt werden. Wenn erforderlich, können auch andere ? Laktam Antibiotika verwendet werden. Zusammenfassung: Generell gilt, dass Medikamente nur mit einer strengen Indikationsstellung eingesetzt werden sollten. Eine Mastitis (ausgenommen der doppelseitigen Streptokokkenmastitis) ist kein medizinischer Grund für eine Stillunterbrechung oder für ein Abstillen. Da Staphylococcus aureus häufig der auslösende Keim ist, sollte Staphylex ® (Oxacillin), auch im Hinblick der Medikamentenkosten, Mittel der Wahl sein. Gleichzeitig sollte nach der Ursache der Mastitis, wie z. B. wunde Brustwarzen oder Stress, geforscht werden. Bei der Risikoabwägung gilt, dass das Risiko der Einführung von Flaschennahrung für den Säugling in diesem Fall höher ist als das Risiko des geringen Medikamentenübertritts in die Muttermilch. Literatur: Rote Liste 2001 Hof/ Müller/ Dörries "Mikrobiologie", Thieme Verlag 2000 Schaefer/ Spielmann: "Arzneimittelverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit", Verlag Urban&Fischer 2001 Gudrun von der Ohe, Ärztin und IBCLC
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